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George Russell: 3 Ränge zurück, Handy beiseite gelegt

Von Mathias Brunner
George Russell

George Russell

​Weil er in der Sprint-Quali Ferrari-Fahrer Charles Leclerc aufgehalten hat, muss Mercedes-Fahrer George Russell für den Sprint um drei Ränge zurück. Und er gibt zu – er liest keine Nachrichten mehr.

Schlechte Mitteilung für GP-Sieger George Russell vor dem Sprint auf dem Circuit of the Americas bei Austin (Texas): Der Engländer wird nicht als Achter in den Sprint gehen, sondern nur als Elfter – die FIA-Regelhüter haben ihm drei Ränge zurück aufgebrummt, weil Russell dem Ferrari-Fahrer Charles Leclerc im Weg stand.

Die schlechte Nachricht macht derzeit die Runde in den sozialen Netzwerken, und das passt zu dem, was George Russell vor kurzem festgehalten hat.

Wiederholt hat sich GP-Sieger George Russell starkgemacht gegen Hass im Internet, denn auch er selbst ist dabei immer wieder ins Visier geraten: «Als ich bei Williams fuhr, gab es viele Hass-Nachrichten von Fans von Robert Kubica.»

Russell hat sich auch unmissverständlich geäussert, als Williams-Fahrer Nicholas Latifi von Hamilton-Fans attackiert wurde, dies nach dem kontroversen WM-Finale von Abu Dhabi 2021.

George war wütend: «Diese widerwärtigen Wortmeldungen hören einfach nicht auf. Wir haben zu viel von diesem Müll im Netz. Die Betreiber der sozialen Netzwerke und die Regierungen stehen in der Pflicht, sich entschlossener gegen Hass und Häme zu stellen. Wir können derzeit nicht mehr tun als solche Accounts zu melden. Und Mercedes arbeitet an einer Software, welche abschätzige Kommentare filtern sollte. Aber letztlich ist es schwierig, die Menschen an solchen Tweets oder Posts zu hindern.»

«Ich kann die Leute nur erneut auffordern: ‘Bevor ihr einen Post absetzt, denkt nach! Tragt ihr irgendwas Positives bei? Falls nicht, dann lasst es einfach bleiben!’ Ich finde es jammerschade, was da alles verbreitet wird.»

Damit nicht genug: Wann immer Fragen zur Rennstrategie von Mercedes gibt, tauchen auch Wortmeldungen von Anhängern von Lewis Hamilton auf, die ihren Superstar mit abstrusen Behauptungen zu verteidigen versuchen und gegen Russell ätzen. Und erst recht war die Hölle los, als Hamilton und Russell kurz nach dem Start zum Katar-GP kollidierten.

Nun geht Russell einen Schritt weiter, wie er meinem Kollegen Phil Duncan von der Nachrichtenagentur AP gesagt hat: «Vor sechs Wochen habe ich aufgehört, mit meinem Telefon Twitter zu nutzen. Ich habe ein Team, das sich um meine Posts kümmert, denn ich möchte meinen Fans verbunden bleiben, und jedes Wort, das dort zu lesen ist, kommt von mir. Aber ich selber nutze diese Apps nicht mehr, und das gilt auch für Instagram.»

«Ich respektiere, dass jeder seine eigene Meinung hat. Aber ich muss die ganzen Kommentare nicht mehr lesen, denn das bringt mir nichts. Als ich mit Twitter aufhörte, war ich vermehrt auf Instagram, aber dann hörte ich auch damit auf. Ich las eine Weile mehr normale Nachrichten, aber jede Schlagzeile dort ist negativ. Dabei wollte ich doch nur auf dem Laufenden bleiben, was in der Welt so passiert. Ich fand – das zieht mich alles nur runter und bringt mir nichts. Ich bin jetzt viel weniger am herumdaddeln.»

«Das hat alles angefangen in der Formel-1-Sommerpause. Da habe ich mein Telefon oft zur Seite gelegt. Ich verbrachte viel Zeit mit Familie und Freunden, meine Zeit pro Tag am Telefon fiel auf 15 Minuten. Normal waren zuvor drei Stunden.»

«Dann stolperte ich über einen Post: ‘Wenn du im Schnitt vier Stunden pro Tag am Handy hängst, wirst du am Ende deines Lebens 15 Jahre damit verbracht haben, auf ein Telefon zu starren.’ Das hat mich erschüttert. Ich schätze, ich habe Besseres zu tun mit meinem Leben, als so viel Zeit am Handy zu verbringen.»

Aufstellung für den Sprint

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:34,538 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:34,593
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:34,607
04. Lando Norris (GB), McLaren, 1:34,639
05. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:34,894
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:34,939
07. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:35,041
08. Alex Albon (T), Williams, 1:35,366
09. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:35,897
10. Daniel Ricciardo (AUS), AlphaTauri, 1:35,978
11. George Russell (GB), Mercedes, 1:35,199 *
12. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:36,087
13. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:36,137
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:36,181
15. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, 1:36,182
16. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:36,749
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:36,922
18. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:36,922
19. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:36,945
20. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:37,186
* um drei Ränge strafversetzt

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