Anglade baut Trophy-Führung aus
Anglade baute Fiesta-Trophy-Führung aus
Patrick Anglade gewann im Rahmen des polnischen Laufes zur Rallye-WM nicht nur zum zweiten Mal die Wertung in der Ford Fiesta ST Trophy International (FSTI), sondern er war mit seinem 24. Endplatz der bislang beste Fiesta-Pilot im Gesamtklassement einer WM-Runde. Damit baute er seine Trophy-Führung nach drei von sechs Läufen mit 97 Punkten aus und liegt zur Halbzeit 45 Zähler vor dem Zweitplatzierten Bader Al Jabri. Damit kann er sich etwas lockerer auf die nächste Runde Ende Juli in Finnland vorbereiten. Mit insgesamt 7 Ford Fiesta ST waren bei der Rallye Polen bisher die meisten Fahrzeuge in der FSTi am Start.
Die schnellen und harten Strecken der Rallye Polen verlangten den Teams höchste Konzentration und vollen Einsatz ab. Für die seriennahen Fiesta ST waren viele Teilstücke eine große Herausforderung - vor allem nachdem starker Regen sie aufgeweicht und die allradangetriebenen Fahrzeuge tiefe Furchen hinterlassen hatten. Patrick Anglade und Co-Pilot Björn Röhm behielten trotzdem die Nerven und lieferten eine fast fehlerfreie Fahrt ab, die am Sonntag mit dem FSTi-Sieg belohnt wurde.
Anglade war erleichtert im Ziel, schliesslich hatte er am ersten Tag durch ein havariertes Fahrzeug, das die Strecke blockierte, zunächst 1:30 Minuten verloren. «Von den Sportkommissaren mir daraufhin nur eine halbe Minute gutgeschrieben. Unser Protest dagegen blieb aber ohne Konsequenzen, obwohl die Sachlage eigentlich eindeutig war», so Anglade. Hinzu kamen am ersten Tag noch Motorprobleme am Fiesta, die zusätzlich Zeit kosteten und das deutsche Team auf Platz zwei zurückfallen liessen.
Das trübte die Motivation des Saarländers jedoch keinesfalls. Er übernahm wieder die FSTi-Führung. Ein kleiner Ausritt warf ihn dann noch einmal kurzzeitig zurück, die Spitzenposition eroberte sich Anglade aber sogleich durch eine Bestzeit zurück. «Dadurch dass die Strecken so ausgefahren und schmierig sind, rutschten wir mit unserem vergleichsweise kleinen Auto von der Ideallinie und dann kann man nicht mehr viel ausrichten. Zum Glück war es nur ein normales Feld auf das wir rutschten, so dass wir schnell auf die Strecke zurückfahren konnten und nicht allzu viel Zeit verloren», berichtet Anglade, der am Ende des zweiten Tages nicht nur die FSTi anführte, sondern auch Schnellster in der Klasse N3 war.
Der Regen hatte über Nacht die Verhältnisse der dritten Etappe noch einmal verschärft. Auf WP 17 hatte er zusätzlich noch eine Schrecksekunde zu verdauen: «Wir rutschten geradeaus nur knapp einen Meter von der Strecke. Da gerade dort ein kleiner Absatz war, mussten uns die Zuschauer zu Hilfe eilen und uns zurück auf die Strecke schieben», erklärt der Pilot. Mit einem Zeitverlust von etwa 30 Sekunden beendeten er die Prüfung, blieb aber trotzdem mit über zwei Minuten in Führung.