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Vier Deutsche auf Sardinien

Von Toni Hoffmann
Mark Wallenwein, Kathi Wüstenhagen, Stefan Kopczyk und Hermann Ga

Mark Wallenwein, Kathi Wüstenhagen, Stefan Kopczyk und Hermann Ga

So stark war die die deutsche Delegation in der Rallye-WM schon lange nicht mehr – vier deutsche Teams werden beim sechsten WM-Lauf auf Sardinien starten.

Die italienische Mittelmeerinsel Sardinien ist bei den Deutschen als Ferien- und Urlaubsinsel sehr beliebt. Dies dürfte aber weniger für die bislang in diesem Jahr stärkste deutsche Delegation in der Rallye-WM der Grund für ihren sportlichen Besuch sein. Gewiss spielt der Untergrund für sie eine Rolle, denn Schotterpisten sind in der deutschen Rallyeszene ziemlich rar. Vier deutsche Teams mit unterschiedlichen Ambitionen treten beim italienischen WM-Lauf an.

In der Junior-WM hofft der Vize-Champion und Auftaktsieger Aaron Burkart bei seinem dritten Saisonstart den Boden wieder gutzumachen, den er in bei der dritten Entscheidung in Argentinien wegen technischen Pechs am Suzuki Swift verloren hat. Er wurde dennoch bei nur drei Bewerbern in Südamerika Zweiter hinter dem zweifachen Saisonsieger, seinem Suzuki-Markenkollegen Michal Kosciuszko und liegt auf diesen vier Punkte zurück auf dem zweiten Tabellenrang. Erstmals sind beim fünften von acht Läufen alle neun eingeschriebenen Bewerber am Start. Burkart peilt einen Podiumsplatz an. «Auf keinen Fall ausfallen, wir müssen jede Chance auf die Meisterschaft wahren», meint der Berliner Student, der natürlich gegenüber Kosciuszko Punkte gewinnen will. «Ein Sieg wäre natürlich super», führt Burkart weiter aus, schränkt aber ein, dass Kosciuszko eine gute Sardinien-Bilanz hat, schliesslich habe dieser im letzten Jahr dort gewonnen. Burkart hofft, dass ihm seine Schottererfahrung aus Argentinien etwas hilft.

Dass er auf Schotter gut zurecht kommt, hat Hermann Gaßner jr. bei seinem ersten ausländischen WM-Start in Portugal bewiesen. Mit seinem seriennahen Mitsubishi Lancer aus Vaters Tuningschmiede und einem minimalen Aufwand erkämpfte er sich den 12. Gesamtrang und den vierten Platz in der stark besetzten Gruppe N. Nun will der Zweite in der Deutschen Rallye-Meisterschaft an diesen Erfolg bei seinem zweiten Auslandsstart anknüpfen. Gemäss der offiziellen Starterliste ist er mit der Nummer 148 für den indischen Bewerber TSI Racing erstmals auch für die Produktionswagen-WM punkteberechtigt und eventuell auch ein guter Punktelieferant.

 
Ebenfalls seinen zweiten Auslandsstart in der Rallye-WM bestreitet nach Portugal Patrick Anglade. Seine Priorität liegt auf der Ford Fiesta FSTi-Trophy, die auf Sardinien ihren zweiten von sechs Läufen ausfährt. Dort liegt Anglade hinter Craig Breen (42 Punkte) mit 26 Zählern auf dem zweiten Rang. Taktisch klug und technisch sauber zu fahren ist daher allerhöchstes Gebot: «Wir wollen keinen Ausfall riskieren, denn wir wollen so viele WP-Kilometer wie möglich absolvieren. Die Erfahrung, die wir in Portugal gesammelt haben, wird uns sicher helfen, ein gutes Set-Up zu finden», beschreibt Anglade sein Ziel. «Außerdem sind es bis zum nächsten FSTi-Einsatz in Polen wieder einige Wochen, da muss ich jeden Rallyekilometer auskosten und genießen. Schließlich können wir es uns leider nicht leisten, jedes zweite Wochenende noch zusätzliche Veranstaltungen in Deutschland zu fahren.»

Auf der Mittelmeerinsel bestreitet Mark Wallenwein, Mitglied des bekannten Stuttgarter Rallye-Clans, sein zweiten Auslandsstart nach Finnland 2007 in der Rallye-WM. Er möchte mit seinem Renault Clio R3 in der Rallye-WM viel Erfahrung auf Schotter sammeln und eventuell mit einem guten Ergebnis auch das Ziel am Sonntag in Porto Cervo erreichen.

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