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KTM EXC-Modelle 2024: Neue Enduro-Generation

Von Rolf Lüthi
Auf 2024 schickt KTM die Enduro-Baureihe mit neuen Fahrwerken und neuer Elektronik ins Gelände. Die Zweitakter sind mit einer neuen Saugrohr-Einspritzung und einer elektromechanisch betätigten Auslass-Steuerung ausgerüst

Gemäss KTM sind 95 % der Komponenten neu, um die Messlatte für die Konkurrenz so hoch zu legen wie nie zuvor. Diese liegt mit über drei Jahrzehnten Rennsporterfahrung und mehr als 126 Enduro-Weltmeistertiteln schon in schwindelnder Höhe.

Kernstück der KTM Enduro-Palette 2024 ist ein völlig neuer, hydrogeformter, laserbearbeiteter und robotergeschweißter Stahlrahmen. Er erreicht hinsichtlich der axialen Flexibilität und der Verwindung neue Parameter, die in Bezug auf Fahrer-Feedback, Energieabsorption und Geradeauslaufstabilität ein einzigartiges Niveau ermöglichen sollen. Damit ist er das Fundament, auf dem die Modellpalette 2024 aufbaut.

An der Front ist bei allen EXC-Modellen eine neue WP XACT 48-mm-Closed-Cartridge-USD-Gabel verbaut, deren mittlerer Ventilkolben umgestaltet wurde, um den Ölfluss in der Cartridge zu verbessern.

In den KTM Enduro-Modellen ist am Heck weiterhin das bewährte PDS-Dämpfungssystem verbaut, das für 2024 aktualisiert und optimiert wurde, damit es reibungslos mit dem neuen Rahmenkonzept zusammenwirkt. Das direkt angelenkte Federbein ist ein WP XPLOR PDS. An beiden Federelementen können Zug- und Druckstufe mit Handklickern und Werkzeug eingestellt werden. Auch die Vorspannung am Federbein ist sehr leicht einstellbar.

Das ebenfalls neue Rahmenheck besteht aus einer Kombination von Polyamid und Aluminium. Alle elektronischen Komponenten, einschließlich eines neuen Offroad-Steuergeräts, sind leicht zugänglich und gut geschützt in dieses Rahmenheck integriert.

Die Plastikteile des Modelljahres 2024 wurden unter Mitwirkung der Werksfahrer entwickelt und ermöglicht ein optimiertes Fahrerdreieck für einen besseren Kniekontakt, insbesondere beim Stehen auf den Fußrasten. Der neue Vorderradkotflügel ist mit schlammabweisenden Lamellen versehen. Die neuen, transparenten Benzintanks fassen bei den Viertakt-Modellen 8,3 Liter, bei den Zweitaktern 8,9 Liter.

Zur Überwachung der Elektronik dient eine unabhängige OCU unter dem Sitz, die elektronische Sicherungen und Relais ersetzt. Bei Ausfall einer elektrischen Komponente werden deren Ausgänge einzeln deaktiviert, wobei der Fehlerstatus jeder Einheit durch eine rote oder grüne LED angegeben wird. Dies ermöglicht eine schnelle, problemlose Fehlersuche und zeugt vom Realitätssinn der KTM-Ingenieure: Sie wissen, dass die Enduristen alles kaputt kriegen und bauen in ihre Elektronik ein Tool zur Fehleraussortierung serienmässig ein.

Einen Systemwechsel gibt es bei den Zweitaktmotoren. KTM gibt eigenentwickelte Benzineinspritzung namens TPI auf, bei der in die Überströmkanale eingespritzt wird, und stellt um auf eine konventionellere Einspritzung ins Saugrohr. Die kurz als TBI (Throttle-Body-Injection) bezeichnete Anordnung soll eine besonders sanfte Leistungsentfaltung ermöglichen, die fast Vergaserniveau erreicht, während eine Anpassung an den sich ändernden Luftdruck in wechselnden Höhenlagen nicht erforderlich ist.

Auch die Gestaltung des Membranventilgehäuses wurde erheblich verändert, wobei neue Kunststoffklappen an der Außenseite des Gehäuses für eine verbesserte Abdichtung des Ansaugtrakts sorgen. Durch diese neue Gestaltung können bei extremen Bergauf- und Bergabfahrten Kraftstoffverluste, die dazu führen könnten, dass das Gemisch übermäßig fett wird, vermieden werden.

Zusammen mit der Saugrohreinspritzung stellt KTM stellt KTM auch die Auslass-Steuerung um von mechanischer auf elektromechanische Betätigung. Das ermöglicht die Implementierung von zwei unterschiedlichen, über den Auswahlschalter anwählbaren Mappings für Einspritzung, Zündung und Auslass-Steuerung, was erfahrungsgemäss zwei sich stark unterscheidende Leistungscharakteristiken ermöglicht. Die Enduro-Zweitakter von KTM des 2024er Jahrgangs sich aerhältlich mit 150, 250 und 300 ccm.

Mit Motoren von 250, 350, 450 und 500 ccm bietet das Viertakt-Modellprogramm für alle Fahrer die passende Waldmaschine. Eine verbesserte Schwerpunktlage wurde durch Neigen des Motors um 2° nach hinten und eine 3 mm tiefere Positionierung des Ritzels erreicht, wodurch sich Handling und Manövrierfähigkeit deutlich verbessern sollen. Neben den Vorteilen einer Zentralisierung der Masse und eines reduzierten Gewichts wurde auch der Anfahrnickausgleich deutlich verbessert, was eine verbesserte Traktion auf extremen Steigungen und beim Herausfahren aus Kurven bewirken soll.

Die 2024er KTM EXC-F-Modelle debütieren zudem mit einer optionalen Traktionskontrolle und – erstmalig im Segment Enduro – mit einer Quickshifter-Funktion, die kupplungsloses Hochschalten vom 2. bis zum 6. Gang ermöglicht. Diese Funktionen können über einen optionalen, neu gestalteten Mapping-Auswahlschalter ein- oder ausgeschaltet werden. Die 2024er Enduro-Modelle von KTM werden voraussichtlich ab Juni 2023 verfügbar sein, die Zweitaktpalettu zu preisen von 9949 bis 11.249 Euro, bei den Viertaktern geht die Preisspanne von 11.599 bis 12.349 Euro.

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