Formel-1-Kauf: Bernie Ecclestone oder John Malone?
Bernie Ecclestone: «Mit der Formel 1 kann man Geld verdienen, es wäre also einfach, finanzielle Unterstützung für den Kauf der CVC-Anteile zu finden»
Es tut sich was, in den Teppich-Etagen der Formel-1-Rechteinhaberin CVC Capital Partners: Die Gerüchte um den Verkauf der Formel-1-Anteile reissen nicht ab, nun meldet The Sunday Times, dass die Mehrheitseignerin der Königsklasse derzeit in Verhandlungen stehe, um die verbliebenen 35,5 Prozent an der Formel 1 zu verkaufen.
Die Rolle des Käufers soll dabei der Medienkonzern Liberty Global einnehmen, der von US-Milliardär John Malone kontrolliert wird. Der Medienmogul soll zudem mit der Lehman Brothers Holdings über den Erwerb weiterer Anteile verhandeln, sodass er am Ende 49 Prozent der Anteile besitzen würde.
Der Wert der gesamten Rechte wird auf bis zu sechs Milliarden Pfund (rund 7.5 Milliarden Euro) geschätzt. CVC Capital Partners konnte seit dem Erwerb der Mehrheitsanteile vor acht Jahren schon 2,3 Milliarden Pfund (rund 2,9 Milliarden Euro) Gewinn durch die Rechte-Einnahmen verbuchen. Nun hofft die private Beteiligungsgesellschaft, die 35,5 Prozent für 2,1 Milliarden Pfund (rund 2,6 Milliarden Euro) zu veräussern.
Interesse am Kauf der Formel 1 bekundete auch Chef-Rechteverwalter und CVC-Direktor Bernie Ecclestone, der selbst 5,3 Prozent der Anteile besitzt. Im Gespräch mit den Kollegen des Daily Express erklärte der 83-jährige Brite: «Es wäre möglich, dass ich die Anteile kaufe, allerdings zeigen noch andere Unternehmen ein Kaufinteresse und ich würde bei einer Versteigerung nicht mitbieten. Die Formel 1 war eine sehr lohnende Investition für CVC und das würde sie auch für mich oder jeden anderen Käufer sein.»
Ecclestone ist überzeugt: «Man kann damit Geld verdienen, es wäre also einfach, finanzielle Unterstützung für den Kauf zu finden. Natürlich führe ich heute die Geschäfte der Formel 1, aber das spielt keine Rolle. Ich müsste einfach die Anteile kaufen.»
Dass in den Medien immer wieder Gerüchte über seine baldige Absetzung die Runde machen, sieht Ecclestone gelassen: «Ich habe einen Vertrag mit dem Unternehmen, nicht mit den Anteilseignern», winkt er ab, als er auf die Kritik aus dem CVC-Vorstand angesprochen wird. «Ich habe schon so viel Müll darüber gelesen, dabei hat mich CVC auch in schwierigen Zeiten immer super unterstützt.» Ecclestone muss sich derzeit vor dem Landgericht München erklären. Ihm wird Bestechung und Anstiftung zur Untreue vorgeworfen.