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Martin Smolinski verspricht: Im SGP mit viel Ellbogen

Von Ivo Schützbach
Martin Smolinski (vrone) und Chris Harris sehen sich im Grand Prix 2014

Martin Smolinski (vrone) und Chris Harris sehen sich im Grand Prix 2014

Als 14-jähriger Bub hat Martin Smolinski seiner Mutter etwas am Sterbebett versprochen. Heute ist er ein so guter Speedway- und Langbahn-Fahrer, dass er viele seiner Versprechen wahrmachen kann.

Martin Smolinski (28) hat sich als erster Deutscher fix für den Speedway-GP qualifiziert. In den internationalen Ligen hat er schon jeden der WM-Stars geschlagen, doch der Grand Prix hat eigene Gesetze. Der Bayer macht sich deshalb keine Illusionen.

Du zählst in Deutschland sowohl im Speedway als auch auf der Langbahn zu den härtesten Piloten. Nächstes Jahr musst du gegen Fahrer wie Nicki Pedersen oder Emil Sayfutdinov ran. Du sagst selbst, dass du im GP-Challenge zu nett gegenüber Sieger Iversen warst. Wie willst du das abstellen?

Das wird schwierig. Das muss ich auch erst mal verstehen, um daran konsequent zu arbeiten. Ich muss lernen, mit einer gewissen Aggressivität am Limit zu fahren. Dazu muss ich auch noch meine persönliche Risikobereitschaft um 20 Prozent nach oben schrauben.

Im GP gibt es Fahrer wie Greg Hancock, der den Start gewinnt und brav mit wenig Risiko seine vier Runden dreht. Dann gibt es aber auch Leute wie Sayfutdinov, die oft über das Limit gehen und dann auch mal absteigen. Erfahrung wie Hancock bringst du nicht mit, wie lotest du dein Limit aus?

Der Ellbogen muss schon raus. Durch meine Schule, ich habe ja schon früh angefangen in der Schülerklasse, durch die harten letzten Jahre und durch Niederlagen und Rückschläge bin ich gereift. Ein Sayfutdinov fährt extrem, er braucht sich aber auch keine Gedanken ums Geld machen. Der war ein Talent, wurde aufs Motorrad gesetzt und zu 100 Prozent unterstützt.

Ich war zeitweise nah am Ruin – Motorschäden, Streit mit Sponsoren und alles, was da noch so vorgefallen ist, hat mich als Mensch in sehr kurzer Zeit sehr stark gemacht. Ich kann mit Dingen anders umgehen, sie anders verstehen, kann aus der Körpersprache anderer Menschen viel erkennen und sie quasi mit ihren eigenen Waffen schlagen.

Woher hast du die Motivation genommen? Du warst am Boden, dann haben noch welche nachgetreten, und du bist trotzdem wieder aufgestanden.

Wie soll ich das sagen. Es gibt eine Person, an die ich immer denke. Ein paar Leute wissen wovon ich rede. Ich habe meine Mutter verloren, als ich 14 Jahre alt war. Ihr habe ich am Sterbebett etwas versprochen und da stehe ich jetzt.

Wenn du dir heute gewisse Aktionen im Speedway-GP anschaust: Gibt es da welche wo du sagst «wow, das war jetzt außerirdisch gut. Wie hat der das gemacht?»

Da sind ab und zu brutale Überholmanöver drin, mit extrem viel Risiko und überm Limit. Das sind aber nicht viele Fahrer, die so fahren. Wenn man schaut, welche Fahrer sich über die Jahre etabliert haben, stellt man fest, dass sie sehr hart fahren, aber auch clever. Nicki Pedersen ist wirklich einer der Aggressivsten und Härtesten, aber er weiß auch wo Schluss ist. Er schaut auf sich. Das Gegenbeispiel ist Chris Holder, der bei einem Ligarennen, wo es um nichts mehr geht, absteigt und sich schwer verletzt und die Saison frühzeitig beenden muss. Da stimmt's einfach nicht. Ich habe selber schon einige Knochenbrüche hinter mir, ich musste immer schauen, dass es mir schnell wieder gut geht. Ich konnte mir nicht leisten, lange auszufallen. Da denkt man einfach anders. Weniger ist oft mehr und abgerechnet wird zum Schluss.

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