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Robin Herd tot: Mitbegründer von March hatte Krebs
​Robin Herd hat die Augen für immer geschlossen: Der Mitbegründer des legendären March-Rennstalls wurde 80 Jahre alt. Der englische Rennwagen-Designer war seit längerem schwer krank gewesen.
Formel 1
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Robin Herd hat den Kampf gegen den verdammten Krebs verloren: Der englische Rennwagen-Designer, eines der Gründungsmitglieder des legendären March-Rennstalls, wurde 80 Jahre alt. Er war auch das Hirn hinter dem ersten Formel-1-Rennwagen von Bruce McLaren.
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Der 1939 geborene Herd kam als Ingenieur und Physiker von der Universität Oxford zu "Royal Aircraft Establishment" und arbeitete dort an der tollen Concorde. Schon zu diesem Zeitpunkt jedoch interessierte er sich für den Automobilsport. Der Neuseeländer Bruce McLaren offerierte ihm 1965 einen Job, Herd überlegte nicht zwei Mal. Sein erster Auftrag: den McLaren M2A zeichnen. Herd brachte Erfahrung aus der Flugzeugindustrie mit Mallite mit, einem Laminat-Verbundstoff. Das hatte im Rennwagenbau noch keiner versucht. Im Mai 1966 rollte der Wagen als M2B auf den Strassenkurs von Monte Carlo, es war das Formel-1-Debüt der Marke McLaren. Das Auto krankte am jämmerlichen Ford-Motor, der eigentlich für das Indy 500 entwickelt worden war. Herd arbeitete bis 1968 für Bruce McLaren, dann zog er zur Rennmotorenfirma Cosworth. Bei McLaren machte Herds vorheriger Assistent Gordon Coppuck den von Robin entworfenen McLaren M7A zu einem GP-Sieger. Bei Cosworth arbeitete Herd am Vierrad-Projekt. Der Wagen wurde verschiedene Male getestet, aber nie bei einem Rennen eingesetzt. 1969 arbeitete Herd kurz für Frank Williams, als Renningenieur am Brabham-Rennwagen von Piers Courage. Herd sollte einen Formel-1-Renner für ein neues Team von Bernie Ecclestone und Jochen Rindt bauen, entschied sich dann aber für ein anderes Projekt – mit dem ebenfalls aus Oxford stammenden Max Mosley (später FIA-Präsident), seinem Schulfreund Alan Rees sowie Graham Coaker gründete er MARCH (aus den Namen der genannten Männer gebildet). Das erste Auto war ein Formel-3-Flitzer des Typs 693 (69 für das Baujahr, 3 für die Rennkategorie). Am Lenkrad: der Schwede Ronnie Peterson. Aus dem Nichts verkündete die kecke March-Truppe dann, man werde 1970 nicht nur in der Formel 1 antreten, sondern auch gleich mehrere Autos am Start haben. Und so gingen in Kyalami 1970 fünf Rennwagen des Typs 701 ins Rennen, und mit welcher Besetzung! Weltmeister Jackie Stewart in einem blauen March von Ken Tyrrell (der erste F1-Tyrrell kam erst später), dazu ein zweiter Wagen für Johnny Servoz-Gavin. Dazu die Werksrenner von March für Mario Andretti, Chris Amon und Jo Siffert. Jackie Stewart stellte den Wagen in Südafrika auf Pole, in Spanien gewann er. March expandierte so schnell, dass die Branche aus dem Staunen nicht herauskam: Formel 2, Formel 3, CanAm, Formel Ford. In der Formel 1 wurde Ronnie Peterson im Werks-March 1971 WM-Zweiter hinter Jackie Stewart (nun im Tyrrell). Ein gewisser Niki Lauda gab im March sein GP-Debüt. So wie das 1973 Laudas späterer Freund und Gegner James Hunt machte, in einem March, der von Lord Hesketh eingesetzt wurde. Der erste richtige Sieg des Formel-1-Teams von March selber folgte jedoch erst 1975, beim Regenrennen in Österreich. Typisch Vittorio Brambilla, dass er beim Siegesjubel nach der Zieldurchfahrt beide Hände vom Lenker riss, den Wagen in einer Pfütze aus der Kontrolle verlor und mit zerknitterter Front an die Box zurückkehrte. 1976 kehrte Ronnie Peterson zu March zurück und fuhr in Monza zum Sieg. Ein Sechsrad-Projekt (mit vier angetriebenen Hinterrädern) erwies sich als wenig erfolgreich. 1977 stand March vor dem Kollaps – das Material wurde an ATS verkauft. Das Geld kam inzwischen aus Übersee: March hatte seinen Fuss in die Tür zum IndyCar-Sport geschoben, bald liefen die March-Renner den sieggewohnten Lola den Rang ab. Von 1983 bis 1987 gewann March das Indy 500, mit Tom Sneva, Rick Mears, Danny Sullivan, Bobby Rahal und Al Unser. Einer der jungen Renningenieure unter den Fittichen von Robin Herd – ein gewisser Adrian Newey. 1981 kehrte March in die Formel 1 zurück, aber das von John McDonald eingesetzte RAM-Team hatte wenig Erfolg. 1987 formte Herd eine Partnerschaft mit der japanischen Firma Leyton House. Einige Jahre später war das Geld erneut alle, und Robin Herd verkaufte seine Anteile an March. In der Folge arbeitete der Engländer als freischaffender Berater. In den späten 90er Jahren wirkte er bei der Indy Racing League mit, aber das Interesse am Rennsport war erloschen. Herd konzentrierte sich auf andere Projekte, wie etwa Abfallverwertung. Und eine Weile führte er als Vorstands-Chef den Fussballklub Oxford United FC.
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