Formel 1: Startplatzstrafe in Imola

Minardi: «Diese Strafe macht keinen Sinn»

Von Vanessa Georgoulas
Giancarlo Minardi

Giancarlo Minardi

Der ehemalige Formel-1-Teambesitzer Giancarlo Minardi erklärt, warum die Boxendurchfahrtsstrafe gegen Nico Hülkenberg ein Fehler war.

Das Saisonfinale in Brasilien war ganz nach Giancarlo Minardis Geschmack. Der ehemalige Teambesitzer des dazumal gleichnamigen Rennstalls aus Faenza (heute Toro Rosso) schwärmt: «Eine der aufregendsten Formel-1-WM der Geschichte ist zu Ende gegangen. McLaren und Lotus spielten einmal mehr das Zünglein an der Wage: Fernando Alonsos unverschuldete Ausfälle in Belgien und Japan hatten letztlich die Niederlage im Titelkampf zur Folge – am Ende fehlten dem Spanier drei Pünktchen zu seinem Glück. In einer Saison mit 20 Rennen ist dieser Unterschied vernachlässigbar. Die Scuderia musste zudem viele technische Probleme aus dem Weg räumen, trotzdem stellte sie sich im letzten Rennen gut an und das Ferrari-Duo landete auf dem Podest. Bis zur Safety-Car-Phase führte Button mit einem komfortablen Vorsprung auf Alonso das Feld an. Das zeigt, wie viel Arbeit noch vor Ferrari liegt, will das Team 2013 auf Augenhöhe mit Red Bull Racing und McLaren kämpfen.»

Minardi ist überzeugt, dass die Leistung des jüngsten dreimaligen Formel-1-Weltmeisters Sebastian Vettel gar nicht hoch genug einschätzt werden könnte, auch wenn am Ende das Glück eine Schlüsselrolle im Titelkampf gespielt hat: «Wenn das Wetter so schnell umschlägt wie am Rennsonntag in Brasilien, müssen die Fahrer, Team-Strategen und Ingenieure ihr ganzes Können unter Beweis stellen. Sebastian Vettel und Red Bull Racing gebührt zweifelsohne der höchste Respekt für die Titelverteidigung. Drei WM-Titel in Folge gewinnt man nicht mit Glück allein, doch leider spielte das Glück auch in diesem Jahr eine entscheidende Rolle. So auch beim Start zum GP, als die meisten Bruchpiloten das Rennen vorzeitig beenden mussten, während Vettel trotz seines Schadens weiterfahren konnte.»

Lobende Worte hat der 65-jährige Italiener aber nicht nur für Weltmeister Vettel übrig: «Auch Felipe Massas gute Leistung muss erwähnt werden. In den letzten drei Saisonrennen bedankte sich der Brasilianer mit guten Ergebnissen für das Vertrauen, das ihm das Team mit der Vertragsverlängerung entgegengebracht hat. Schade, dass die Saison gerade jetzt, da er wieder zu seiner alten Form zurückfindet, gelaufen ist. Er ist der richtige Pilot, wenn Ferrari in der Konstrukteurswertung wieder die Oberhand gewinnen will.»

Auch Nico Hülkenberg überzeugte Minardi, der die Boxendurchfahrtsstrafe gegen den künftigen Sauber-Piloten nicht nachvollziehen kann: «Nico fuhr ein exzellentes Rennen. Er hat sich auf die bestmögliche Art und Weise bei Force India verabschiedet. Ich finde, Sauber hat eine gute Wahl getroffen, denn Nico ist ein junger, aufstrebender Pilot, auch wenn er in Brasilien etwas zu aggressiv und ungeduldig am Werk war. Mit der Boxendurchfahrtsstrafe, die ihm aufgebrummt wurde, bin ich nicht einverstanden. Man will doch möglichst viele Überholmanöver sehen, und versucht das Überholen mit KERS und DRS auch zu erleichtern, aber sobald einer einen Überholversuch bei schwierigen Bedingungen startet, wird er bestraft, wenn’s knallt. Das macht keinen Sinn.»

Zum Schluss hat Minardi auch ein paar nette Worte für Michael Schumacher übrig, der in Brasilien sein letztes Formel-1-Rennen fuhr: «Schumacher hat sich mit einem sehr guten Rennen von der Formel 1 verabschiedet und mit dem letzten Punkte-Gewinn seiner Karriere ein Mal mehr sein Können unter Beweis gestellt. Auch Kimi Räikkönen hat ein Lob verdient: Er ist als Einziger in jedem der 20 Läufe ins Ziel gekommen und hat sich damit in der WM-Tabelle als Dritter vor Lewis Hamilton klassiert. Zu Beginn der Saison konnte Lotus diese Top-Form nicht voraussehen.»

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