Heidfeld: Bestzeit in Jerez
Heidfeld fügte sich bei Renault tadellos ein
Das hätte schlimmer laufen können. Mit einer blitzsauberen Bestzeit empfahl sich Nick Heidfeld an seinem ersten Tag als Renault-Tester in Jerez für die Nachfolge des verletzten Robert Kubica.
Es war der dritte Testtag im südspanischen Jerez, Heidfelds erster in diesem Jahr. Und sein erster mit Renault. Er schüttelte die Zeit von 1:20,361 Beobachtern zufolge recht locker aus dem Ärmel, kam überdies bei jeder Ausfahrt zügig auf ansprechende Zeiten, die allerdings durchweg nach wie vor grossen Schwankungen unterliegen und keine schlüssige Aussagekraft besitzen, sondern eher als Hinweise zu verstehen sind.
Heidfeld drehte 86 Runden.
Zweitschnellster war Fernando Alonso im Ferrari, der ein sehr engagiertes Programm (131 Runden) abspulte und dessen spanische Fans der Veranstaltung einen lebhaften Rahmen gaben.
Wie Alonso so zeigte auch Michael Schumacher (114 Runden) im Mercedes GP W02 nach Bestzeit am Vortag ansprechende Dauerläufe, genau wie Kamui Kobayashi, der allerdings zweimal stehen blieb (einmal vorsätzlich, um den Tank trocken zu fahren) und Unterbrechungen verusachte.
Noch schnellere Dauerläufe absolvierte Weltmeister Sebastian Vettel, und seine Rundenzahl und der Zeitenverläufe legen nahe, dass er ähnliche Programme gefahren ist wie Alonso. Was bedeuten würde, dass der Red Bull-Renault nach wie vor das führende Auto im Feld wäre. Vor allem bestätigte das Auto mit 98 Runden erneut seine Standfestigkeit, was bei Neuwagen dieses Typs früher keine Selbstverständlichkeit war.
«Wir hatten keine Probleme mit dem Auto», sagte Sebastian Vettel, «wir haben nicht auf Bestzeiten geschielt, sondern daran gearbeitet, die Abstimmung so hinzukriegen, dass die Reifen länger halten. Das haben die meisten gemacht. Die Reifen bauen nämlich mehr oder weniger früh ab», grinste der Champion schelmisch.
Vettel fügte er mit Blick auf seinen neuen Renault-Kollegen an: «Das Rentendasein kann vielleicht noch ein bisschen auf Heidfeld warten, er war doch zügig unterwegs und hat einen guten Job gemacht.»
Williams offenbarte abermals Probleme mit dem KERS, wodurch Rubens Barrichello erst nachmittags richtig ans Fahren kam, dann aber 99 Runden drehte und mit solidem Tempo aufwartete.
Zu seinem ersten Einsatz im Neuwagen kam Paul di Resta bei Force India.