Über Markus Reiterberger
Markus Reiterberger wurde am 9. März im bayerischen Trostberg geboren. Er stammt aus einer motorsportbegeisterten Familie. Sein Vater fuhr Speedway und auch seine Mutter und sein Bruder setzen sich gerne auf ein Motorrad und geben ordentlich Gas.
Mit vier Jahren begann die Motorsport-Karriere des kleinen Markus. Ein 80er Roller wurde zu einem Crosser umgebaut, mit dem der Bayer fortan durch Wiesen und Felder pflügte. Sein Talent wurde schon früh offensichtlich.
Seine erste Rennerfahrung sammelte Markus im Alter von 13 Jahren im Red Bull Rookies Cup 2007. Einer seiner damaligen Gegner war Johann Zarco, der spätere Weltmeister in der Moto2 (Saison 2015 und 2016). Reiterberger beendete die Saison als Achter. In Donington und Sachsenring überraschte er in seinem ersten Jahr als Vierter.
2008 fuhr 'Reiti' eine weitere Rookies-Saison und startete parallel bei drei Rennen der IDM125.
Wegen eines starken Wachstumsschubs waren die kleinen Prototypen-Motorräder zu klein geworden, der Teenager konzentrierte sich daher ab 2009 auf die Viertakter-Szene und wechselte in den Yamaha-R6-Cup. Trotz eines Handgelenksbruch wurde er im ersten Jahr bereits Vierter (ein Sieg). 2010 gewann Reiterberger den Cup mit der Siegen und vier weiteren Podestplatzierungen.
Bereits ab 2011 richtete Markus seine Karriere auf die 1000 ccm Superbike-Klasse aus und wechselte in die IDM Superbike, er wurde in der Superstock-Kategorie Achter. 2012 fuhr er im Superstock-1000-Cup erstmals im Rahmen der Superbike-WM. Bei seinem Heimrennen auf dem Nürburgring fuhr er wie entfesselt auf den dritten Rang und beendete die Saison dieser umkämpften Serie auf Position 6.
Mit der internationen Erfahrung im Gepäck dominierte Reiterberger 2013 die IDM Superbike, die er mit nur 19 Jahren zum ersten Mal, und 2015 auf BMW zum zweiten Mal gewann. 2014 wurde er Gesamtdritter. In fünf IDM-Saisons gewann der Trostberger beeindruckende 21 IDM-Rennen und stand 12 mal auf der Poleposition.
Dass Reiterberger längst internationales Niveau erreicht hatte, zeigte sich bei Gaststarts in der Superbike-WM. Bereits 2013 auf dem Nürburgring brauste er mit unterlegenem Material auf die Plätze 13 und 12, zwei Jahre später sprangen in Misano und Magny-Cours zwei weitere 13. Ränge heraus. Auch bei Renneinsätzen in der Endurance-WM brannte er in Oschersleben die schnellste Rennrunde in den Asphalt und stellte Le Castellet einen neuen Rundenrekord auf.
2016 erfolgte der Einstieg in die Superbike-WM mit dem italienische Althea-Team, das nach der Saison 2015 von Ducati zu BMW wechselte. Bereits beim Saisonauftakt auf Phillip Island/Australien erreichte der Bayer im zweiten Lauf als Achter das erste Top-10-Resultat, beim zweiten Saisonmeeting in Buriram/Thailand folgte im ersten Rennen die erste Top-5-Platzierung. Dies war gleichzeitig sein bestes Saisonergebnis. Überschattet wurde sein Rookie-Jahr von einem schweren Sturz in Misano, bei dem er sich mehrere Rückenwirbel brach und mehrere Wochen pausieren musste. Die Saison 2016 beendete Reiti auf dem 16. WM-Rang.
Dank eines Zweijahresvertrages mit BMW startete Reiterberger 2017 erneut mit Althea Racing in der Superbike-WM, die Ergebnisse blieben jedoch verhalten. Weil der Bayer keine Perspektive mit dem italienischen Team sah, trennte er sich nach dem Meeting dritten Saisonmeeting in Aragón von Althea und wechselte in die IDM Superbike, die er mit 13 von 14 Siegen überlegen zum dritten Mal gewann.
Bei einem Wildcard-Einsatz beim Meeting der Superbike-WM auf dem Lausitzring setzte sich Reiti mit den Plätzen 13 und 9 gut in Szene – die beiden parallel stattfindenden Rennen der IDM Superbike gewann er.
Seine Zukunft sah der Bayer aber weiterhin international und nahm 2018 mit seinem IDM-Team Van Zon Remeha BMW an der letztmals ausgetragenen Superstock-1000-EM teil, die der Deutsche mit vier Siegen, sechs Podestplätzen aus acht Rennen letztlich souverän gewann.
In der Saison 2019 kehrte BMW mit dem britischen Team Shaun Muir Racing werksseitig in die Superbike-WM zurück. An der Seite von Tom Sykes, Superbike-Weltmeister 2013, pilotiert Reiterberger die neu entwickelte BMW S1000RR. Doch während sein britische Teamkollege für diverse Achtungserfolge sorgte, konnte der Bayer erneut nicht überzeugen und wurde nur WM 14.
Bereits Mitte August 2019 bekam Reiterberger von BMW mitgeteilt, dass sein Vertrag für die Superbike-WM nicht verlängert wird. Als Nachfolger wurde der Nordire Eugene Laverty verpflichtet.
Reiterberger arbeitet jedoch weiter mit BMW und sollte neben der Endurance-WM im BMW-Werksteam auch die asiatische Superbike-Serie ARRC fahren. Es ist eine aufstrebende Meisterschaft, in der viele Werke engagiert sind. Wegen der Reisebeschränkungen wegen der 2020 wütenden Corona-Pandemie konnte Reiterberger das Engagement in Asien jedoch nicht wahrnehmen. In der Endurance-WM erreichte das Team um den schnellen Bayer mit Platz 3 beim 24 Stunden-Rennen in Le Castellet das beste Finish. Die Saison 2019/20 beendet das BMW-Werksteam auf Platz 6.
2021 ging Reiti eine weitere Saison für BMW in der Endurance-WM an den Start und sicherte sich mit 133 Punkten den Vizetitel. 2022 kehrte der Bayer für das BCC-Alpha-Van Zon Racing Team zurück in die IDM Superbike und gewann souverän mit zwölf von 14 möglichen Siegen seinen vierten Titel in dieser Klasse. Parallel trat er zudem in der Langstrecken-WM an und belegte für das BMW-Werksteam den elften Gesamtrang.
In der Saison 2023 startet Markus Reiterberger einen erneuten Versuch in Asien, wo er mit BMW in der asiatischen Superbike-Serie ARRC antreten wird.