MotoGP: KTM denkt über neues Motorkonzept nach

KTM RC390: Erste Fotos der Neukonstruktion

Von Bernhard M. Höhne
Auch wenn da scheinbar eine aktuelle KTM RC390 daherfährt: Details an Rahmen und Motor lassen erkennen, dass es sich um die zukünftige KTM RC390 handelt, die wohl ab 2023 in der WM eingesetzt wird.

Ein nebliger Herbstmorgen in Oberösterreich. In aller Herrgottsfrühe verlassen zwei äußerlich kaum unterscheidbare RC390-Testbikes die KTM-Entwicklungsabteilung in Mattighofen. Bei näherem Hinsehen jedoch offenbart sich, dass nur eines der beiden Bikes tatsächlich dem aktuellen Stand entspricht. Die zweite Maschine fährt offenbar bereits die gänzlich neue Technik der nächsten Generation des Einzylindermotor-Sportlers spazieren.

Zwar wurde die aktuelle Generation erst vor wenigen Monaten präsentiert, jedoch handelt es sich dabei streng genommen lediglich um eine starke Modellpflege - Rahmen, Fahrwerk und Motor wurden im wesentlichen vom Vorgänger übernommen und lediglich an aktuelle Anforderungen angepasst. Beim hier erwischten Prototypen handelt es sich, obwohl zur Tarnung das Bodywork des aktuellen Modells darüber gestülpt wurde, jedoch um eine komplette Neuentwicklung auf Basis der nächsten Generation der 390 Duke, die zum Jahreswechsel 2022/2023 vorgestellt werden dürfte.

Die komplett neue RC390 dürfte frühestens ein Jahr später, also zur Saison 2024 erhältlich sein, zeitgleich zum neuen Mittelklasse-Sportler der Österreicher, der RC990. An der RC990 dürfte sich, so ist zu erwarten, auch die kleine Schwester orientieren. Das heißt, dass das futuristische Styling, das´s auch der Prototyp auf den Fotos noch zur Schau trägt, einem zweckmäßigeren Sportbike-Look weichen dürfte, der vor allem Anleihen bei den KTM-MotoGP-Boliden RC16 nehmen wird.

Weniger Raum für Spekulation, da bereits klar zu erkennen, lässt die Technik: Der bislang 373 ccm große Einzylindermotor wird gänzlich neu entwickelt. Hintergrund dürfte vor allem die Emissionsnorm Euro 5b sein, die ab 2024/2025 unter anderem verschärfte Messverfahren zur Geräuschentwicklung mit sich bringen wird. Das bedeutet, dass sich an den Leistungsdaten nur wenig ändern wird, jedoch vor allem die Laufruhe des Einzylinders zulegen wird.

Den neu entwickelten Rahmen teilt sich die nächste RC390 mit der neuen 390 Duke und dem Rest der Einsteigermodellpalette, ebenso wie die neue Vorderradgabel und die neue Schwinge. Der Heckrahmen wird wie auch bisher speziell für die Anforderungen der der sportlicheren Klientel entwickelt. Wie bei der jetzigen Generation wird bei der Entwicklung künftig mehr Wert auf die Ergonomie für größere Fahrer gelegt. Dies ist vor allem auf die gestiegene Relevanz des Marktsegments der Einsteigerbikes für Europa zurückzuführen.

Zwischen der RC390 und der RC990 ist zudem in naher Zukunft mit einer zweizylindrigen RC490 zu rechnen, die unter der Hand bereits bestätigt wurde und sich an der Yamaha R7 orientieren dürfte. Diese RC490 wird ebenso zum Jahreswechsel 2023/2024 debütieren.

Bleibt die Frage, ab wann das deutsche Freudenberg-Team die neu konstruierte KTM RC390 einsetzen wird. Bereits hat Teamchef Carsten Freudenberg gegenüber SPEEDWEEK für 2022 von einem Übergangsjahr gesprochen, in dem mit dem Fahrer Lennox Lehmann die 2021er RC390 in der WM eingesetzt wird. Parallel dazu wird vom Freudenberg-Team die neue RC390 zur Renntauglichkeit entwickelt; sie soll zur Saison 2023 in der WM eingesetzt werden.

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