MotoGP: KTM denkt über neues Motorkonzept nach

Was hat die Öffentlichkeit von Motorsport?

Von Werner Jessner
Bringt MotoGP einer Region tatsächlich nicht nur Image, sondern auch Geld? Ja, und zwar gar nicht wenig, wie eine Studie vom Motorland Aragón beweist. Doch auch andere Regionen profitieren massiv.

Kleine Geografie-Stunde: Wo befindet sich die Rennstrecke von Aragón? Richtig, bei Alcañiz im Nordosten Spaniens, am Fuß der Pyrenäen. Was es dort gibt? Ein paar Burgen, Erinnerungen an Ritter, sonst nicht viel. Außer natürlich die Rennstrecke, die bewusst in dieser Gegend gebaut wurde. Klassische spanische Touristen-Hochburgen sehen nämlich anders aus, und so ist das Motorland Aragón mit der MotoGP ein örtlicher Frequenzbringer, der der Lokalregierung jährlich vermeintlich viel Geld wert ist.

Zu Wochenmitte wurde bekannt, dass der Vertrag zwischen der Dorna und Aragón ausgebaut wurde, sodass es bis einschließlich 2026 jedes Jahr einen GP dort geben wird. Bislang waren bloß zwei Rennen zwischen 2024 und 2026 garantiert. Der Lückenschluss bezahlen die lokalen Autoritäten mit 8 Millionen Euro.

Um diese Ausgaben aus öffentlichen Mitteln zu rechtfertigen und auch argumentieren zu können, wurde in Aragón eine detaillierte Studie zu den wirtschaftlichen Auswirkungen des MotoGP-Rennens für die Region durchgeführt. Die Ergebnisse sind beeindruckend und beweisen, dass es sich für die öffentliche Hand lohnt, in MotoGP (oder andere Motorsport-Großereignisse) zu investieren: Die Wertschöpfung in der Region Aragonien beträgt 47 Millionen Euro pro MotoGP-Wochenende. Jeder Besucher gibt im Schnitt 211,20 Euro pro Tag aus, 463,50 Euro in Summe. Der GP-Tross mit seinen 5.568 Teammitgliedern, Organisations-Personal, Arbeitern etc. bleibt im Schnitt 5,2 Tage vor Ort und generiert zusätzlich rund 93 Euro an Wertschöpfung pro Kopf und Tag.

Dazu kommt der Werbewert, den ein MotoGP-Rennen in der Region erzeugt. Im Fall von Aragón waren das zusätzliche 14,9 Millionen Euro.

Den positiven Einfluss von MotoGP auf eine Region lässt sich auch am Beispiel des Red Bull Ring sehr gut nachvollziehen, wenn man die lokalen Nächtigungszahlen unter die Lupe nimmt. Dass sich die Zahl der Touristen in der Region seit dem ersten GP im Vergleich zur MotoGP-losen Zeit mehr als verdoppelt hat, ist wenig verwunderlich. Wirklich erstaunlich ist, dass es selbst in Corona-Zeiten bei allen damals gültigen Beschränkungen mehr Gäste-Nächtigungen in den Gemeinden rund um Spielberg gab als vor 2016! Das beweist die Nachhaltigkeit von Großveranstaltungen wie MotoGP. Hochgerechnet kommt man in der Steiermark durch die MotoGP auf eine Wertschöpfung, die rund 10 Prozent über jener von Aragonien liegt, abhängig von der Auslastung natürlich.

Man muss kein „Sehr gut“ in Mathematik gehabt haben, um zum Schluss zu kommen, dass die Rechnung allemal aufgeht, und jeder investierte Euro in ein MotoGP-Wochenende in der Region vielfach verzinst zurückkommt.

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