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Premier League: Wie sich Danny Maaßen durchkämpft

Von Robert Lienemann
Danny Maaßen: Erst Leistung, dann Sprüche

Danny Maaßen: Erst Leistung, dann Sprüche

Der Fokus der deutschen Speedway-Fans liegt auf Kevin Wölbert und Erik Riss, wenn es um Fahrer in der britischen Liga geht. Doch auch Danny Maassen fährt für seinen Club Rye House regelmäßig Punkte ein.

Viele junge Fahrer träumen vom Glamour-Leben eines Speedway-Profis. Wie der harte Alltag aussieht, erzählte Danny Maaßen im Interview mit SPEEDWEEK.com.

Warum liest man so wenig über deinen Einsatz für Rye House?

Ich habe den Ball relativ flach gehalten, da ich dort zuerst Leistung zeigen wollte ohne eine Erwartungshaltung zu schüren. Mich hat die Presse schon mal zu schnell als Talent betitelt und ich konnte dem Druck von außen nicht standhalten und meine Fans und Sponsoren nur enttäuschen.

Im Gegensatz zu anderen deutschen Fahrern bist du aber von Anfang in die Punkte gefahren.

Mein erstes Rennen musste ich mit einem Punkt plus Bonuspunkt beenden, danach ging die Leistungskurve mit 4+1 und 8+2 Punkten langsam hoch und ich konnte regelmäßig gute Ergebnisse erzielen.

Was unterscheidet die Premier League von Rennen in Deutschland?

Zuerst die Möglichkeit jede Woche fahren zu können, ich hatte bisher 22 Rennen für Rye House plus sieben Gaststarts für andere Clubs. Zum Zweiten wird dort auch gefahren, wenn man nach deutschen Verhältnissen bereits lange die Absage des Rennens planen würde. In meinem ersten Rennen war der Belag so tief, dass ich Probleme hatte das Bike vor der Kurve umzulegen. Die Motoren brauchen weniger Leistung, um auf den kurzen Bahnen zu fahren.

Ist der Ligaeinsatz dort über die Punkte finanzierbar?

Wenn man nicht in England lebt, leider nein. Die Kosten für Flüge lassen sich nur bestreiten, wenn man die günstigsten Flüge von billigen Airlines sucht. Ich habe das Glück, dass ich immer die erste Nacht bei meinem Rennfahrerfreund Robert Lambert übernachten kann, die zweite Nacht verbringe ich oft auf dem Flughafen, um meinen Flug am Morgen pünktlich zu erreichen – aber auch, um teure Hotels zu vermeiden.

Also finanzierst du deine Einsätze über Sponsoren?

Das wäre schön, meine Sponsoren sind vorrangig Teilesponsoren und es gab in der Vergangenheit auch ein Motorsport-begeistertes Ehepaar, welches mir einen Motor gestellt hat. Ansonsten arbeite ich sehr viel in der Woche, um das Geld aufzutreiben. Meine Lebensgefährtin hilft mit und meine Familie hilft mir wo sie kann. Aallerdings habe ich sie aus der finanziellen Pflicht genommen, da ich mittlerweile alt genug bin. Dass mir in England ein komplettes Motorrad verbrannt ist, war ein derber Rückschlag.

Du hast auch Angebote aus Schweden und Polen erhalten, werden wir dich dort kommende Saison sehen?

Ich bin derzeit noch am rechnen, ob das finanzierbar ist und versuche über Winter Luft zu holen. Aktuell fahre ich noch sechs Rennen und konzentriere mich dabei auf die wichtigen Läufe, da ich mir einen Daumen gebrochen habe und mein Schlüsselbein durch ist.

Auf deutschen Bahnen hat man dich leider sehr wenig gesehen.

Das ist richtig, ich musste am Ende sogar die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft absagen, da ich es nicht geschafft hätte von England rechtzeitig rüberzukommen. Womit wir wieder beim Thema günstige Airlines sind. Mein deutscher Bundesligaclub hatte glücklicherweise so viele Fahrer unter Vertrag, dass sie es leicht verschmerzen konnten auf mich zu verzichten, wenn ich in England ebenfalls starten sollte.

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