MotoGP: Marc Marquez hatte Motocross-Unfall

Am Nürburgring wird in der Katastrophe angepackt

Von Esther Babel
An Motorsport ist bei der aktuellen Situation rund um den Nürburgring nicht zu denken. Nach der Absage des TruckGP und der IDM Superbike nach den schweren Unwettern rückt die Region zusammen.

Wer in den letzten 24 Stunden Nachrichten gesehen oder gehört hat, wird froh sein, sich nicht auf den Weg an den Nürburgring zum nächsten IDM-Lauf gemacht zu haben. Oder beizeiten umkehren konnte. Nach den schweren Unwettern der vergangenen Tage herrscht in weiten Teilen in der Tat „Land unter“. Besonders getroffen hat es den Ort Schuld im Landkreis Ahrweiler, zu dem auch der Nürburgring zählt. Gerade mal 25 Kilometer liegen zwischen den beiden Plätzen. In Schuld selbst sind sechs Häuser zusammengestürzt, 50 werden laut SWR-Nachrichten erst noch von Statikern überprüft werden müssen, ob ihre Bewohner wieder zurückkehren können. Bis jetzt wird in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen von 80 Todesopfern gesprochen. Die Vulkaneifel wurde zum Katastrophen-Gebiet erklärt, damit man auch auf die Hilfe der Bundeswehr zurückgreifen kann.

Am Donnerstag-Nachmittag wurde vom ADAC Mittelrhein, als das Ausmaß der Tragödie immer deutlicher wurde, die Entscheidung verkündet, dass der TruckGP plus IDM Superbike an diesem Wochenende abgesagt wird. «Die Bilder und Nachrichten, die uns aus der Region und von Mitarbeitern erreichen, sind nur schwer zu ertragen», schlossen sich auch die Streckenbetreiber der Nürburgring GmbH an. «In unserem Landkreis Ahrweiler und in weiten Teilen der Eifel ist der Katastrophenfall ausgerufen worden. In diesen schweren Stunden, in denen Leid, Verlust und Ungewissheit dominieren, rücken wir als Region zusammen. Alle verfügbaren Rettungskräfte sowie viele Mitarbeiter und technisches Gerät des Nürburgrings sind in der Region unterwegs, um zu helfen, wo geholfen werden kann. Unsere Gedanken sind bei den Menschen, die Angehörige und Freunde, die ihr gesamtes Hab und Gut verloren haben.»

Statt Rennsport ist jetzt Akut-Hilfe angesagt. Auch am Nürburgring packt man an und errichtete am Donnerstag-Abend kurzerhand eine Sammel- und Ausgabestelle für das Nötigste. «Schnelle Hilfe für Hochwasser-Geschädigte im Bitburger Event-Center am ring°Boulevard - 24 Stunden am Tag besetzt», erklären die Helfer vor Ort. «Benötigt werden Kleidung und Schuhe, Hygiene- und Drogerie-Artikel, Haushaltsgegenstände (Teller, Tassen, Gläser, Töpfe, etc.), Kinderspielzeug und andere Unterhaltungsgegenstände. Ebenfalls benötigt: Helfer für die Sammelstelle. Bitte keine sperrigen Gegenstände. Parken direkt vor dem Eingang (gegenüber Nürburgring Congress Hotel). Hilfe-Suchende bekommen schnelle und unkomplizierte Unterstützung.»

Auch die umliegenden Hotels rund um den Nürburgring packen mit an. «Danke an die unzähligen Helfer, die seit Stunden im Einsatz sind und ihr Bestes geben», kommuniziert das Team des an der Start-Ziel-Geraden gelegenen Dorint-Hotels. «Unser Mitgefühl gilt allen Betroffenen und deren Angehörigen. Aufgrund der Absage des Truck Grand Prix haben auch wir wieder Zimmerkapazitäten frei und möchten uns daher der tollen Idee des Lindner Congress & Motorsport Hotel Nürburgring anschließen. Auch wir möchten helfen und stellen unsere Zimmerkapazitäten und Tiefgaragenplätze kostenfrei den Betroffenen zur Verfügung. Die Telefonleitung funktioniert leider noch nicht wirklich, bitte schreibt uns eine PN oder kommt direkt im Hotel vorbei. Unser Haus ist 24 Stunden geöffnet. Wir sind für Euch da.»

Obwohl der Regen inzwischen nachgelassen hat, ist die Lage noch nicht wirklich entspannt. In vielen Gebieten gibt es weder Strom noch ein funktionierendes Netz. Trinkwasser wird per Tanklaster in die betroffenen Ortschaften geliefert.

IDM-Leader Dominic Schmitter hatte sich wie so manch anderer schon auf den Weg von der Schweiz in die Eifel gemacht, als ihn die Nachricht mit der Absage erreichte. «Wir als Team finden es gut, dass der Nürburgring seine Rettungskräfte und Fahrzeuge für die Unterstützung der Einwohner zur Verfügung stellt», schreibt Schmitter stellvertretend für viele seiner Kollegen. «In solch schweren Stunden ist der Zusammenhalt das Wichtigste. Wir wünschen allen Beteiligten das Beste.»

«Die Absage des Rennwochenendes ist absolut berechtigt», sagt IDM-Serienmanager Normann Broy. «Alle Rettungskräfte der Region sind im Einsatz und wir sind in diesen schweren Stunden in Gedanken bei den betroffenen Opfern und sprechen ihnen unser Mitgefühl aus. In so einer Situation rückt der Rennsport in den Hintergrund.»

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