Bonovo Juniorteam: Lennard Göttlich und Lucas Krieg
Das Bonovo-Juniortteam 2023: Lennard Göttlich (l.) und Lucas Krieg (r.)
Es war schon seit Längerem klar, dass sich Uwe Neubert aus beruflichen Gründen mit dem Gedanken trug, als aktiver Beifahrer aus dem Boot des sogenannten Bonovo Junior-Teams mit Lennard Göttlich (18) am Lenker auszusteigen. Jetzt ist es soweit.
Neubert, aus St. Egidien im sächsischen Landkreis Zwickau, der am 29. Februar 55 Jahre alt wird, hört auf mit der Turnerei im Seitenwagen, bleibt dem Team aber auch weiterhin erhalten. Er übernimmt in Zukunft beratende Tätigkeiten, vornehmlich die des Riding Coaches.
Neuer Beifahrer des jüngsten deutschen Sidecar-Piloten, der in Eibau im Landkreis Görlitz wohnt, wird Lucas Krieg aus Hohenstein-Ernstthal. Der gute Bekannte von Neubert ist kein wirklicher Neuling in der Seitenwagen-Szene. Schon seit Jahren schraubt er mit im Team von Mike Roscher und ist in der vergangenen Saison als Beifahrer des Schweizers Peter Schröder in der Internationalen Sidecar Trophy aktiv auf den Rennstrecken unterwegs gewesen. In der 1000er-Klasse wurden Schröder/Krieg am Ende Dritte.
Lennard Göttlich sieht der Zusammenarbeit mit seinem neuen Beifahrer zuversichtlich entgegen. «Ich bin mit dem Lucas schon mal auf dem Sachsenring über 30 Runden Probe gefahren», so der 18-jährige Gymnasiast zu SPEEDWEEK.com, «er ist von der Fitness her sehr gut beisammen und er hat die Ruhe weg, das ist wichtig. Und er hat auch technisches Verständnis.»
Auch Bonovo-Chef Jürgen Röder freut sich über sein junges Team: «Das ist doch ein Traum mit Lennard und Lucas. Das sind zwei junge auf- und ausbaufähige Leute, die für die Zukunft hoffen lassen, sowohl in der IDM als auch in der WM. Aber die beiden sollen jetzt nicht gleich zu viel wollen und erwarten, wenn sie mit den Großen des Gespannsports mitfahren, sie sollen sich erstmal sukzessive aufbauen.»
Ein erstes Roll-out des Bonovo Junior-Teams ist für Mitte März auf dem Sachsenring geplant, dann geht es ins Trainingslager nach Val de Vienne (F) und am 22./23. April steht das erste Rennen im tschechischen Brünn an. Göttlich: «Das ist der Auftakt zur Internationalen Sidecar-Trophy und für uns ein Test unter Rennbedingungen für die IDM, die Mitte Mai auf dem Sachsenring beginnt. Wenn es nach mir ginge, würde ich beide Serien fahren, IDM und Trophy, aber wir müssen auch an die Kosten denken.“
Die Internationale Sidecar Trophy unter der Leitung von Eckart Rösinger ist bei Lennard Göttlich positiv besetzt: «Uwe und ich haben die Trophy in der 600-Klasse 2021 ja klar gewonnen, Ich komme dahin auch gerne zurück, weil das Umfeld dort viel entspannter ist.» Vielleicht ein kleiner Seitenhieb auf die zum Teil durchaus ruppige und teilweise auch harte Fahrweise einiger weniger Teams in der IDM gegen einen vermeintlich aufstrebenden «Jungspund».