Ferrari-Nachwuchsfahrer Mick Schumacher hat seine Formel-2-Tabellenführung im Sprintrennen von Mugello ausbauen können, weil seine Gegner Fehler machen, Rang 4. Der Sieg geht an Christian Lundgaard.
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Das sagt Einiges aus über diese verrückte Formel 2: Obschon Mick Schumacher im Hauptrennen von Mugello von Startplatz 15 losfahren musste und in eine Kollision verwickelt wurde, stand er am Ende als neuer Tabellen-Leader da – denn seine Ferrari-Nachwuchskollegen und Formel-2-Titelrivalen Callum Ilott (12.) und Robert Shwartzman (Ausfall) gingen in der Toskana leer aus.
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"Besser hätte es überhaupt nicht laufen können", stellte der 21jährige Schumacher nach dem Hauptrennen fest. "Grundlage zu meinem fünften Rang waren ein guter Start und solides Reifen-Management. Wir hatten zwei Mal Safety-Car, das hat mir auch nicht geschadet." Gemäss Formel-2-Reglement wurde die Reihenfolge der ersten Acht aus dem Hauptrennen für den Sprint vom Sonntag umgedreht, daher der russische Routinier Artem Markelov auf Pole-Position, vor dem Red Bull-Zögling Juri Vips aus Estland, dem Dänen Christian Lundgaard aus dem Renault-Nachwuchsprogramm, Mick Schumacher auf Startplatz 4, dann Felipe Drugovich, Haas-Testfahrer Louis Delétraz, Luca Ghiotto und der Sieger vom Samstag, der Moskauer Nikita Mazepin.
Beim Start kam Lundgaard sensationell weg, Mick Schumacher ebenfalls, der aber in der esten Kurve eingeklemmet wurde, Führung für den Dänen vor Markelov und Delétraz. Schumacher bedrängte Juri Vips, seine Titelrivalen Ilott (13.) und Shwartzman (17.) weit hinter sich. Dan Ticktum war mit Shwartzman zusammengeraten und musste an der Box einen neuen Frontflügel abholen, der Engländer fiel auf den letzten Rang zurück. Lundgaard setzte sich an der Spitze ab, er wollte den zweiten Sieg (nach dem Sprint auf dem Red Bull Ring). Schumacher nahm etwas Tempo raus, um seine Reifen zu schonen. In Runde 6 attackierte Delétraz den Russen Markelov und rückte auf Rang 2 vor. Eine Runde danach wollte auch Vips an Markelov vorbei, aber die Autos berührten sich in der ersten Kurve, der Este musste Schumacher abwehren und dann gegen Markelov einen neuen Anlauf nehmen. In Runde 8 hiess der erste Verfolger von Schumacher neu Luca Ghiotto, am Samstag Zweiter geworden. Vor Mick ging Vips endlich an Markelov vorbei, starkes Manöver des Red Bull-Juniors. Mick attackierte Markelov ebenfalls, in Runde 10 war er kurz Vierter, aber der Russe hielt in der ersten Kurve dagegen, dadurch musste sich Mick auf einmal gegen Ghiotto wehren. Als Mick Markelov in Arrabiata überholte und der Russe in den Kies rutschte, schlüpfte weiter hinten Mazepin an Ghiotto und an Markelov vorbei, Markelov tauchte mit beschädigtem Frontflügel an die Box. Lundgaard bei Halbzeit locker sieben Sekunden vor Delétraz, Vips alleine Dritter, Schumacher nun mit Mazepin im Nacken. Schumacher-Titelrivale Ilott Neunter (Punkte im Sprint nur für die ersten Acht), Shwartzman nur auf Rang 13, nachdem er wegen seines Ausfalls am Samstag von ganz hinten hatte losfahren müssen. Schreckmoment in Runde 15: Kollision der Hightech-Stallgefährten Mazepin und Ghiotto in der ersten Kurve, virtuelle Safety-Car-Phase! Luca am Funk: "Wenn er nicht mein Teamgefährte wäre, würde ich andere Worte finden, aber ehrlich – er ist ein Idiot." Die Rennleitung leitete eine Ermittlung ein. Das alles war prima für Schumacher, denn damit hatte er zwei Sorgen weniger, Felipe Drugovich lag mehr als sechs Sekunden hinter Mick. Piloten von Rang 15 abwärts holten sich weiche Reifen ab, darunter Red Bull-Junior Yuki Tsunoda und auch Hitzkopf Mazepin, ausgerechnet zu jenem Zeitpunkt, als das Feld wieder freigegeben wurde. Der Moskauer schäumte am Funkt: "Was habt ihr getan?" Antwort: "Wir wollten uns die Reifen anschauen." Zum dümmsten Moment! Mazepin schimpfte rundenlang: "Wie könnt ihr nur so etwas beschliessen?" Weiter hinten hatte ein anderer Russe auch so seine Sorgen: Bei einer Attacke auf Marcus Armstrong rodelte Robert Shwartzman durch zwei Kiesbetten, aus der Traum von Punkten. Lundgaard führte noch immer souverän vor Delétraz und Vips, Mick Schumacher nun sechs Sekunden vor Jehan Daruvala. Der Inder wurde kurz darauf vom vorrückenden Chinesen Guanyu Zhou geschnappt, der Renault-Junior machte sich auf die Jagd nach Schumacher. Lundgaard liess nichts mehr anbrennen – zweiter Sieg in der Formel 2, dazu zwei Extrapunkte für die beste Rennrunde, besser geht das nicht. Louis Delétraz brachte Rang 2 eine halbe Sekunde vor Juri Vips ins Ziel, damit erster Formel-2-Podestplatz für den Esten. Rang 4 für Mick Schumacher, knapp vor Zhou. Da Callum Ilott nur Sechster wurde und Shwartzman als Neunter leer ausging, konnte Schumacher seine Tabellenführung ausbauen.
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1. Christian Lundgaard (DK), ART Grand Prix, 37:51,980 2. Louis Delétraz (CH), Charouz Racing System, +14,321 sec 3. Juri Vips (EST), DAMS, +14,870 4. Mick Schumacher (D), Prema Racing, +18,018 5. Guanyu Zhou (RCH), Uni-Virtuosi Racing, +18,382 6. Callum Ilott (GB), Uni-Virtuosi Racing, +24,421 7. Jehan Daruvala (IND), Carlin, +26,264 8. Marino Sato (J), Trident, +26,301 9. Robert Shwartzman (RU), Prema Racing, +31,425 10. Roy Nissany (IL), Trident, +32,942 11. Marcus Armstrong (NZ), ART Grand Prix, +34,902 12. Pedro Piquet (BR), Charouz Racing System, +35,040 13. Jack Aitken (GB), Campos Racing, +35,254 14. Nobuharu Matsushita (J), MP Motorsport, +36,983 15. Felipe Drugovich (BR), MP Motorsport, +39,072 16. Guilherme Samaia (BR), Campos Racing, +48,433 17. Dan Ticktum (GB), DAMS, +48,483 18. Nikita Mazepin (RU), Hitech Grand Prix, +50,793 19. Yuki Tsunoda (J), Carlin, +69,649 20. Artem Markelov (RU), BWT HWA Racelab, +81,885 Out Luca Ghiotto (I), Hitech Grand Prix, Unfall Giuliano Alesi (F), BWT HWA Racelab, Antriebsdefekt
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