Le Mans, 8h: Honda baut Führung aus, Bolliger taumelt
Als der Regen am Nachmittag einsetzte, wurde das dritte Rennen dieser Langstrecken-WM-Saison plötzlich hektischer. Mit einigen Stürzen und Ausritten blieb beinahe kein Team verschont, mit Ausnahme der beiden Mannschaften, die nach acht Stunden in diesem 24-Stunden-Rennen in Le Mans an der Spitze fahren: F.C.C. TSR Honda und Webike SRC Kawasaki France.
Während die Honda-Mannschaft zwei Runden vor dem aktuellen EWC-Meister im Rennen ist, belegt SERT den dritten Platz, obwohl Gregg Black einen kleinen Ausrutscher in der letzten Kurve verzeichnete. Da der Regen am frühen Abend wieder aufhörte und die Strecke zwischenzeitlich abtrocknete, gingen die Teams zurück auf Slick-Reifen. BMW setzte auf den dreifachen IDM-Superbike-Champion Markus Reiterberger. Der Deutsche fuhr zwei Stints und festigte die vierte Position für das Team aus Belgien.
Nach dem Sturz von YART setzte das Team alles daran, wieder nach vorne zu kommen. Trotz einem kleinen technischen Problem, gelang es der Truppe um Mandy Kainz den Weg zurück in die Top-8 zu schaffen. In eben diesem Bereich lag zuvor das Team Bolliger, doch die Rennleitung bat Jan Bühn in die Box, weil sein Armband, in dem auch ein Transponder integriert ist, an die Box. Dort musste man sich auch noch mit einem Problem an der Beleuchtung der Startnummer beschäftigen und das Kawasaki-Team fiel auf den 20. Platz zurück.
Um 20 Uhr Ortszeit, also nach acht Stunden, waren noch 36 der 38 gestarteten Mannschaften auf dem Circuit Bugatti im Rennen. Das Team Motobox Kremer aus Oberneisen belegte zu dieser Zeit den 16. Platz. ERC-Endurance befand sich mit der Ducati Panigale V4R auf dem 13. Rang.
Blick in die Klassen
In der Kategorie Experimental startet in diesem Jahr nur ein Team, doch dabei handelt es sich um ein ziemlich exotisches Bike. Eingefleischte Fans der 24h von Le Mans kennen dieses Projekt aus den vergangenen Jahren, denn die Metiss ist das einzige Motorrad im Feld, was auf eine Achsschenkellenkung vertraut und keine klassische Vorderradgabel verwendet. Nach einem Drittel der Renndistanz belegte das französische Team mit den Piloten Gabriel Pons, Jonathan Goetschy und Jean-Edouard Aubry den 14. Gesamtrang.
Bei den Superstock-Teams setzte sich das Team Moto Ain, welches auch in der Langstrecken-WM-Gesamtwertung an der Spitze liegt, vom restlichen Feld ab. Mit einem Vorsprung von einer Runde auf das No Limits-Team, in dem auch der Österreicher Christopher Kemmer unterwegs ist, führt der aktuelle Champion dieser Klasse. GERT56 fährt souverän auf dem dritten Platz, Stefan Kerschbaumer, Lucy Glöckner und Toni Finsterbusch zeigten bisher ein sauberes Rennen.
Erste Punkte vergeben
Die Besonderheit bei einem 24-Stunden-Rennen der Endurance-WM ist, dass nach acht Stunden und noch einmal nach 16 Stunden Punkte vergeben werden. Die ersten zehn Teams jeder Klasse erhalten Punkte. Das führende Honda-Werksteam sicherte sich demnach bereits 10 WM-Zähler, SRC Kawasaki verbuchte 9 Punkte auf ihr Konto, Suzuki 8 und auf Platz 10 gab es noch einen Punkt für das Team ERC, weil sie in der EWC-Wertung auf Rang 10 lagen.
Zwischenstand nach acht Stunden:
1. F.C.C. TSR Honda (Hook, F.Foray, Di Meglio), Honda CBR 1000RR-R. 2. Webike SRC Kawasaki France (Guarnoni, E.Nigon, Checa), Kawasaki ZX-10R. 3. Suzuki Endurance Racing Tean (Masson, Black, Simeon), Suzuki GSX-R1000. 4. BMW Motorrad Endurance (Mikhalchik, K.Foray, Reiterberger), BMW S1000RR. 5. VRD IGOL PIERRET (Alt, Marino, Terol), Yamaha YZF-R1. 6. 3ART (Plancassagne, Lagrive, Berchet), Yamaha YZF-R1. 7. Moto Ain (Rolfo, Mulhauser, Clere), Yamaha YZF-R1. 8. YART Yamaha (Hanika, Fritz, Canepa), Yamaha YZF-R1. 9. No Limits (Scassa, Kemmer, Vitali), Suzuki GSX-R1000. 10. LRP Poland (Vincon, Krzemien, Lewandowski), BMW S1000RR. Ferner: 12. GERT56 by GS Yuasa (Kerschbaumer, Glöckner, Finsterbusch), BMW S1000RR. 16. Motobox Kremer (Dehaye, Ströhein, Colliaux), Yamaha YZF-R1. 20. Team Bolliger Switzerland (Stamm, Bühn, Pellijeff), Kawasaki ZX-10R.