Langbahn-GP: Franc gewinnt WM-Auftakt, Pech für Smoli
Herxheim-Sieger Josef Franc (444) gegen Wildcard-Fahrer Daniel Spiller
Einen unfallfreien Renntag erlebten die Zuschauer beim Sandbahnrennen in Herxheim, das alles bot. Mit prall gefüllten Rängen und einer guten Organisation wurde das erste Finalrennen zur Langbahn-Weltmeisterschaft zu einem vollen Erfolg.
Aus deutscher Sicht begann der Tag verheißungsvoll. Martin Smolinski gewann seinen ersten Lauf vom Start weg und ließ drei weitere Siege folgen, bei denen er nur einmal Vizeweltmeister Zach Wajtknecht in der Spitzkehre überholen musste. Im letzten Durchgang führte der Bayer mit beachtlichem Vorsprung, ehe er in der letzten Runde langsamer wurde und ausfiel. Dennoch reichte es für Smolinski zur direkten Finalqualifikation.
Lukas Fienhage, der als zweiter Deutscher ins Finale einzog, musste für seine Qualifikation etwas mehr arbeiten. «Ich habe schlecht angefangen vom äußeren Startplatz, dann gelang mir ein Laufsieg. Ich habe dann das Motorrad gewechselt und es wurde besser», schilderte der Norddeutsche. «Ich habe den ganzen Tag über schlechte Starts gemacht, außer im Last-Chance-Heat, wo ich den Start gewonnen habe, und dann war ich auch gleich weg.» Fienhage fuhr zu einem Start-Ziel-Sieg, während hinter ihm der überraschend starke Franzose Gaetan Stella in einem starken Manöver den WM-Dritten Chris Harris und Ex-Champion Romano Hummel überholte und dann zwei Runden lang die Attacken Hummels abwehren konnte.
Im Finale kamen Smolinski von Blau und Franc von Rot am besten weg und der Olchinger außen am Tschechen vorbei in Front. Es sah alles nach dem Sieg für «Smoli» aus, doch ab der dritten Runde wurde er langsamer und fiel dann mit gebrochener Zündkerze aus.
Franc schnappte sich durch Smolinskis Defekt den Sieg, 21 WM-Punkte und den Silberhelm des ADAC Pfalz. «Ich bin sehr glücklich, nachdem ich die vergangene Saison wegen meiner gebrochenen Hand fast komplett verpasst habe. Es hat alles gut funktioniert und so macht der Rennsport Spaß», so der Prager, der das Herxheimer Oval mit der Spitzkehre lobte. «Diese Bahn macht viel Spaß und sie war bestens präpariert. Wir Fahrer haben viele Möglichkeiten schnelle Linien auf der Bahn zu fahren und ich bin sehr glücklich mit meinem Rennen.»
Auf dem dritten Rang hinter dem Briten Wajtknecht kam Fienhage ins Ziel. «Im Finale habe ich die Kupplung losgelassen, dann war vor mir nur noch Wasser und ich kam nicht richtig weg», blickte der Weltmeister von 2020 zurück. «Es ist, wie es ist. Ich bin froh, auf dem Podium zu stehen und will die anderen Langbahn-Grand-Prix konstant fahren, dann kann es was werden.»
Bei den Rennen der internationalen Gespannklasse kauften die Engländer Mitch Godden und Paul Smith den deutschen Vertretern den Schneid ab und gewann mit Maximum vor Brandhofer/Mollema. Auf dem dritten Rang landeten mit Markus Venus, der mit Beifahrer Markus Eibl unterwegs war, die Seriensieger der letzten Rennen. Zweimal unterlag das Gespann den überragenden Godden/Smith und wurde einmal wegen Startbandberührung ausgeschlossen.
Ergebnisse Sandbahnrennen Herxheim/D:
WM-Finale 1:
1. Josef Franc (CZ), 21 WM-Punkte/18 Vorlaufpunkte
2. Zach Wajtknecht (GB), 19/13
3. Lukas Fienhage (D), 17/12
4. Gaetan Stella (F), 15/13
5. Martin Smolinski (D), 13/16
6. Romano Hummel (NL), 11/10
7. Chris Harris (GB), 10/12
8. Jacob Bukhave (DK), 9/10
9. Stephan Katt (D), 8/9
10. Theo Pijper (NL), 7/8
11. Daniel Spiller (D), 5/8
12. Max Dilger (D), 4/6
13. Mika Meijer (NL), 3/5
14. Kenneth Kruse Hansen (DK), 2/4
15. Hynek Stichauer (CZ), 1/3
16. Jörg Tebbe (D), 0/1
Last-Chance-Heat: 1. Lukas Fienhage, 2. Gaetan Stella, 3. Romano Hummel, 4. Chris Harris, 5. Jacob Bukhave.
Finale: 1. Josef Franc, 2. Zach Wajtknecht, 3. Lukas Fienhage, 4. Gaetan Stella, 5. Martin Smolinski A.
Seitenwagen:
1. Mitch Godden/Paul Smith (GB), 20 Punkte
2. Markus Brandhofer/Sandra Mollema (D), 14
3. Markus Venus/Markus Eibl (D), 13
4. Manuel Meier/Melanie Meier (D), 11
5. Patrick Zwetsch/Victor Caric (D), 10
6. Raphael San Millan/Benedikt Zapf (D), 8
7. Karl Keil/David Kersten (D), 7
8. Achim Neuendorf/Johannes Schnaitter (D), 6
9. Imanuel Schramm/Nadin Löffler (D), 5
10. Jens Lorei/Ralf Bittner (D), 3
11. Andreas Horn/Jack Düringer (D), 2
12. Marco Hundsrucker/Kim Kempa (D), 2
B-Lizenz Solo:
1. Dennis Helfer, 20 Punkte
2. Louis Tebbe, 14
3. Sebastian Adorjan, 13
4. Sebastian Trapp, 11
5. Ralf Heraus, 10
6. Magnus Czekely, 7
7. Sam Ensing, 5
8. Sven Mannott, 5
9. René Hasenfratz, 4
10. Rudi Eichenlaub, 4
11. John Hartley, 2
12. Dustin Schultz, 0
Oldies:
1. Wolfgang Barth (D), 20 Punkte
2. Peter Reitzel (D), 12
3. Brad Davis (GB), 12
4. Reinhard Greisel (D), 11
5. Franz Greisel (D), 6
6. Gerd Maurer (D), 4
7. Ernst Frank (D), 3