Mållila-GP: Fredrik Lindgren wurde zum Superhelden

Von Manuel Wüst
Was für eine Nacht für Fredrik Lindgren: Vor heimischem Publikum gewann der Schwede den skandinavischen Speedway-Grand-Prix in Mållila, dem kurzzeitig der Abbruch drohte. Leon Madsen ist jetzt alleiniger WM-Führender.

Regen zu Beginn ließ die Kommentatoren befürchten, dass das Rennen nach 16 Läufen abgebrochen werden muss, wenn man so lange überhaupt fahren kann. Etwas später war das komplette Rennen vorbei und die Fans hatten einen atemraubenden Event erlebt.

Fredrik Lindgren durfte sich am Ende eines spektakulären Abends als Sieger feiern lassen, obwohl er kaum noch laufen konnte. Der Schwede reagierte im zweiten Durchgang geistesgegenwärtig, als sich die Linien des Dänen Mikkel Michelsen, der den verletzten Antonio Lindbäck ersetzte, und von Patryk Dudek kreuzten. Dudek touchierte daraufhin die Bande, verlor die Kontrolle über sein Bike und wurde auf die Strecke zurückgeschleudert. Lindgren riss sein Vorderrad in die Luft, um Dudek nicht zu treffen, und stieg spektakulär ab.

In den Vorläufen bot der Russe Artem Laguta eine überzeugende Leistung und holte 14 von 15 möglichen Punkten. Die Fahrer der WM-Spitzengruppe ließen in den Vorläufen hingegen viele Punkte liegen. Während Leon Madsen im vierten Durchgang der Sprit ausging und er im Kampf um die Spitze stehen blieb, patzten auch Bartosz Zmarzlik und vor allen Emil Sayfutdinov. Zmarzlik schaffte es mit acht Punkten immerhin noch bis in die Halbfinals, während Sayfutdinov dieses mit sieben Punkten ebenso wie Ex-Weltmeister Jason Doyle verpasste. Der Australier erhielt im ersten Durchgang eine überzogene Verwarnung und wurde im letzten Vorlauf des Abends nach einer Berührung mit Sayfutdinov in der ersten Kurve ausgeschlossen, obwohl der Schiedsrichter alle vier Fahrer wieder hätte zulassen können.

Bereits bei der Wahl der Startplätze zu den Halbfinalläufen humpelte Lindgren nach seinem Abflug im zweiten Durchgang stark. Auf dem Motorrad war ihm das Handicap jedoch nicht anzumerken, außen an der Barriere flog der 33-Jährige in Führung und sicherte sich seinen Platz im Finale. In diesem startete Lindgren erneut von außen, zog auf der schnellen äußeren Linie in Führung und siegte vor Leon Madsen, der dem Polen Maciej Janowski den zweiten Rang wegschnappte. Artem Laguta, der nach den Vorläufen Punktbester war, wurde im Finale Letzter.

Im Gesamtklassement führt Leon Madsen nun vor dem Deutschland-GP am 31. August in Teterow mit sechs Punkten Vorsprung auf Bartosz Zmarzlik, der wie Sayfutdinov in Mallila patzte und es Madsen ermöglichte, die alleinige Führung zu übernehmen.

Ergebnisse Skandinavien-GP Mallila/S:

1. Fredrik Lindgren (S), 16 Punkte
2. Leon Madsen (DK), 14
3. Maciej Janowski (PL), 15
4. Artem Laguta (RUS), 16
5. Mikkel Michelsen (DK), 9
6. Martin Vaculik (SK), 9
7. Bartosz Zmarzlik (PL), 8
8. Matej Zagar (SLO), 7
9. Jason Doyle (AUS), 7
10. Niels-Kristian Iversen (DK), 7
11. Emil Sayfutdinov (RUS), 7
12. Patryk Dudek (PL), 6
13. Tai Woffinden (GB), 6
14. Max Fricke (AUS), 5
15. Janusz Kolodziej (PL), 4
16. Jacob Thorssell (S), 2

Stand nach 6 von 10 Rennen:

1. Leon Madsen (DK), 75 Punkte
2. Bartosz Zmarzlik (PL), 69
3. Emil Sayfutdinov (RUS), 68
4. Martin Vaculik (SK), 68
5. Fredrik Lindgren (S), 63
6. Patryk Dudek (PL), 61
7. Maciej Janowski (PL), 51
8. Artem Laguta (RUS), 50
-------------------------------------------------
9. Janusz Kolodziej (PL), 48
10. Jason Doyle (AUS), 42
11. Niels-Kristian Iversen (DK), 41
12. Matej Zagar (SLO), 37
13. Max Fricke (AUS), 36
14. Antonio Lindbäck (S), 30
15. Tai Woffinden (GB), 27
16. Robert Lambert (GB), 24
17. Bartosz Smektala (PL), 10
18. Mikkel Michelsen (DK), 9
19. Oliver Berntzon (S), 7
20. Maksym Drabik (PL), 4
21. Vaclav Milik (CZ), 4
22. Matic Ivacic (SLO), 2
23. Jacob Thorssell (S), 2

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