Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Ogier macht erneut Loeb zum Strassenkehrer

Von Toni Hoffmann
Loeb muss als erstes Fahrzeug ins Finnland-Finale

Loeb muss als erstes Fahrzeug ins Finnland-Finale

Sébastien Ogier schickt auch beim achten Lauf zur Rallye-WM in Finnland seinem Citroën-Stallgefährten Sébastien Loeb als Strassenkehrer ins Finale.

Er hat es wie erwartet wieder getan. Nach seiner kurzen Führung auf der vorletzten Tagesprüfung am Freitag mit nur 1,9 Sekunden vor seinem Citroën-Teampartner Sébastien Loeb drückte Sébastien Ogier auf der letzten Entscheidung wieder auf die Bremse und brachte damit Loeb wieder an die Spitze. Im Citroën-Lager herrscht wieder einmal trübe Stimmung, fast schon Krieg. Und der Citroën-Chef Olivier Quesnel schaut einfach zu.

Der siebenfache Rekord-Champion Loeb wollte diesmal nicht schon wieder in die verhasste Funktion der Strassenkehrmaschine bei Schotter-Rallyes schlüpfen. Sein Beifahrer Daniel Elena stempelte «aus Versehen» am Start der letzten WP eine Minute zu spät, was zehn Strafsekunden bedeutete. Damit wäre Loeb im Normalfall seine Besenrolle losgeworden. «Es gab einen Fehler beim Start. Wir stempelten eine Minute zu spät. Ich glaube aber nicht, dass wir bestraft werden. Mehr kann ich im Augenblick dazu nicht sagen», war die Begründung von Loeb, der wieder einmal in von Ogier in die Falle geschickt wurde.

«Ich habe das von Loeb vor dem Start gesehen. Ich kannte dann den Abstand, den wir nun brauchten», gestand Ogier, der plötzlich auf der letzten Tagesentscheidung 13,4 Sekunden auf die dritte Bestzeit von Loeb verlor. Das reichte aber, um den 65-fachen Rekordsieger mit einem Vorsprung von 1,5 Sekunden an die Spitze zu schicken. Und diese 1,5 Sekunden sind am Finaltag des finnische Schotterklassikers mit noch elf Prüfungen (= 140,05 km) sehr schnell aufgebraucht.

Aber auch der Vorjahressieger Jari-Matti Latvala passte auf, dass er nicht durch die zehn Strafsekunden von Loeb plötzlich im Ford Fiesta RS WRC an die Spitze gespült wurde. Er trat nur leicht auf die Bremse, war 6,1 Sekunden langsamer als Loeb, was aber den Vize-Champion Latvala reichte, um hinter dem Citroen-Duo Loeb und Ogier als Dritter in den finalen Parcours starten zu können. «Mit den Zeiten gab es eine kleine Verwirrung. Ich wusste nicht, was wir genau tun sollten. Als ich auf mein Display sah, nahm ich etwas das Tempo heraus», gab Latvala zu, der nur 2,6 Sekunden hinter Loeb lag. Die Chance, bei seinem 100. WM-Start seinen Vorjahressieg zu wiederholen, ist sehr intakt. Sein am Donnerstag vom mechanischen Pech gebeutelter Teamkollege Mikko Hirvonen hat sich inzwischen mit fünf Tagesbestmarken vom 36. auf den sechsten Platz (1.28,7 Minuten zurück) wieder ins Spiel gebracht.

Vor ihm haben sich die beiden Norweger Petter Solberg (Citroën DS3 WRC) und Mads Östberg (Ford Fiesta RS WRC) eingenistet. Hinter ihm folgt beim zweiten Saisoneinsatz des John Cooper Works WRC das Mini-Duo Dani Sordo und Kris Meeke.

Bei den Super 2000-Fahrzeugen blieb der Tabellenführer Juho Hänninen im Skoda Fabia vorne. Der Vorjahressieger notierte am vorletzten Tag des fünften WM-Laufes einen Vorsprung von 1:17,7 Minuten auf Martin Prokop im Ford Fiesta. Sein Red Bull-Teamkollege Hermann Gassner jr. hielt mit einem Rückstand von 3:39,8 Minuten den dritten Platz. Bei der vierten Runde zu Produktionswagen-WM liegt ebenfalls der Gesamtführende vorne. Hayden Paddon lag im Subaru Impreza 54,4 Sekunden vor Mikko Pajunen im Renault Clio R3 und 1,06,6 Minuten vor seinem Subaru-Kollegen Patrik Flodin.

Stand nach der 2. von 3 Etappen, 11 von 22 Prüfungen (= 174,34 von 314,39 km) und 833 von 1.355 Gesamtkilometern

1. Sébastien Loeb/Daniel Elena (F/MC), Citroën DS3 WRC, 1:29:01,3 h.
2. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F), Citroën DS3 WRC, + 1,5 sec.
3. Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN), Ford Fiesta RS WRC, + 2,6
4. Petter Solberg/Chris Patterson (N/GB), Citroën DS3 WRC, + 29,2
5. Mads Östberg/Jonas Andersson (N/S), Ford Fiesta RS WRC, + 1:00,1 min.
6. Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen (FIN), Ford Fiesta RS WRC, + 1:28,7
7. Dani Sordo/Carlos Del Barrio (E), Mini John Cooper Works WRC, + 1:36,2
8. Kris Meeke/Paul Nagle GB/IRL), Mini John Cooper Works WRC, + 1:51,9
9. Juho Hänninen/Mikko Markkula (FIN), Skoda Fabia S2000, + 2:04,0
10. Henning Solberg/Ilka Minor (N/A), Ford Fiesta RS WRC, + 2.06,1

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Dr. Helmut Marko: «So ist Max Verstappen unschlagbar»

Dr. Helmut Marko
​Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Max Verstappen mit Saisonsieg No. 4, auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do.. 25.04., 20:55, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do.. 25.04., 21:20, Motorvision TV
    Rally Classic Mallorca
  • Do.. 25.04., 21:45, Hamburg 1
    car port
  • Do.. 25.04., 21:50, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do.. 25.04., 22:20, Motorvision TV
    Classic Races
  • Do.. 25.04., 23:00, Eurosport 2
    Superbike: Weltmeisterschaft
  • Do.. 25.04., 23:15, Motorvision TV
    Motorsport: Tour Auto
  • Do.. 25.04., 23:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr.. 26.04., 00:30, Eurosport 2
    Formel E: FIA-Weltmeisterschaft
  • Fr.. 26.04., 01:40, Motorvision TV
    Top Speed Classic
» zum TV-Programm
5