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Trierer über Rallye Deutschland verärgert

Von Toni Hoffmann
Sébastien Ogier 2012 auf dem «Circus Maximus»

Sébastien Ogier 2012 auf dem «Circus Maximus»

Die plötzliche Absage der Zuschauer-Prüfung «Circus Maximus» bei der Rallye Deutschland in der Trierer Innenstadt hat grosse Empörung ausgelöst.

Erst hat die ADAC Rallye Deutschland darum gekämpft, Trier zu der Drehscheibe des deutschen Laufes zur Rallye-Weltmeisterschaft zu machen, was auch schon bei der WM-Generalprobe 2001 gelungen war. In diesem Jahr aber gibt es für Trier gravierende Änderungen und Einbussen.

Der Show-Start an der Porta Nigra mit Anfahrt durch die Trierer Innenstadt wurde für die Moselmetropole gestrichen. Stattdessen ist nun der Show-Start der ADAC Rallye Deutschland in Köln. Und nun das: Ohne Vorwarnung und gegen alle bisherigen Absprachen hat nach Informationen des «Trierischer Volksfreund» der ADAC am Mittwoch den Rallye-Innenstadtkurs Circus Maximus abgesagt. In einer internen Mitteilung hat der ADAC in München die Rallye-Leitung darüber informiert, dass der Innenstadt-Rundkurs in diesem Jahr aus dem Programm der Rallye gestrichen sei, ohne explizite Gründe zu nennen. Und dies nur rund sechs Monate vor dem Start am 22. August. 

In Trier sieht man hierin der schleichende Abschied der Rallye aus Trier. Was bleibt ist nur noch der zentrale Serviceplatz auf dem Trierer Messegelände und die Weinberg-Prüfungen in der Moselregion.

Hans-Albert Becker, Leiter der Tourist Information Trier, sieht schwarz und erklärte gegenüber der Trierer Zeitung: «Das wird entscheidende Einbußen bedeuten.» Eine Studie aus dem Jahr 2011 kam zum Ergebnis, dass die Rallye - in der alten Form - zwischen 1,3 und 1,4 Millionen Euro Einnahmen durch 29 000 Tages- und Übernachtungsgäste allein für die Stadt Trier bringt. «Das wurde über die Köpfe aller Beteiligten vor Ort hinweg entschieden», lautet der Kommentar eines Teilnehmers der Sitzung am Mittwoch, in der Behörden und Organisationen vom ADAC über die Absage des «Circus» informiert wurden. Nach Informationen des «Trierischer Volksfreund» kostete den ADAC die Gesamtorganisation des Rundkurses eine mittlere fünfstellige Summe, die allerdings zu gewissen Teilen durch die Eintrittsgelder wieder eingespielt wurde. «Die Porta Nigra war weltweit in den Medien zu sehen. Das war eine perfekte Werbung für Trier», sagt Becker, «und nun bleibt nur noch die Siegerehrung».

«Ich bin sehr erschrocken und bedaure diese Entscheidung», sagte Michael Cornelius, Vorsitzender der City-Initiative Trier, so «Trierischer Volksfreund». «Hier hat man über die Köpfe aller Beteiligten hinweg entschieden und setzt diese Entscheidung brutal und respektlos um.» Die Rallye sei ein für Trier wichtiges und bedeutendes Großereignis. Helmut Scheuering spricht für den Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga). «Ich bin schockiert», sagt der Vorsitzende des Kreisverbands Trier und Trier-Saarburg. «Die Rallye hat viele Gäste nach Trier gebracht und die Stadt ins Rampenlicht gerückt.»

Nach internen Kalkulationen, die dem der Trierer Zeitung vorliegen, fallen durch die Absagen rund 24 000 Besucher in Trier weg, 10 000 vom Start, 14 000 vom Rundkurs. Dennoch hat der Trierer Stadtrat entschieden, die Rallye in Deutschlands ältester Stadt auch 2013 bis 2015 zu unterstützen.

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