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Latvala sinnt Revanche

Von Toni Hoffmann
Jari-Matti Latvala will in Norwegen besser aussehen

Jari-Matti Latvala will in Norwegen besser aussehen

Nach dem Irland-Tief soll nun ein Wetterumschwung zum Hoch in Norwegen folgen

Jari-Matti Latvala gehört in der Rallye-WM noch nicht zu den Allroundern, also zu der Fahrerspezies, die auf allen Belägen gut zurechtkommt. Mit den Asphaltpisten hat der Finne noch gewisse Schwierigkeiten. Die Finnen sind vom Genre her mehr Fahrer, die sich auf Schotterstrecken am wohlsten fühlen und dort auch Bestleistungen zeigen. Der vierfache Champion Tommi Mäkinen hat auch etwas Zeit gebraucht, bis er endlich auch auf Asphalt triumphierte. Das war 1997 in Spanien bei seinem achten von insgesamt 24 Siegen. Latvala darf sich aber noch stärker mit dem zweifachen Titelgewinner Marcus Grönholm (2000 und 2002) trösten. Der augenblickliche Rentner Grönholm hat trotz seiner 30 Siege, damit Zweiter hinter Überflieger Sébastien Loeb (48), nie eine echte Asphalt-Rallye gewonnen, es sei denn, man zählt die überwiegend schnee- und eisfreie Rallye Monte Carlo 2005 hinzu.

Letztes Jahr musste Latvala in der zweiten Jahreshälfte bei Asphalt-Rallyes sein Ford-Werks-Cockpit an François Duval abtreten und wurde ins «B»-Team von Stobart «abgeschoben». Ähnliches könnte ihm auch in diesem Jahr blühen, denn nur Mikko Hirvonen ist als einziger Fahrer im Ford-Kader für die komplette Hersteller-WM 2009 nominiert. Sein Auftritt beim Saisonauftakt in Irland dürfte für einen festen Stammplatz bestimmt nicht förderlich gewesen sein.

Dabei hatte der erste Tag trotz sintflutartigen Regens für den 23jährigen WM-Vierten toll begonnen - Bestzeit auf der ersten Prüfung und Führung, aber nur bis zur zweiten Entscheidung, in die er mit einem Vorsprung von 17,6 Sekunden auf seinen neuen Markenkollegen Urmo Aava gestartet war. Aquaplaning, das beherrschende Wort auf der überfluteten «grünen» Insel, machte dann alles zunichte. Ein Dreher mit Einschlägen vorne und hinten und Reifenschäden spülte ihn in das vorzeitige Rallye-Aus. Durch die Starterlaubnis nach dem SupeRally-System am Samstag kämpfte er sich letztlich auf den 14. Endrang mit einem Rückstand von 23:32,5 Minuten (inklusive 20 Strafminuten wegen Auslassens von vier Prüfungen) zurück. Immerhin rettete er damit noch zwei Punkte für Ford in der Hersteller-WM. Seine Brachial-Aktion schlug aber seinem Teamchef Malcolm Wilson ganz schön auf den Magen.

Für den zweiten Lauf in Norwegen gelobte der arg Geschundene Wiedergutmachung. Die dort herrschenden winterlichen Bedingungen mit viel Schnee und Eispassagen kommen seinen finnischen Naturell bedeutend mehr entgegen. Wie sehr, das hat 2008 mit seinem ersten Sieg in Schweden bewiesen. 2007 erreichte der damalige Stobart-Pilot beim norwegischen WM-Einstand hinter seinen Ford-Kollegen Hirvonen und Grönholm sowie den Solberg-Brüdern Henning und Petter den fünften Rang.

«Ich habe gehört, dass wir in Norwegen eine richtige Winterrallye haben werden. Darauf freue ich mich», sagte Latvala. Sein Beifahrer Miikka Anttila schürt noch weitere Hoffnung auf eine Rehabilitierung Latvalas. «Norwegen wird eine ganz andere Geschichte als Irland. 2007 war kein Citroën-Fahrer in den Top Ten. Und so soll es auch diesmal sein», meinte Anttila. Dann allerdings müssen er und sein Steuermann wieder darauf bauen, das Loeb ähnliche Fehler macht wie 2007, als er dreimal den Citroën C4 in einer Schneebank versenkte und dabei etwa 17 Minuten verlor, Endresultat 17. Platz mit einem Rückstand von 17:54,9 Minuten auf Sieger Hirvonen, der natürlich auf die Wiederholung seines Norwegen-Sieges hofft.

Im Gegensatz zu Hirvonen und Latvala ist Loeb ein echter Allrounder, der bislang auf allen Untergründen siegte. 2004 war er der erste Nicht-Skandinavier, der die schwedische Wikinger-Rallye-Hochburg einnahm. 2006 und 2007 wurde er Zweiter.

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