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Martin Smolinski: Bald bejubelter Bulldog-Fahrer?

Von Ivo Schützbach
Martin Smolinski würde selbst Hand anlegen

Martin Smolinski würde selbst Hand anlegen

Wenn eine Rennbahn keine guten Rennen zulässt, nützen die besten Fahrer nichts. Für Martin Smolinski ist alles eine Frage der Präparation.

Die WM-Qualifikation in Abensberg hätte ein Speedway-Fest werden können: Zahlreiche Spitzenfahrer, Kaiserwetter, drei Deutsche, die Laufsiege einfuhren und sich allesamt für die nächste WM-Runde qualifizierten.

Unspektakulär waren lediglich die Rennen. «Die Strecke war so unfair», klagte Sieger Matej Zagar. «Es gab nur eine Linie, dort musste man trotz der Rillen fahren. Organisatoren sollten eine Rennstrecke präparieren und nicht eine Eisspeedwaybahn – das war absoluter Mist.»

«Ein Rennen, das nur auf der Innenbahn stattfindet, weil die Bahn keine Überholvorgänge zulässt, ist schade», hielt Tobias Kroner fest. «Innen war es nach dem Bahndienst wie auf Eis, außen war kein Belag, da ging auch nichts.»

Die Erklärung ist einfach: Der Bahndienst in Abensberg tat nichts, um außen für mehr Grip zu sorgen, fuhr den immer gleichen Stiefel zusammen. Die wie immer zahlreichen Offiziellen und Delegierten störte das nicht. Die Strecke wurde nach vier Läufen mit der Schleife ebengezogen und anschließend unter Wasser gesetzt. Was die Fans dann sahen, war kein Speedway, sondern Tanz auf rohen Eiern. «Der Schiedsrichter hätte unter solchen Bedingungen gar keinen Lauf starten dürfen», kritisierte ein ehemaliger Weltklassepilot im Fahrerlager. «Ich bin gespannt, was im Jury-Bericht steht. Wahrscheinlich, dass alles super war. Dabei wurden Fans und Fahrer um ein gutes Rennen gebracht.»

Smolinski: «In England können deutsche Clubs viel lernen»

«Der Bahndienst macht das einmal im Jahr», nahm Clubfahrer Martin Smolinski die Abensberger Crew zuerst in Schutz. «Der Verein kooperiert sehr gut, wir hatten viel weniger Staub als in den letzten Jahren.» Dann fügte die deutsche Nummer 1 hinzu: «Sie haben viel zu viel Wasser gefahren. Wäre das viele Wasser nicht gewesen, wäre die Bahn im Vergleich zu den letzten Jahren echt gut gewesen. Erst zum Schluss hat sie sich stark aufgefahren.»

Der Publikumsliebling maulte nicht nur, Smolinski brachte auch gleich konkrete Verbesserungsvorschläge. «Allgemein müssen die Clubs in Deutschland weg von der Schleife, hin zur Kreiselegge, um die Kanten auf der Bahn zu brechen», erklärte der 28-Jährige SPEEDWEEK.com. «Auf unseren Bahnen kann man das perfekt machen. Aber da muss sich halt mal einer die Arbeit machen, und so eine Kreiselegge bauen.»

«Ich habe schon Bilder nach Deutschland mitgebracht und es den Leuten erklärt, bislang habe ich aber noch keinen gesehen, der so etwas macht», ärgerte sich der Bayer «Die Bahnen werden weiterhin zu Tode geschliffen. Die Clubs sehen nicht, was schleifen Geld kostet. Je mehr ich schleife, umso mehr Staub geht in die Luft, umso mehr Geld braucht man für Bahnbelag. Vielleicht setzt sich ja mal einer in den Flieger nach England und schaut sich an, was dort im Laufe des Tages und während der Veranstaltung an der Bahn gemacht wird, da lernt man sehr viel. Gebt mir einen Bulldog und ich setz mich selber drauf. Wenn ich vom Schiedsrichter aus darf, mache ich das zwischen meinen Läufen. Mein Team arbeitet so gut in der Box, da bin ich ganz entspannt. Ich bin dann der meistbejubelte Bulldog-Fahrer, den es gibt.»

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