Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Supermoto DM: Lukas Höllbacher klar auf Titelkurs

Von Andreas Gemeinhardt
Vor einer stattlichen Zuschauerkulisse ging in Schaafheim die fünfte Runde der Internationalen Deutschen Supermoto-Meisterschaft über die Bühne. Die Zweitakter dominierten erneut.

Auf der engen Kartbahn in Schaafheim waren Überholmanöver zwar Mangelware, aber hautnahe Abstände hielten die Besucher trotzdem bei Laune. An der Spitze gab es allerdings nichts Neues, die Zweitakter dominierten erneut und Lukas Höllbacher schnappte seinen vierten Doppelsieg in Folge.

Bei bestem Rennwetter am Sonntag fuhren die S1 Piloten erstmals ihr Qualyfying am Vormittag. Höllbacher und sein Husqvarna-Teamkollege Markus Class kreisten wie in einer eigenen Liga mit über einer Sekunde vor der Konkurrenz. In der allerletzten Runde ergatterte der Österreicher Lukas Höllbacher mit gerade einmal 0,014 Sekunden die Pole. Eng ging es dann auch ab Platz drei zu, von Rudi Bauer (KTM) bis Raphael Bayer (Kawasaki) auf Position elf lagen gleich neun Piloten innerhalb einer Sekunde!

Der erste Lauf war praktisch schon am Start entschieden. Höllbacher sicherte sich den Holeshot, Bauer patzte und Markus Volz (Husqvarna) war der erste Verfolger. Das komplette Rennen steckte Class im Auspuff seines Teamkollegen, aber eine saubere Möglichkeit zum Überholen gab es nicht. So brausten die beiden innerhalb von 0,1 Sekunden über den Zielstrich. Zwölf Sekunden dahinter folgten dann im Sekundenabstand Volz, Manuel Hagleitner (Husqvarna), Michael Herrmann und Andre Plogmann (beide Suzuki). Letzterer sorgte für das einzige Überholmanöver an der Spitze, als er sich bei Halbzeit mit einem Blockpass in der Offroad-Passage an Rudi Bauer vorbei presste. Dahinter folgte dann innerhalb einer halben Sekunde das Trio Dirk Spaniol, Petr Vorlicek und Philipp Prestel.

Im zweiten Lauf gelang Class der Holeshot vor Volz und Höllbacher. Nach der ersten Runde hatte Class schon einen kleinen Vorsprung herausgefahren. Doch in Runde zwei ging er im Offroad-Teil heftig zu Boden und konnte erst am Ende des Feldes wieder ins Rennen gehen. Höllbacher hatte sich derweil schon Volz geschnappt und machte sich als neuer Leader aus dem Staub. Volz kann nicht ganz das Tempo wie im ersten Lauf gehen, Bauer und das Suzuki-Quartett mit Herrmann, Plogmann, Vorlicek und Spaniol kleben in seinem Heck.

Nach zwei Dritteln fasst sich Bauer ein Herz, presst sich an Volz vorbei, und zieht auf Platz zwei. Hinter dieser Gruppe fighten Jan Deitenbach (Suzuki), Prestel und Gattinger um Platz acht, dahinter robbt sich Class heran. Vier Runden vor dem Ende wählt Prestel am Ende der Startgeraden in der Offroad-Passage einen sehr optimistischen Bremspunkt und räumt Deitenbach dabei ab. In der letzten Runde schafft es Class noch an Gattinger vorbei auf Platz neun, und Plogmann presst sich an Herrmann vorbei auf Rang vier hinter Höllbacher, Bauer und Volz. In der Meisterschaft kann Höllbacher damit schon bei der nächsten Runde den Titel klar machen, auch Verfolger Plogmann hat gute Karten im Kampf um den Vize-Titel.

Das Finale der nationalen DM begann mit einem Massencrash in der ersten Kurve und einem Abbruch. Beim Restart setzt sich Michael Kartenberg (KTM) durch, gefolgt von Luca Lier (Husqvarna) und Meisterschaftsleader Kai Vogt (Suzuki). Doch nach einigen Runden stürzt Kartenberg und fällt weit zurück. So sichert sich Lier seinen ersten Sieg vor Vogt und Peter Bannholzer (Yamaha), währen es Kartenberg immerhin noch auf Platz fünf schafft. Hier fällt die Titelentscheidung definitiv erst beim Finale in Stendal. Im Pokal gewinnt der österreichische Bernhard Hitzenberger (Yamaha) vor Meisterschaftsleader Maxi Kofler (Husqvarna) und Steffen Hiemer (Yamaha), Die Amateur-Trophy Süd gewinnt in beiden Läufen Sven Kromer, doch der Titel geht mit gerade einmal zwei Punkten Vorsprung an Christof Bartsch.

Für viel Aufsehen sorgte der Gaststart von Supermoto-Legende Klaus Kinigadner in der Ü40. 13 Jahre nach seinem letzten Rennen auf dieser Strecke parkte er die KTM auch standesgemäß auf der Pole. Doch beim Start zum ersten Lauf wollte die über zehn Jahre alte Factory nicht mehr anspringen. Erst mit Rundenrückstand brauste er los und durch das Feld. Im zweiten Durchgang gab es dann den Sieg vor Michi Schneider, einem weiteren ehemaligen Prestige-Fahrer.

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