Längenfelder (20): «Am Ende wurde es unangenehm»
Tapferer Simon Längenfelder
In Agueda, dem Rennen vor Lugo, stürzte Simon Längenfelder im zweiten Lauf auf Platz 2 liegend und zeigte umgehend auf die Schulter. Die wenig überraschende Diagnose war eine Fraktur der Clavicula, also ein Schlüsselbeinbruch. Am Montag ging es dann direkt vom Flughafen nach Rom ins Krankenhaus, wo der Bruch mit einer Platte fixiert wurde. Alles verlief nach Plan und ohne Komplikationen.
Dennoch bleibt ein Bruch eine schwere Verletzung und eine Operation ist mit einigen Risiken verbunden. Von einer echten Stabilität kann keine Rede sein, auch wenn Alltägliches damit machbar ist. Aber was soll man auch schon tun, wenn man um die Weltmeisterschaft fährt und man den Lenker festhalten kann? Die Antwort von Längenfelder war klar: Er startet.
Bereits am Samstag stand das Qualifikationsrennen an, welches der Wahl-Römer auf einem starken fünften Rang beendete. Damit waren schon mal sechs Zähler gesichert und man durfte für den Rennsonntag zuversichtlich sein.
In beiden Rennläufen klappten die Starts gut und Längenfelder hielt sich aus allen gefährlichen Angelegenheiten raus und zeigte mit Vernunft seine Stärke. Mit den Ergebnissen 7 und 9 holte der Franke beeindruckende 26 Punkte aus den beiden Rennen, was seine kühnsten Vorstellungen wohl übertraf. In der Tageswertung schaffte er es auf Rang 9.
«In den Rennen hatte ich zwar keine perfekten, aber ziemlich gute Starts. Die Intensität konnte ich am Anfang auf keinen Fall mitgehen, weil ich da zu viel aufgepasst habe», erklärte der 20-Jährige im Gespräch mit SPEEDWEEK.com «Bei Rennmitte hatte ich jeweils meinen Groove gefunden und bin gute Zeiten gefahren. Am Ende wurde es zwar immer unangenehm, aber es war nicht krass. Ich habe gute Punkte geholt und mein Schlüsselbein ist noch ganz, da bin ich einfach nur sehr happy!»
Einen kleinen Einblick, wie es sich mit der frischen Wunde angefühlt hat, gibt der Werkspilot auch: «Ich hatte keine zu großen Schmerzen, aber es hat sich alles etwas steif und unbeweglich angefühlt. Die Kraft, die man aufgewendet hat, kam ganz anders an. Meine andere Schulter hat viel kompensiert. Außerdem war ich deutlich vorsichtiger, weil der Eingriff noch nicht lange her ist.»
Auch wenn der Abstand auf Spitzenreiter Kay de Wolf (HSQ) angewachsen ist und Liam Everts (KTM) auch näher aufrückte, so verteidigte Simon den zweiten WM-Rang.
Ergebnis MX2 Lugo:
1. Lucas Coenen (B), Husqvarna, 4-1
2. Andrea Adamo (I), KTM, 1-4
3. Liam Everts (B), KTM, 3-2
4. Kay de Wolf (NL), Husqvarna, 2-3
5. Thibault Benistant (F), Yamaha, 5-6
6. Sacha Coenen (B), KTM, 6-7
7. Mikkel Haarup (DK), Triumph, 9-5
8. Rick Elzinga (NL), Yamaha, 8-8
9. Simon Längenfelder (D), GASGAS, 7-9
10. Ferruccio Zanchi (I), Honda, 11-10
11. Cas Valk (NL), KTM, 13-12
12. Hakon Osterhagen (N), Honda, 16-13
13. Valerio Lata (I), GASGAS, 14-15
14. Marc Antoine Rossi (F), GASGAS, 10-33
15. Julius Mikula (CZ), KTM, 23-11
16. Kay Karssemakers (NL), Fantic, 18-14
17. Quentin Marc Prugnieres (F), Kawasaki, 12-21
18. Jens Walvoort (NL), KTM, 17-18
19. Jack Chambers (USA), Kawasaki, 15-23
20. Bobby Bruce (GB), Kawasaki, 35-16
MX2 WM Stand nach 6 von 20 Events:
1. Kay de Wolf (NL), Husqvarna, 292 Punkte
2. Simon Längenfelder (D), GASGAS, 248, (-44)
3. Liam Everts (B), KTM, 230, (-62)
4. Thibault Benistant (F), Yamaha, 226, (-66)
5. Lucas Coenen (B), Husqvarna, 223, (-69)
6. Andrea Adamo (I), KTM, 211 (-81)
7. Rick Elzinga (NL), Yamaha, 190 (-102)
8. Mikkel Haarup (DK), Triumph, 182, (-110)
9. Sacha Coenen (B), KTM, 141, (-151)
10. Camden McLellan (ZA), Triumph, 126, (-166)