Rallye Norwegen - Ogiers Fahrt ins Ungewisse

Von Toni Hoffmann
Ogier beim «Schwimmtest» in Irland

Ogier beim «Schwimmtest» in Irland

Der Monte-Sieger zeigt Skepsis wegen der Winterbedingungen in Norwegen

Für den Junioren-Weltmeister Sébastien Ogier begann die neue Rallye-Saison, auch aus seiner Sicht, mit einem Knaller. Bei seiner Jungfernfahrt im Peugeot 207 S2000 gewann er auf Anhieb den Auftakt zur Intercontinental Rally Challenge in Monte Carlo. Ogier, erstmals beim berühmten Rallye-Klassiker im Fürstentum an der Côte d’Azur am Start, erzielte mit nur einer Bestzeit auf den 14 Prüfungen seinen ersten wichtigen Sieg mit einem Vorsprung von 1:43,6 Minuten auf seinen Teamkollegen Freddy Loix.

Sein Gastspiel im Peugeot, das ihm die Jury für das BFGoodrich Driver Team in Monte Carlo spendiert hatte, war allerdings nur temporär. In Irland kehrte er wieder zurück in den Citroën-Schoss. Sein zweiter WM-Einsatz im Citroën C4 WRC endete zwar mit dem sechsten Platz, aber ohne den Glanz, der nach seinem tollen Auftritt beim letztjährigen WM-Finale in Wales über ihm schwebte. Dort führte er bei seiner WRC-Premiere bis zur fünften Prüfung als Überraschung aller die Rallye an.

Der WM-Auftakt in Irland dürfte wahrscheinlich in der WM-Chonik in der Schublade «besonderer Fall» abgelegt werden. Die Streckenbedingungen mit strömendem Regen an den beiden ersten Irland-Tagen bezeichneten fast unisono die Fahrer als «schrecklich», «unmöglich» bis hin als sehr «gefährlich». Sie war auf den engen irischen Asphaltstrassen, sofern diese Bezeichnung überhaupt zutrifft, ein Vabanquespiel, das natürlich zwangsläufig auch Tribut und Opfer forderte. Auch bei der grossen Citroën-Hoffnung Ogier, der bereits als der grosse Nachfolger seines Namensvetters Sébastien Loeb, bei dem einem allmählich wegen seiner einzigartigen und weiter stetig steigenden Erfolgsbilanz die Superlative ausgehen, gehandelt wird. Nach einem sehr vorsichtigen Start, bedingt auch durch eine falsche Reifenwahl, arbeitete er sich bis zur neunten Entscheidung in Irland auf den sechsten Platz vor, um dort den C4 für 2:40 Minuten in den Graben zu versenken. Letztlich schaffte er aber noch den sechsten Platz, aber der Rückstand von 10:44 Minuten auf den anderen «Seb» wird ihm etwas zum Nachdenken gegeben haben.

Vor seinem ersten Start bei einer echten Winter-Rallye, die Monte-Pisten waren nur teils verschneit und vereist, hält sich Ogier mit einer Prognose ziemlich zurück. Das tief verschneite Norwegen rund um Hamar bereitet ihm einiges Kopfzerbrechen. Skepsis nagt an ihm: «Ich weiss nicht, wie ich die Bedingungen, die uns in Norwegen erwarten, einschätzen soll», sagte Ogier, als er von den in Norwegen herrschenden winterlichen Verhältnissen hörte. «Ich bin noch nie mit Spikes-Reifen gefahren. In Monte Carlo hatten wir Schneereifen. Aber dort haben einen kleinen Vorgeschmack für die Bedingungen in Norwegen bekommen.»

Ogier hofft jetzt die richtigen Einstellungen für die Rallye Norwegen bei einem Testtag zu finden. «Zum Glück haben wir einen Test vor der Rallye Norwegen mit Spikes. Ich hoffe, dort einige Erfahrung mit diesen Reifen sammeln zu können. Aber ich weiss wirklich nicht, wie ich die dann bei der Rallye auch richtig einsetzen kann. Es ist alles noch neu für mich», meinte Ogier vor seinem dritten WRC-Start.

Ogier ist in Norwegen nicht für das in der Hersteller-WM punkteberechtigte Citroën Junior-Team nominiert. Hierfür hat das Zweizacken-Team wieder Conrad Rautenbach und erstmals als Neuling den jungen Moskauer Evgeny Novikov gemeldet.

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