KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Citroën im Kampf um die Vize-Meisterschaft

Von Toni Hoffmann
Citroën reist als Tabellenzweiter zum vorletzten Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft in Spanien und möchte diesen Rang auf seinem so erfolgreichen Terrain auch verteidigen.

Der französische EU-Nachbar Spanien war über Jahre ein sehr erfolgreiches und ergiebiges Terrain für Citroën, bis Volkswagen dort eindrang und die Siege in den beiden letzten Jahre wegschnappte. Citroën brachte es in Spanien ab 1999 auf neun Siege, acht Mal in Folge von 2005 bis 2012 hieß der Sieger Sébastien Loeb. 1999 aber war es der verstorbene Philippe Bugalski der in Katalonien im Citroën Xsara für den ersten WM-Sieg des Zwei-Zacken-Teams sorgte.  

Doch wie schon in den beiden letzten Jahren gewohnt muss der achtfache Marken-Champion auch an der Costa Brava und Costa Daurada weiter in Erinnerungen schwelgen. Im letzten Jahr war Mads Östberg auf dem vierten Rang der beste Pilot im DS3 WRC. Nachdem Volkswagen schon in Australien den Titel in der Herstellerwertung vorzeitig verteidigen konnte, hat das Team aus Versailles sein Augenmerk auf den Vizetitel gerichtet. Beim letzten Lauf, beim Citroën-Heimspiel auf Korsika, konnten die Franzosen den Ehrenrang zurückerobern und Hyundai gerade einmal um einen Punkt auf den dritten Platz verweisen. In Spanien gibt es daher nur ein Ziel: Platzsicherung. Keine leichte Aufgabe für die beiden Werkspiloten Mads Östberg und Kris Meeke.  

Rallye Spanien einzigartig in der WM

Der Rallye Spanien, so die offizielle Bezeichnung, kommt seit 2010 eine besondere Bedeutung zu. Sie im 13 Läufe umfassenden WM-Kalender die einzige Misch-Rallye. Die erste Etappe wird überwiegend auf Schotter absolviert, allerdings wechselt der 35,68 km längsten Entscheidung «Terra Alta» Belag zwischen Asphalt und Schotter. Die beiden nächsten Etappen am Samstag und Sonntag werden gänzlich auf Asphalt ausgetragen. Den Mechanikern bleiben am Freitagabend im zentralen Service in Salou nur 75 Minuten, um die Autos vom Schotter- auf das Asphaltfahrwerk umzurüsten.  

Mads Östberg, dem mehr Schotterqualitäten zugesprochen werden, möchte nach seinem guten Auftritt im Vorjahr mit dem vierten Rang in Spanien in Salou seinen vierten Tabellenplatz festigen.  

«Die Rallye Spanien ist eine einzigartige Herausforderung», führt Östberg an. «Nach der Asphalt-Rallye auf Korsika hatten wir einige Tests auf Schotter. Wir können also sagen, dass wir für beide Beläge gut vorbereitet sind. Die Prüfungen am ersten Tag ähneln denen aus dem Vorjahr. Es geht über breite Schotterstraßen. Man muss schon auf der ersten Etappe gut in diese Rallye starten. Dennoch muss man sich auch an den beiden anderen Tagen voll konzentrieren. Auf Schotter hatte ich immer das Podium im Blick. Daher müssen wir sehen, dass wir schon ersten Tag vorne dabei sind, um auf Asphalt weiter mithalten zu können. Ein Podiumsplatz wäre wirklich ein tolles Ergebnis.»  

Sein Teamkollege Kris Meeke lag im letzten Jahr auf dem zweiten Platz. Ein Reifenschaden mit der Aufgabe als Folge aber zerstörte alles. Meeke, der bei den beiden letzten Rallyes 27 Punkte einfuhr, liegt derzeit auf dem sechsten WM-Rang. Auch sein Ziel ist in Spanien eine Podiumsplatzierung.  

«Ich mag diese Art Rallyes, ein Tag auf Schotter, zwei Tage auf Asphalt», meint Meeke. «Obwohl die Schotterprüfungen nicht so gut kenne, weiß ich, dass sie sehr schön sind. Weil wir aber am Freitag etwas später starten, werden wir wohl Probleme mit dem Staub haben. Die Strecken auf Asphalt aber sind fantastisch. Letztes Jahr waren wir vorne sehr gut dabei. Der DS3 WRC war perfekt. Das alles aber verloren wir, weil wir zwei Reifenschäden hatten. Dieses Jahr haben wir neue Prüfungen, dort müssen wir einen guten Aufschrieb erstellen. Wenn wir ohne Probleme durchkommen, ist das Podium ein realistisches Ziel. Doch das wirkliche Ziel muss sein, den zweiten Platz in der Herstellerwertung zu festigen.»  

Citroën-Sportchef Yves Matton: «Der Mix der Beläge macht diese Rallye einzigartig. Obwohl die Teams hier mehr Zeit auf Asphalt verbringen, so sind es aber die Schotterprüfungen, die hier anspruchsvoll sind. In unserem Team haben Mads Östberg und Kris Meeke bereits bewiesen, dass sie mit beiden Belägen sehr zurechtkommen. Unser DS3 WRC ist ohne für beide Beläge bestens geeignet. Für uns aber gibt es nur ein Ziel: den zweiten Platz in der Herstellerwertung zu halten.»  

Einen dritten (Citroën) DS3 WRC steuert Khalid Al Qassimi. Stéphane Lefebvre startet in einem von PH-Sport eingesetzten Citroën DS3 WRC.  

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