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Vierte Schotter-Rallye, vierter Sieger in Italien?

Von Toni Hoffmann
Micky's Jump, das Highlight auf Sardinien

Micky's Jump, das Highlight auf Sardinien

Nach Sébastien Ogiers Triumph in Mexiko, Chris Meeke erstem WM-Laufsieg in Argentinien und Jari-Matti Latvalas Erfolg von Portugal: Wird die vierte Schotter-Rallye der Saison 2015 auch einen vierten Sieger hervorbringen?

Die Prüfungen der Sardinien-Rallye Italien sind zu 80 Prozent neu und gelten als materialmordend. Zu lang und zu langweilig: Das Programm der letztjährigen WM-Rallye auf Sardinien stand in der Kritik. In dieser Saison wollen es die Veranstalter auf der Mittelmeerinsel besser machen. Wie im Vorjahr ist der Schotter-Event in Alghero an der Westküste des Eilands beheimatet, während das Startprozedere im südlich gelegenen Cagliari über die Bühne geht. Dem schließt sich am Donnerstag, 11. Juni, eine Zuschauerprüfung im Hafen der Stadt an. Danach geht es aber nicht wieder im Konvoi zurück nach Alghero. Vielmehr folgen am Freitag direkt die ersten neun «echten» Wertungsprüfungen mit Längen zwischen 2,6 und 26,4 Kilometer.  

Diese WP stellen für praktisch alle Teilnehmer komplettes Neuland dar – von einigen Lokalmatadoren aus der italienischen Schotter-Meisterschaft und den Herren Kris Meeke, Thierry Neuville, Andreas Mikkelsen und Yazeed Al-Rajhi einmal abgesehen: Sie haben die Strecken bereits 2010 im Rahmen des örtlichen IRC-Laufs kennen gelernt. Damals sorgten die Prüfungen am Monte Grighine für ein veritables Favoritensterben.  

Am Samstag und Sonntag führt die Rallye in den Osten und Norden von Alghero. Dann stehen Klassiker wie die 42,22 Kilometer lange WP «Monte Lerno» auf dem Programm, die für ihre mächtige Sprungkuppe «Micky's Jump» geliebt wird. 212,58 der insgesamt 462,5 Kilometer der Samstagsetappe werden auf Zeit gefahren – ein guter Schnitt.  

Wenig Überraschendes bietet die Rallye in puncto Teilnehmerliste. Titelverteidiger Sébastien Ogier peilt mit dem Polo R WRC seinen dritten Sardinien-Sieg in Folge an, auch wenn er als Tabellenführer wieder als Erster auf die dann noch staubigeren und damit rutschigeren Strecken muss. Im vergangenen Jahr haben seine Volkswagen-Teamkollegen Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen starke Gegenwehr geleistet. Die Aufgabe für Kris Meeke und Mads Östberg lautet: Sie sollen für Citroën den zweiten Rang in der Markenwertung gegen Hyundai Motorsport – in Italien wieder mit Thierry Neuville und Dani Sordo vertreten – und die M-Sport-Piloten Ott Tänak und Elfyn Evans absichern. Im Vorjahr konnten Neuville und Teamkollege Juho Hänninen speziell zu Beginn der Rallye mit ihren i20 WRC stark aufgeigen. Ebenso wie Fiesta RS WRC-Fahrer Mikko Hirvonen, bevor sein Turbo-Allradler einem Feuer zum Opfer fiel. Beide Modelle gehen nun umfassend verbessert an den Start. Damit könnten Podiumsplatzierungen in Reichweite liegen.  

Für Robert Kubica stehen praktisch zwei Heimspiele in Folge auf dem Programm: Der Ex-Formel 1-Fahrer aus Polen hat seine Motorsportkarriere in Italien begonnen. Mit World Rally Cars gehen auch Khalid Al-Qassimi, Martin Prokop, Hayden Paddon und Lorenzo Bertelli – nun mit Lorenzo Granai statt Giovanni Bernacchini als Beifahrer – an den Start.  

WRC2: 28 Autos

In der WRC 2-Kategorie kämpfen nicht weniger als 28 Autos um Ruhm und Ehre, damit ist das Teilnehmerfeld ebenso beeindruckend wie zuletzt in Portugal. Da Tabellenführer Jari Ketomaa eine Pause einlegt, bekommen seine Verfolger wie Nasseer Al-Attiyah, Yazeed Al-Rajhi, Abdulaziz Al-Kuwari, Yurii Protasov, Stéphane Lefebvre und Karl Kruuda einen Elfmeter serviert, um ihre Titelambitionen zu stärken. Nicht zu unterschätzen ist aber auch der mehrfache italienische Meister Paolo Andreucci, der einen Peugeot 208 T16 an den Start bringt.  

Der Shakedown als letzte Testmöglichkeit vor Beginn der Sardinien-Rallye Italien ist für 7.00 Uhr am Donnerstagmorgen (11. Juni) in der Nähe von Alghero angesetzt.  

Quelle: Best-of-RallyLife

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