Ryan Villopoto (Kawasaki): Es wird weiter spekuliert

Von Thoralf Abgarjan
Die Spekulationen über den Wechsel von Ryan Villopoto (Kawasaki) in die MXGP-WM verdichten sich. Nun soll die Entscheidung beim japanischen Headquarter liegen. Wird Kawasaki die US-Meisterschaft wirklich opfern?

Die Spekulationen um den möglichen Einstieg von US-Star Ryan Villopoto gehen weiter. SPEEDWEEK.com analysierte im Juni bereits die Faktenlage.

An den harten Fakten hat sich nicht viel geändert, mit einer Ausnahme: Ken Roczen.

Seit vergangener Woche wurde von KTM-Chef Stefan Pierer bekanntgegeben, dass der deutsche Superstar KTM verlassen und zu Suzuki in das Team RCH von Ricky Carmichael wechseln wird.

Daraus folgt: Kawasaki tritt gegen einen wiedererstarkten «Erzfeind» Suzuki an.

Suzuki spielt für die Japaner eine größere Rolle, als KTM. Daran ändern auch die fulminanten Leistungen der Österreicher in den USA vorerst nichts.

Aber für dieses Jahr ist der Zug bereits abgefahren.

James Stewart, glänzte zunächst mit seiner Yoshimura-Suzuki zu beginn der US-Outdoors, brach dann aber ins Bodenlose ein: Erst der Dopingverdacht, dann erneut Stürze, Schwindelgefühle und Ausfälle warfen Stewart auf Rang 5 in der Gesamtwertung zurück. Nicht einmal theoretisch könnten die «Gelben» die US-Meisterschaft dieses Jahr noch gewinnen!

Die Titelentscheidung wird im KTM-Lager zwischen Dungey und Roczen ausgetragen, was - nebenbei bemerkt - eine herbe Schlappe für Honda ist.

Nun wechselt Da­vi Mill­saps zu Kawasaki. Millsaps hat oft gewonnen, aber nur in Abwesenheit der großen Stars.

Aus diesem Wechsel schlussfolgern nun einige Beobachter, dass das ein sicheres Indiz dafür sei, dass Villopoto in die WM kommt.

Aber Da­vi Mill­saps ist weder das Kaliber eines Ken Roczen, noch das eines Ryan Dungey aus dem KTM-Lager.

Auch Justin Barcia und Eli Tomac aus den Honda-Werksteams bewegen sich auf einem anderen Level.

Daraus folgt: Ohne Villopoto ist Kawasaki in den USA chancenlos.

Nun soll die Entscheidung beim japanischen Headquarter liegen. Aber werden die Japaner die US-Outdoors wirklich gegen die WM opfern?

Wegen Europa sicher nicht. Die «Wachstumsmärkte» Südamerikas, wo Honda fest im Sattel sitzt, könnte eines der möglichen Ziele der Grünen sein, Villopoto in das Wagnis WM zu schicken.

Argentinien ist ein bedeutender Markt. Aber das Land ist so gut wie pleite. Die Verhandlungen zwischen Argentinien und den Hedgefonds sind gescheitert. Das Land steht de facto am Rande der Zahlungsunfähigkeit.

2015 sollen nach dem provisorischen Kalender 2015 gleich zwei MX-Grand Prix in Argentinien stattfinden.

Offizielle Stellungnahmen gibt es keine. Bleibt Villopoto in den USA, stehen die Chancen gut, dass er weiterhin gewinnt - auch gegen Roczen, Dungey und co. Er kennt das Business wie kein Anderer.

In der WM werden von Villopoto nur Siege erwartet, aber hier gäbe es für ihn mehr zu verlieren, als zu gewinnen: Stichwort Strecken-Layouts, zähe Gegner wie Antonio Cairoli, die ihrerseits das WM-Business besser kennen, anderes Umfeld, andere Lebensweise usw.

Ein weiterer Faktor ist Villopotos Knieverletzung, die bei der Entscheidungsfindung eine Rolle spielt. Es ist zur Zeit unklar, ob «RV» bis zum Jahresende zum Start der US-Supercross-Serie wirklich zu 100% fit ist. Mit dem Wechsel in die WM hätte er 2 Monate Rehabilitationszeit gewonnen. 

Für Kawasaki ist es «Harakiri». Für die Fans wäre der Wechsel ein Segen, für Youthstream sowieso.

Es bleibt spannend.

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