Sieger Aleix Espargaró: Bagnaia-Schwäche genutzt
Mit drei Motorrädern in den Top-5 erlebte Aprilia in Silverstone einen absoluten MotoGP-Jubeltag. Mit seinem zweiten MotoGP-Sieg nach Argentinien 2022 sorgte Speerspitze Aleix Espargaró noch für das absolute Sahnehäubchen, nachdem er in der letzten Runde Weltmeister Francesco «Pecco» Bagnaia austricksen konnte.
Der ältere der beiden Espargaró-Brüder zeigte bereits zu Beginn ein Kunststück – war nach seinem Start von Position 12 bereits am Anfang der zweiten Runde in den Top-5. «Es war einer jener Tage, an denen man das Gefühl hat, dass man alles schaffen kann», jubelte der 34-Jährige, der im Parc Fermé neben seiner Crew auch seine Zwillinge Max und Mia herzte.
«Es fühlt sich gut an, ich bin sehr happy, dass ich wieder auf dem Podium bin. Ich habe zu Beginn des Jahres viele Fehler gemacht. Wir hatten immer den Speed, aber man muss am Sonntag schnell sein. Leider haben wir bisher nicht die Punkte, die wir verdienen. Heute wusste ich, dass ich eine gute Pace habe.»
Zu seinem Manöver, das zum Sieg gegen Bagnaia führte, sagte Aleix: «Ich hatte am Freitag schon das Gefühl, dass ich das Bike schneller aufrichten und beschleunigen kann. Das war der Schlüssel, Maverick war da zuletzt immer besser. Unser Bike ist sehr konkurrenzfähig, aber immer noch nicht das beste Bike im Feld. Ich war schneller als Pecco in den Kurven 1 und 2. Dann wäre ich dort aber nach einem Highsider fast gestürzt. Ich habe mich dann darauf konzentriert wieder aufzuholen.»
Dann kam der passende Moment: «In der letzten Kurve der alten Streckenvariante hatte Pecco eine klar schlechtere Traktion. Das wusste ich für die nächste Runde und mir war klar, seine Reifen würden dann auch für die nächste Kurve weniger Temperatur haben. Ich war dann sehr entschlossen. Ich habe spät gebremst, ich ging nach außen und habe einfach voll durch beschleunigt.»
Aleix gestand: «Ich hatte von Startplatz 12 eigentlich keinen Druck. Ich wusste, das Rennen dauert lang und es gibt auf dieser breiten Piste gute Überholmöglichkeiten. Ich denke, es war ein Mix einiger Faktoren, die mir geholfen haben. Ich war im Trockenen schon am Freitag schnell, die kühlen Verhältnisse haben heute dafür gesorgt, dass der Reifendruck nicht hochgegangen ist. Das Risiko ist aber groß, wenn du von Platz 12 startest. Aprilia hat sehr gut gearbeitet an der Start-Elektronik. Es hat mir sehr geholfen, es war ein super Rennen!»
«In der Früh hatte ich den Regenreifen im Warm-up montiert, dann kam ich in die Box. um den Slick für den Probestart zu holen. Ich habe dann gesehen, dass Maverick mit den Slicks rausging und habe ihn und seine Crew gewarnt – er könnte stürzen. Er sagte dann aber, dass er nur für den Starttest rausfahren würde.»
Aleix Espargaró weiter: «Ich war gar nicht super happy heute im Moment des Sieges auf der Ziellinie. Denn der Regen war mental sehr anstrengend. Dann habe ich aber die Kids gesehen, es war einfach fantastisch, erstmals waren sie bei einem Sieg mit dabei. In der Früh hat mein Sohn Max noch zu mir gesagt: 'Papa, schau', dass du in der führenden Gruppe bist, dann kann ich dich auf den Bildschirmen sehen!'»
MotoGP-Ergebnisse, Silverstone (6. August):
1. Aleix Espargaró, Aprilia, 20 Runden in 40:40,367 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,215 sec
3. Binder, KTM, + 0,680
4. Oliveira, Aprilia, + 0,750
5. Viñales, Aprilia, + 2,101
6. Martin, Ducati, + 7,903
7. Marini, Ducati, + 9,099
8. Miller, KTM, + 9,298
9. Zarco, Ducati, + 9,958
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 19,947
11. Augusto Fernández, KTM, + 20,296
12. Pol Espargaró, KTM, + 1:06,120 min
13. Di Giannantonio, Ducati, + 1:27,605
14. Morbidelli, Yamaha, + 1:28,913
15. Quartararo, Yamaha, + 1:29,075
16. Nakagami, Honda, + 1:38,573
17. Lecuona, Honda, + 1:49,674
– Bastianini, Ducati, 4 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 6 Runden zurück
– Bezzecchi, Ducati, 15 Runden zurück
– Alex Márquez, Ducati, 15 Runden zurück
– Mir, Honda, 18 Runden zurück
MotoGP-Ergebnisse Sprint, Silverstone (5. August):
1. Alex Márquez, Ducati, 10 Runden in 21:52,317 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 0,366 sec
3. Viñales, Aprilia, + 3,374
4. Zarco, Ducati, + 5,671
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,068
6. Martin, Ducati, + 7,294
7. Miller, KTM, + 9,415
8. Augusto Fernández, KTM, + 9,850
9. Binder, KTM, + 10,435
10. Oliveira, Aprilia, + 11,247
11. Marini, Ducati, + 17,365
12. Di Giannantonio, Ducati, + 20,063
13. Bastianini, Ducati, + 24,352
14. Bagnaia, Ducati, + 25,527
15. Morbidelli, Yamaha, + 27,191
16. Pol Espargaró, KTM, + 27,693
17. Mir, Honda, + 29,062
18. Marc Márquez, Honda, + 29,326
19. Raúl Fernández, Aprilia, + 29,627
20. Nakagami, Honda, + 29,909
21. Quartararo, Yamaha, + 30,326
22. Lecuona, Honda, + 47,674
WM-Stand nach 18 von 40 Rennen:
1. Bagnaia, 214 Punkte. 2. Martin 173. 3. Bezzecchi 167. 4. Binder 131. 5. Zarco 122. 6. Aleix Espargaró 107. 7. Marini 107. 8. Miller 90. 9. Alex Márquez 75. 10. Viñales 75. 11. Quartararo 65. 12. Morbidelli 59. 13. Augusto Fernández 49. 14. Rins 47. 15. Oliveira 40. 16. Di Giannantonio 37. 17. Nakagami 34. 18. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pirro 5. 25. Mir 5. 26. Petrucci 5. 26. Bradl 5. 27. Pol Espargaró 4.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 317 Punkte. 2. KTM 172. 3. Aprilia 153. 4. Honda 89. 5. Yamaha 84.
Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 295 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 274. 3. Ducati Lenovo Team 242. 4. Red Bull KTM Factory Racing 221. 5. Aprilia Racing 181. 6. Monster Energy Yamaha 124. 7. Gresini Racing 112. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 62. 10. CryptoDATA RNF 58. 11. Repsol Honda 20.