Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

US-Grand-Prix in Charlotte gestrichen

Von Thoralf Abgarjan
Finsternis über Katar und über der Motocross-WM

Finsternis über Katar und über der Motocross-WM

Die schlechten Nachrichten aus Katar reißen nicht ab: Nach dem desaströsen Einreiseverbot von Suzuki-Werksfahrer Arminas Jasikonis wurde der US-Grand-Prix in Charlotte gestrichen.

Die Motocross-WM hat noch nicht richtig begonnen, schon beschert sie uns die ersten Skandale: Suzuki-Werksfahrer Arminas Jasikonis wurde die Einreise in den Wüstenstaat wegen Visumsproblemen versagt, wie es offiziell heißt.

Alle Bemühungen des Teams um Stefan Everts, den Behörden klarzumachen, dass es sich um einen international renommierten Spitzensportler und keinen illegalen Migranten handelt, liefen ins Leere. Der Wüstenstaat, in dem die Scharia die Grundlage der Gesetzgebung ist, kennt keine Gnade.

Suzuki-Hoffnungsträger Jasikonis, der überragende Vorsaisonrennen abgeliefert hat, befindet sich nun bereits auf der Heimreise, nachdem er 48 Stunden auf dem Flughafen zugebracht hat.

Youthstream wird sich nun die Frage gefallen lassen müssen, ob eine Weltmeisterschaft noch ihren Namen verdient, die einem Spitzensportler die Teilnahme an Wettkämpfen verwehrt.

Natürlich hat nicht Youthstream aktiv die Einreise von Jasikonis verhindert, sondern die Staatsbürokraten in Katar. Und ganz sicher hat Jasikonis auch eigene Fehler begangen, denn alle anderen Piloten und Betreuer haben die Einreise schließlich auch hinbekommen, wenn auch teilweise mit Problemen.

Aber Jasikonis ist Motocross-Fahrer und kein Spezialist für internationale Visumsangelegenheiten. Er ist erst 19 Jahre alt.

Die Frage ist vielmehr, ob eine hochkarätige Sportveranstaltung in einem Land ausgetragen werden darf, das Menschenrechte verletzt und in dem die Todesstrafe weiterhin besteht. Dazu kommt ein fragwürdiger Umwelt-Aspekt: In Katar, das weltweit die höchste CO2-Emission pro Kopf der Bevölkerung hat, wird unter Flutlicht gefahren. Und Apropos Bevölkerung: In Katar interessiert sich absolut niemand für Motocross, außer einem wohlhabenden Scheich, der das Rennen finanziert.

Es geht allein ums Geld. So auch beim gescheiterten Versuch, das Motocross der Nationen in den USA zu veranstalten. Dem Veranstalter in Glen Helen waren die Gebühren einfach zu hoch, so dass er die Reißleine ziehen musste. Jetzt ist auch Charlotte abgesprungen, wie heute in einer kurzen Pressemitteilung ohne nähere Angabe von Gründen bekanntgegeben wurde. Der US-Grand-Prix war am 3. September geplant.

Einreiseverbot von Jasikonis und Absage von Charlotte: Das ist kein guter Tag für den Motocross-Sport. Auch der Weltverband FIM muss sich die Frage gefallen lassen, ob er der ungezügelten, allein vom Geld bestimmten Entwicklung weiter tatenlos zusehen kann. Seine Aufgabe besteht darin, die Regularien und Rahmenbedingungen für die Austragung der Weltmeisterschaft zu bestimmen und damit zu verhindern, dass es zu Fehlentwicklungen kommt - wie geschehen bei der erfolgreichen Rettung des WM-Standortes in Deutschland.

Katar war und ist ein fragwürdiger Austragungsort. Die jüngsten Ereignisse unterstreichen das.

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