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M-Sport gefragt, acht Bewerber für ein Cockpit

Von Toni Hoffmann
M-Sport-Eigner Malcolm Wilson ist ein gefragter Mann

M-Sport-Eigner Malcolm Wilson ist ein gefragter Mann

So begehrt war M-Sport noch nie, um das letzte freie Hersteller-Cockpit im Ford Fiesta WRC gibt es acht Bewerber aus der Liste von «the best of the rest».

Citroën hat wieder einmal die Flucht aus der Rallye-Weltmeisterschaft angetreten, Hyundai und Toyota sind in den Besetzungen komplett. Es bleibt für die nächste WM-Saison eigentlich nur ein Hersteller-Cockpit frei. Das ist der zweite Ford Fiesta WRC von M-Sport neben Teemu Suninen.

Acht Fahrer bieten sich auf dem freien Markt an, nicht gerade wenig.

Jari-Matti Latvala musste seinen Platz bei Toyota räumen. Toyota hat sich total neu aufgestellt. Latvala gehörte schon mehrmals dem Team von Malcolm Wilson an und wäre so gesehen der erste Kandidat. Doch Latvala sagte, er hätte bislang noch keinen Kontakt mit Wilson und möchte 2020 ein eigenes Kurzprogramm in einem Toyota Yaris WRC mit eventuell fünf Rallyes bestreiten.

Sein einstiger Toyota-Teamkollege Kris Meeke ist zwar auch bei M-Sport bekannt, aber nicht als Fahrer, sondern für seine Mitarbeit Konstruktionsbüro. Der Nordire neigt aber gerne mit seinem Fahrstil zu teueren Übertreibungen. Zudem ist er schon 40 Jahre alt. Wilson möchte aber mehr einen jüngeren Piloten.

Hayden Paddon hat in diesem Jahr schon dreimal mit M-Sport zusammengearbeitet, kam aber nur einmal im Ford Fiesta R5 in Wales zum Einsatz. Seinen Einstand im Ford Fiesta WRC in Finnland vermasselte er durch seinen schweren Unfall beim Test kurz vor dem Start. Den zweiten Start des Neuseeländers im Ford Fiesta WRC verhinderte die verheerenden Buschbrände in Australien. Paddon vermarktet sich selbst sehr gut und er ist schnell, wäre auch angesichts eigener Sponsoren nicht so teuer.

Der nächste aus der Hyundai-Familie ist Andreas Mikkelsen, der in diesem Jahr eine eher durchwachsene Saison hinter sich hat. Dennoch ist er ein guter Teamplayer und sorgt auch oft für solide Ergebnisse und für Überraschungen.

Interimskollege Craig Breen lieferte bei seinen zwei Einsätzen im Hyundai i20 WRC solide Resultate und stellte sich auch in den Dienst des Teams. Bei M-Sport ist er durch den Gewinn der WRC Academy 2011 und der SWRC 2012 in Ford Fiesta gut bekannt.

Gute Chancen dürfte auch Esapekka Lappi zugestanden werden. Lappi hatte der Rückzug von Citroën eiskalt erwischt. Wenn auch seine Saison 2019 von einigen Tiefen begleitet war, hat er dennoch sein Potenzial gezeigt, speziell 2018, als er im Toyota Yaris WRC in seiner finnischen Heimat seinen ersten Sieg erzielt hatte.

Mads Östberg erzielte seinen bislang einzigen Sieg 2012 im Ford Fiesta RS WRC in Portugal und sammelte dann Erfahrungen in einem World Rally Car bei Citroën im C3 WRC, musste dann aber wegen Sébastien Ogier und Esapekka seinen Platz räumen und sorgte in diesem Jahr im offiziellen Citroën C3 R5 für einige Highlights. Durch das Adapta-Team seines Vaters Morten hat er einen guten Draht zu M-Sport.

Bleibt noch das M-Sport-Eigengewächs Gus Greensmith, der viel Entwicklungsarbeit am Ford Fiesta R5 MkII geleistet hat. Viermal durfte er in diesem Jahr den Ford Fiesta WRC, dreimal als Ersatz für den an einer Rückverletzung laborierenden Elfyn Evans steuern. Er zeigte sich lernfähig.

Die Entscheidung muss Teameigner Malcolm Wilson unter Hinzuziehung seines Teamleiters Richard Millener treffen. «Ich habe mit der Mehrheit dieser Fahrer gesprochen, aber im Moment gibt es wirklich nichts zu sagen. Wir prüfen alle Möglichkeiten für das nächste Jahr.»

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