Brundle: «Was soll Renault mit einem Paydriver?»
Martin Brundle: «Renault war offenbar bereit Geld auszugeben, um Carlos Sainz aus seinem Toro Rosso-Vertrag freizukaufen»
Die Entscheidung über die Fahrerfrage 2017 hat Renault noch nicht gefällt, trotzdem sind die meisten Formel-1-Experten im Fahrerlager von Suzuka überzeugt, dass Esteban Ocon eines der beiden Cockpits besetzen wird. Entsprechend schnell wächst die Ungeduld der beiden aktuellen Stammfahrer Kevin Magnussen und Jolyon Palmer, die ihre GP-Karriere gefährdet sehen.
Dennoch soll Magnussen den Franzosen eine Fristerstreckung bis zum 14. Oktober gewährt haben, so lange will der Däne noch auf die Entscheidung seines Brötchengebers warten. Danach will sich der schnelle Däne nach einem anderen Team umsehen. «Ich bin ein Rennfahrer und als solcher will ich auch Rennen fahren», betonte der Blondschopf unlängst im Interview mit den Kollegen von BT.dk.
In Suzuka erklärte er im Gespräch mit Sky Sports F1, er hoffe, dass sich Renault für das Talent und gegen das Geld entscheide, denn er habe nicht so volle Taschen wie seine Konkurrenten im Kampf um das zweite Renault-Cockpit neben Ocon. Damit sorgte er nicht zuletzt beim Ex-GP-Piloten und Sky Sports F1-Experten Martin Brundle für Verwirrung.
Denn der Brite ist überzeugt: «Renault will doch den richtigen Piloten im Cockpit haben, um nach vorne zu kommen, und keinen Paydriver. Was soll Renault auch mit einem solchen wollen? Man will ja nach vorne kommen, und dafür braucht man einen guten Fahrer. Es sieht für 2017 derzeit aber eher schwierig aus, wenn man sich anschaut, wer wirklich auf dem Markt ist.»
«Hinzu kommt, dass die Franzosen offenbar bereit waren Geld auszugeben, um Carlos Sainz aus seinem Toro Rosso-Vertrag freizukaufen», fügt Brundle an, und kommt deshalb zum Schluss: «Ich denke, die suchen den richtigen Piloten und es ist durchaus möglich, dass sie im nächsten Jahr doch wieder mit der gleichen Fahrer-Paarung antreten werden wie in dieser Saison. Denn beide aktuellen Piloten machen einen guten Job.»
Die Hoffnungen auf Toro Rosso-Junior Sainz hat Renault inzwischen aufgegeben, wie Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner erklärt. «Ich denke, die haben mittlerweile realisiert, dass da nichts zu holen ist. Wieso sollten wir ihn ausleihen? Er hat einen langfristigen Vertrag mit Red Bull abgeschlossen und wir haben ihn ins Junior-Team bei Toro Rosso befördert. Und derzeit kann man auch nicht sagen, dass das die schlechtere Option als Renault ist. Er steht uns jetzt jederzeit zur Verfügung, sollten wir ihn einmal brauchen.»
Und der Chef von Max Verstappen und Malaysia-Sieger Daniel Ricciardo betont: «Red Bull hat ihn aufgebaut und seine Formelsport-Karriere finanziert. Es würde für uns also gar keinen Sinn machen, ihn nun an Renault auszuleihen.»