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Pecco Bagnaia (Ducati): «Für uns ist es schwieriger»

Von Sarah Göpfert
Pecco Bagnaia verschaffte sich in Spielberg bereits am Start den entscheidenden Vorsprung

Pecco Bagnaia verschaffte sich in Spielberg bereits am Start den entscheidenden Vorsprung

Seine Souveränität bei seinen beiden Spielberg-Siegen schrieb Francesco Bagnaia vor allem seinen verbesserten Starts zu. Der Italiener erklärte, warum Ducati dort im Vergleich zu KTM bislang Probleme hatte.

Ducati-Werksfahrer Francesco Bagnaia lieferte am Red Bull Ring eine dominante Show ab und baute mit seinen Start-Ziel-Siegen im Sprintrennen und im Grand Prix seinen WM-Vorsprung weiter aus. Seine souveräne Leistung begründete der 26-jährige Italiener unter anderem damit, dass Ducati das Starten mit der Desmosedici GP23 verbessert habe. Denn bereits nach der ersten Kurve lag Bagnaia mit sichtlichem Vorsprung vor dem Rest des Feldes.

«Die Veränderung hilft mir am Start im ersten Teil der Beschleunigung. Das war bislang der Moment, in dem ich am meisten Zeit verloren habe. Denn dort sind sie deutlich aggressiver als wir», erklärte Bagnaia mit Fingerzeig auf KTM, die sich in der Startphase häufig ebenfalls stark präsentieren. Der 16-fache MotoGP-Sieger ergänzte: «Für uns mit der Carbon-Kupplung ist das etwas schwieriger, wobei mir die Änderungen sehr gut geholfen haben. Dank dieser Verbesserung hatten wir bereits am Start eine höhere Chance, beide Rennen zu gewinnen.»

Auch im Rennverlauf distanzierte Bagnaia die Konkurrenz deutlich und kam am Sonntag 5,191 Sekunden vor dem Zweitplatzierten Brad Binder (KTM) ins Ziel. Dieser hatte wiederum knapp 3,5 Sekunden Vorsprung vor Marco Bezzecchi (Ducati) auf Platz 3. Für die großen Abstände beim Zieleinlauf fand der MotoGP-Weltmeister von 2022 eine Erklärung: «Auf dieser Strecke sind die Beschleunigung, die Wheelie-Kontrolle und die Bremse enorm wichtig. Auf anderen Strecken können hingegen auch der Kurveneingang oder der Kurvenspeed einen Unterschied machen. Ich denke, Ducati und KTM sind die Bikes mit den besten Bremsen und der stärksten Traktion. Vielleicht war der Unterschied deshalb so groß.»

Da der Red Bull Ring viele Vollgas-Passagen bereithält, sorgten sich viele Fahrer im Vorfeld um das Sprit-Management. Bagnaia traf daher bereits vor dem Rennen umfassende Maßnahmen: «Ich bin die Einführungsrunde sehr langsam gefahren. Vom Ausgang der dritten Kurve bis zu Kurve 4 bin ich im Leerlauf gerollt Und auch von der letzten Kurve bis zu meinem Startplatz bin ich sehr langsam gefahren. Es ist hier wirklich wichtig, sich den Kraftstoff gut einzuteilen.»

Im Rennen verwaltete der Ducati-Star den Spritverbrauch anschließend clever. «Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, Sprit zu sparen, indem wir die Drehzahl reduzieren. Denn wenn du im Windschatten fährst, brauchst du nicht so viel Sprit und musst die Power nicht reduzieren. Aber wenn du allein an der Spitze bist, ist dies notwendig. Doch letztlich hat mir das sogar geholfen, da ich die Kurven ruhiger und die Beschleunigungsphasen geschmeidiger gestalten konnte.»

MotoGP-Ergebnisse, Spielberg (20. August):

1. Pecco Bagnaia, Ducati, 28 Runden in 42:23,315 min
2. Brad Binder, KTM, + 5,191 sec
3. Marco Bezzecchi, Ducati, + 7,708
4. Luca Marini, Ducati, + 10,343
5. Alex Márquez, Ducati, + 11,039
6. Maverick Viñales, Aprilia, + 11,724
7. Jorge Martin, Ducati, + 12,917
8. Fabio Quartararo, Yamaha, + 19,509
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 20,231
10. Enea Bastianini, Ducati, + 20,729
11. Franco Morbidelli, Yamaha, + 21,527
12. Marc Márquez, Honda, + 23,027
13. Johann Zarco, Ducati, + 24,259
14. Augusto Fernández, KTM, + 25,365
15. Jack Miller, KTM, + 25,475
16. Pol Espargaró*, KTM, + 28,073
17. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 29,998
18. Takaaki Nakagami, Honda, + 32,316
19. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 42,392
20. Iker Lecuona*, Honda, + 46,239
– Raúl Fernández, Aprilia, 1 Runde zurück
– Joan Mir, Honda, 16 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 22 Runden zurück

*= 3-Sekunden-Strafe («track limits»-Vergehen)

MotoGP-Sprint, Spielberg (19. August):

1. Pecco Bagnaia, Ducati, 14 Runden in 21:01,844 min
2. Brad Binder, KTM, + 2,056 sec
3. Jorge Martin, Ducati, + 5,045
4. Alex Márquez, Ducati, + 8,252
5. Jack Miller, KTM, + 11,365
6. Pol Espargaró, KTM, + 11,816
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 11,960
8. Maverick Viñales, Aprilia, + 11,984
9. Franco Morbidelli, Yamaha, + 13,634
10. Marc Márquez, Honda, + 14,435
11. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 15,251
12. Joan Mir, Honda, + 16,740
13. Enea Bastianini, Ducati, + 18,825
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 19,536
15. Fabio Quartararo, Yamaha, + 22,321
16. Iker Lecuona, Honda, + 25,593
17. Augusto Fernández, KTM, + 25,789
– Johann Zarco, Ducati, 3 Runden zurück
– Luca Marini, Ducati, 8 Runden zurück
– Lorenzo Savadori, Aprilia, 9 Runden zurück
– Takaaki Nakagami, Honda, 12 Runden zurück
– Marco Bezzecchi, Ducati, 13 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 1. Runde nicht beendet

WM-Stand nach 20 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 251 Punkte. 2. Martin 189. 3. Bezzecchi 183. 4. Binder 160. 5. Zarco 125. 6. Marini 120. 7. Aleix Espargaró 117. 8. Miller 96. 9. Alex Márquez 92. 10. Viñales 86. 11. Quartararo 73. 12. Morbidelli 65. 13. Augusto Fernández 51. 14. Rins 47. 15. Oliveira 40. 16. Di Giannantonio 37. 17. Nakagami 34. 18. Bastianini 24. 19. Marc Márquez 19. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Pirro 5. 26. Mir 5. 27. Petrucci 5. 28. Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 354 Punkte. 2. KTM 201. 3. Aprilia 166. 4. Honda 93. 5. Yamaha 93.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 314 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 303. 3. Ducati Lenovo Team 285. 4. Red Bull KTM Factory Racing 256. 5. Aprilia Racing 203. 6. Monster Energy Yamaha 138. 7. Gresini Racing 129. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 68. 10. CryptoDATA RNF 58. 11. Repsol Honda 24.

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