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Eric Boullier (McLaren): Mercedes verwaltet Vorsprung
​Machtkampf um das Formel-1-Reglement 2017: McLaren-Teamchef Eric Boullier wirft Mercedes vor, Sicherheitsbedenken vorzuschützen, um den eigenen Vorsprung zu sichern.
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McLaren und Mercedes sind nicht in aller Freundschaft auseinander gegangen. Der Vertrag zwischen den langjährig erfolgreichen Partnern (ab 1995 zusammen, WM-Titel 1998 und 1999 mit Mika Häkkinen sowie 2008 mit Lewis Hamilton) wurde vorzeitig geschieden, um den Weg für McLaren freizuräumen, sich in die Arme von Honda zu werfen. Das ist McLaren teuer zu stehen gekommen.
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2013 hatte die McLaren-Gruppe noch einen Nettoprofit von 19 Millionen Dollar erwirtschaftet, nun muss die "McLaren Technology Group" einen Verlust von 24,6 Millionen Dollar ausweisen, dies bei einem Umsatz in Höhe von 412,3 Millionen Dollar. Die Gruppe gehört zur Hälfte Mumtalakat (Staatsfonds aus Bahrain), und damit der Königsfamilie des Inselstaats, zu 25 Prozent der Saudi/TAG-Gruppe (von Mansour Ojjeh) und zu 25 Prozent dem Erfolgsmanager Ron Dennis. Noch schlechter als die Gruppe schneidet wirtschaftlich der Formel-1-Rennstall ab: Die Kosten sind um fast 23 Prozent auf mehr als 330 Millionen Dollar gestiegen, aber "die höheren Kosten und weniger Einnahmen bei Preisgeldern und durch Sponsoren" (so Geschäftsleiter Jonathan Neale) bedeuten einen Nettoverlust von 37,6 Millionen Dollar. Die Kosten sind unter anderem deshalb gestiegen, weil sich McLaren vorzeitig von Mercedes trennte (was eine 54-Millionen-Dollar-Zahlung an Daimler bedeutete), um mit Honda zu arbeiten und weil der frühere Teamchef Martin Whitmarsh eine Abgangsentschädigung von 15,1 Millionen Dollar erhielt. McLaren-Chef Ron Dennis war auch nicht entzückt davon, wie Mercedes Mitarbeiter bei ihm abgeworben hat – so etwa den heutigen Mercedes-Technikchef Paddy Lowe.
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Jetzt wirft der französische McLaren-Teamchef Eric Boullier Mercedes vor, Sicherheitsbedenken als Vorwand zu nehmen, um den eigenen Vorteil zu sichern.
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Hintergrund: 2017 soll die Formel 1 schneller und aggressiver werden – mit einer ganz anderen Aerodynamik, mit fetteren Reifen, mit kraftvolleren Motoren. Als Nebenschauplatz mit der Einführung eines Alternativtriebwerks. Die GP-Renner sollen zwischen fünf und sechs Sekunden pro Runde schneller sein.
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff hat nun Bedenken angemeldet, dass die Reifen möglicherweise den erhöhten Abtrieb und die höheren Tempi nicht aushalten würden (Pirelli-Rennchef Paul Hembery hat dafür 20 Testtage gefordert, auch darüber wird gezankt). Die Bedenken sind berechtigt: Der Autoverband FIA hat bei den Rennställen und bei Formel-1-Alleinausrüster Berechnungen in Auftrag gegeben, wie sich die erhöhten Geschwindigkeiten auf die Reifen auswirken würden. Und Pirelli verlangt nicht zufällig mehr Testtage, um für 2017 gerüstet zu sein. Doch Eric Boullier spottet: "Das ist doch nur das übliche Spiel, in dem jemand versucht Sicherheitsgedanken zur Diskussion zu bringen, in Wahrheit sollen einfach gewisse Änderungen behindert werden. Das kommt mir ein wenig verzweifelt vor."
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Die neuen Regeln für 2017 sollen noch vor Weihnachten festgelegt werden.
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