KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

'Monte': Citroën feiert unter Ogier 100. Gesamtsieg

Von Toni Hoffmann
Welch ein Finale beim Saisonauftakt der Rallye-Weltmeisterschaft in Monte Carlo, Weltmeister Sébastien bezwingt in einem Foto-Finish den Vizechampion Thierry Neuville und schenkt Citroën den 100. Gesamtsieg.

Die 87. Rallye Monte Carlo hat den knappsten Zieleinlauf in ihrer 109 Jahre alten Geschichte erlebt. Der sechsfache Weltmeister Sébastien Ogier gab am Ende bei seiner Jungfernfahrt im Citroën C3 WRC alles und besiegte nach 16 Prüfungen um 2,2 Sekunden den Vizechampion Thierry Neuville im Hyundai i20 WRC. Bislang war der engste Abstand 1979, als Bernard Darniche im Lancia Stratos 6,0 Sekunden vor Bjrön Waldegard im Ford Escort RS gewonnen hatte.

Das war für Citroën seit dem Einstieg 1999 in Spanien der 100. Sieg und im Fürstentum an der Côte d'Azur der siebte Erfolg. Genauso oft gewann Sébastien Loeb in Monte Carlo. 79 Siege trug Loeb in der Erfolgsstory von Citroën bei. Ogier selbst gewann nun, inklusive seines Erfolges 2009 als Lauf zur Intercontinental Rally Challenge, auch sieben Mal.

«Jeder weiß, dass die Rallye Monte Carlo die wichtigste Rallye ist, die ich auch gewinnen wollte. Jetzt freue ich mich riesig», erklärte Ogier mit einem breiten Lächeln im Gesicht. «Wir hatten am Ende Probleme mit dem Gaspedal und mit den Bremsen, deswegen freue ich umso mehr. Sechs Siege in Folge und das in drei verschiedenen Autos!» Eigentlich waren es 2009 mit dem Peugeot 207 S2000 vier Fahrzeuge. Walter Röhl siegte in Monte Carlo vier Mal und das auch in vier verschiedenen Fahrzeugen. Ogier musste für die Herstellerwertung ab der zehnten Entscheidung auf die Unterstützung seines neuen Teamkollegen Esapekka Lappi verzichten, der am Samstag zum zweiten Mal den zweiten Citroën C3 WRC ins Aus beforderte.

Neuville ganz knapp geschlagen

Aber Neuville hatte bis zum Schluss alle Chancen auf seinen ersten 'Monte'-Sieg. Nach der vorletzten Prüfung, dem zweiten Durchgang über den Col de Turini, lag er nur vier Zehntelsekunden hinter Ogier, der ihm aber auf der letzten Entscheidung, der Power Stage, dann 1,8 Sekunden einschenkte und letztlich siegte. Es bahnt sich eine höchst spannende Saison an.

«Das war ein enger Kampf, aber wir haben ihm am Freitag ein schönes Geschenk gemacht, als wir einen Fehler machten und ihm einen Vorteil verschafft haben. Es war dennoch ein gutes Wochenende, und wir müssen in Schweden nicht als erstes Fahrzeug auf die Strecke», merkte Neuville mit etwas Enttäuschung an.

Der Mann am Samstag und Sonntag war Ott Tänak, der nach seinem Reifenpech am Freitag mit 2:30 Minuten Zeitverlust sich mit sieben Bestzeiten im Toyota Yaris WRC auf den dritten Platz zurückkämpfte. «Ich hatte heute nur den Wunsch, aufs Podium zu kommen. Das habe ich geschafft», meinte Tänak. Damit war das Podium genau in der Reihenfolge wie die WM-Tabelle 2018 besetzt.

Loeb mit seiner Leistung unzufrieden

Der WM-Rückkehrer und Hyundai-Novize Sébastien Loeb belegte bei seinem ersten Einsatz im i20 WRC zeitweise auch den dritten Platz, konnte aber Tänak letztlich nicht abwehren. «Wir waren nicht so schnell. Ich bin mit meinen Zeiten nicht zufrieden. Ich habe sehr hart gepusht, aber es folgten nicht die Zeiten. Okay, wir sind Vierter, für meine erste Rallye im Hyundai kein schlechtes Ergebnis.» Er ließ 1,7 Sekunden Jari-Matti Latvala im zweiten Toyota Yaris WRC auf Rang fünf hinter sich.

