Letzte Chance? Nürburgring macht Ecclestone Angebot

Von Andreas Reiners
Hat der Nürburgring doch noch eine Chance?

Hat der Nürburgring doch noch eine Chance?

Der Kampf um die Zukunft des Rennens in Deutschland geht in die nächste Runde. Die Verantwortlichen des Nürburgrings geben nicht auf und hoffen weiterhin auf die Austragung des für den 19. Juli geplanten Rennens.

«Wir haben Herrn Ecclestone ein Angebot unterbreitet und warten nun auf seine Entscheidung», sagte der Geschäftsführer der Capricorn Nürburgring GmbH (CNG), Carsten Schumacher, Motorsport aktuell.

Beide Seiten hätten ein Interesse daran, dass es 2015 ein Grand-Prix-Rennen am Nürburgring gebe. Auf die Frage, warum sich die Verhandlungen für das im Juli vorgesehene Rennen so hinzögen, sagte er, Ecclestone habe sich erst im Januar gemeldet.

Das Formel-1-Rennen auf deutschem Boden wackelt bedenklich. Ecclestone hatte zuletzt angedeutet, dass das Rennen aus dem Kalender fallen könnte. Zunächst hatte er Hockenheim als Ersatzort vorgesehen, doch auch diese Alternative schien zuletzt fraglich. Nun also der neue Vorstoß der Nürburgring-Betreiber. Womöglich war es genau das, was Ecclestone mit seinen provokanten Aussagen («Deutsche Fans sind lausig») erreichen wollte.

Der Nürburgring habe Ecclestone ein weitreichendes Angebot unterbreitet, mit dem die CNG einen betriebswirtschaftlichen Verlust machen würde, «den wir aber im Interesse der Region und der Formel-1-Fans für vertretbar halten. Unser Angebot sieht vor, dass die Formel 1 den GP Deutschland veranstaltet und damit alle Gewinne erhält. Unser Angebot ist so strukturiert, dass wir einen wirtschaftlich vertretbaren Verlust akzeptieren», erklärte der Geschäftsführer.

Laut Schumacher bestehe das Grundproblem darin, dass die Formel 1 aktuell an Attraktivität verloren habe. «Vor diesem Hintergrund können die Antrittsgebühren der Vergangenheit nicht mehr refinanziert werden. Wenn die Formel 1 wieder die Stärke der Vergangenheit zurückgewonnen hat, können auch wieder höhere Preise gezahlt werden. Bis dahin wird die CNG Risiken nur in einem klar definierten Rahmen übernehmen können», so Schumacher.

«Die Teams, Marken und Sponsoren tun gut daran, sich stark für einen deutschen Grand Prix einzusetzen. Der badische Motorsportclub trägt Risiken, und zweimal hintereinander ist das sehr schwierig. Gleichzeitig muss man sehen, dass ein Grand Prix 30 bis 40 Millionen in die Region bringt. Man muss das Ganze bis zu Ende denken: Wenn der Grand Prix ausfallen sollte, fallen auch Zahlungen und Steuern für diese Einnahmen aus. Es wäre nicht nur schade, es wäre auch eine finanzielle Einbuße für das Land», sagte der frühere Mercedes-Motorsportchef und heutige TV-Experte Norbert Haug.

Der drohende GP-Verlust ist jedoch nicht das einzige Problem, das die Nürburgring-Verantwortlichen quält. Denn weil Capriocorn die zweite Rate des Kaufpreises von insgesamt 77 Millionen Euro nicht aufbringen konnte, gingen zwei Drittel der Anteile an der Ring-Besitzergesellschaft an eine Holding, zu der der russische Pharma-Unternehmer Viktor Charitonin gehört.

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