Titelverteidiger Ogier hat nach dem ersten von 14 Läufen mit 29 Punkten vor Neuville (21 Zähler) und Tänak (17) die Führung übernommen. Hyundai hat mit den Plätzen zwei und vier mit 30 Zählern die erste Führung bei den Herstellern vor Citroën (25) und Toyota (25) übernommen.

Toyota brachte immerhin alle drei Yaris WRC ins Ziel. Kris Meeke erreichte nach den Problemen am Freitag und Samstag im dritten Yaris noch den sechsten Platz (+ 5:56,2). Andreas Mikkelsen verspielte am Samstagmorgen seinen dritten Platz, als er seinen Hyundai i20 WRC gegen einen Mauer setzte.

Das finanziell schwächste Team von M-Sport Ford musste die größten Dämpfer einstecken. Am Samstag verlor M-Sport, 2017 und 2018 Sieger an der Côte d'Azur mit Ogier, den bis dahin auf Rang sechs liegenden Elfyn Evans, der seinen Ford Fiesta WRC neben die eisglatte Piste setzte. Für Teemu Suninen war bereits auf der ersten Prüfung nach einem Ausflug ins Unterholz Feierabend. Nach dem Re-Start ereichte als bester M-Sport-Pilot den elften Endrang. Gastfahrer Pontus Tidemand musste sich im dritten Ford Fiesta WRC gleich zweimal auf die Verlustliste setzen lassen und belegte nach dem zweiten Re-Start am Ende den 20. Platz.

Mit 15. Endrang beendete der dreifache Schweizer Meister Olivier Burri im Skoda Fabia R5 seine 21. Rallye Monte Carlo.

Die neue Herstellerwertung mit der WRC2 Pro, in der mit Kalle Rovanperä im Skoda Fabia R5 und mit Gus Greensmith im Ford Fiesta R5 nur zwei Teams antraten, gewann souverän Greensmith 11:52,5 Minuten vor Rovanperä, der schon gleich auf der ersten Entscheidung seinen Fabia für mehr als zwölf Minuten neben die Piste setzte.

Die reguläre WRC2 sicherte Yoann Bonato im Citroën C3 R5 vor Adrien Fourmaux (Ford Fiesta R5) und vor Ole-Christian Veiby (VW Polo GTI R5).

Rallye Monte Carlo - Endstand nach 16 Prüfungen:

Platz

Team/Auto

Zeit/Diff.

1.

Ogier/Ingrassia (F), Citroën

3:21:15,9

2.

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

+ 2,2

3.

Tänak/Järveoja (EE), Toyota

+ 2:15,2

4.

Loeb/Elena (F/MC), Hyundai

+ 2:28,2

5.

Latvala/Anttila (FIN), Toyota

+ 2:29,9

6.

Meeke/Marshall (GB), Toyota

+ 5:36,2

7.

Greensmith/Edmondson (GB), Ford R5

+ 13:04,6

8.

Bonato/Boulloud (F), Citroën R5

+ 13:56,5

9.

Sarrazin/Renucci (F), Hyundai R5

+ 14:06,8

10.

Fourmaux/Jamoul (F/B), Ford R5

+ 16:03,4

 

Stand der Fahrer-WM nach 1 von 14 Läufen:

Platz

Team/Auto

Punkte

1.

Ogier/Ingrassia (F), Citroën

29

2.

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

21

3.

Tänak/Järveoja (EE), Toyota

17

4.

Meeke/Marshall (GB), Toyota

13

5.

Loeb/Elena (F/MC), Hyundai

12

6.

Latvala/Anttila (FIN), Toyota

10

7.

Greensmith/Edmondson (GB), Ford R5

6

8.

Bonato/Boulloud (F), Citroën R5

4

9.

Sarrazin/Renucci (F), Hyundai R5

2

10.

Fourmaux/Jamoul (F/B), Ford R5

1

 

Stand der Herstellerwertung nach 1 von 14 Läufen:

Platz

Team/Auto

Punkte

1.

Hyundai Shell Mobis WRT (i20 WRC)

30

2.

Citroën Total WRT (C3 WRC)

25

2.

Toyota Gazoo Racing WRT (Yaris WRC)

25

4.

M-Sport Ford WRT (Ford Fiesta WRC)

14

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