Hernández über Márquez: «Er dachte nur ans Gewinnen»
Marc Márquez’ Crew-Chief Santi Hernández spricht über den jüngsten Titelgewinn seines Schützlings, dessen Anfänge in der Moto2 und die Fortschritte, die der Honda-Star seither gemacht hat.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Santi Hernández hat zusammen mit Repsol-Honda-Star Marc Márquez schon viele Erfolge feiern dürfen. Denn der Crew-Chief des fünffachen MotoGP-Champions begleitet den Spanier bereits seit seinem ersten GP-Einsatz in der Moto2.
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Im Interview blickt er noch einmal zurück auf die Fehler, die sein Schützling damals machte und die Lehren, die er daraus zog. Hernández erzählt auch, wie sich die Zusammenarbeit mit dem siebenfachen Weltmeister aus Cervera gestaltet und welche Rolle er dabei einnimmt. Und der Crew-Chief lobt schliesslich auch das Talent des 25-jährigen Honda-Werkspiloten, der auch mit einem nicht ganz perfekten Bike fähig ist, GP-Siege einzufahren.
Marc und du habt den fünften MotoGP-Titel in sechs Jahren gewonnen. Hast du dir je träumen lassen, dass das möglich wäre?
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Santi Hernández: Natürlich habe ich es mir gewünscht, dass so etwas geschehen würde, als wir dieses Projekt 2013 gestartet haben. Als er in diesem Jahr den Titel gewonnen hat, wusste ich, dass Marc etwas Besonderes und anders als die Anderen ist. Wir haben unser Ziel nie aus den Augen verloren. Ich weiss, es sieht vielleicht einfach aus für uns, aber das ist es nicht. Es war nicht leicht, die fünf Titel zu gewinnen.
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Was ist deine erste Erinnerung an Marc? Was schätzt du an ihm als Fahrer und als Person?
Ich erinnere mich, als wir 2011 in Jerez den ersten Test in Angriff nahmen. Ich war damals sehr überrascht über das Feedback, dass er über sein Motorrad gab, als er nach einigen Runden wieder in die Box zurückgekommen ist. Er redete wie ein sehr erfahrener Profi, obwohl er damals noch sehr jung war. Du hast Marc seit seinem Start in der Moto2 begleitet. Wie hat er sich seit damals weiterentwickelt?
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Er hat sich natürlich stark entwickelt seit seinem ersten Rennen in der Moto2. Das Wichtigste ist die Erfahrung, die er gesammelt hat und ich bewundere, wie er mit all den unerwarteten Situationen umgeht, die ihn immer wieder erwarten. Am Anfang dachte er nur ans Gewinnen, weshalb er zunächst auch viele Fehler gemacht hat. Musstest du, als Crew-Chief, deine Arbeitsweise an Marc anpassen? Hat er bestimmte Ansprüche? Man verändert jedes Jahr irgendetwas, weil man aus dem vorangegangenen Jahr seine Lehren zieht. Die Art und Weise, wie wir arbeiten, ist aber noch fast dieselbe wie in der Moto2. Natürlich muss man mit einem anderen Motorrad andere Lösungen finden. Darauf muss man jedes Jahr bei jedem Rennen achten. Jeder Rennfahrer sammelt ständig Erfahrungen, genau wie ich als Crew Chief auch. Wir und das gesamte Team lernen voneinander. Marc sagt, dass du sehr methodisch vorgehst bei der Arbeit. Du organisierst viele Dinge im Voraus.
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Wenn Marc das sagt und zu schätzen weiss, bin ich glücklich. Ich kann das selbst schlecht beurteilen. Natürlich will man einen Plan und alles unter Kontrolle haben. Man muss auf jede Situation vorbereitet sein. Der Fahrer kann das Rennen nicht vorbereiten, während er es fährt. Es ist also mein Job, Marc diese Dinge abzunehmen. Und wenn der Plan nicht aufgeht, muss man ihn im Nachhinein modifizieren. Marc ist ein Motorrad-Genie, wie Freddie Spencer und Casey Stoner vor ihm. Es gibt nicht viele von dieser Sorte. Steht dieses Talent manchmal vor dem Motorrad, sodass es schwierig ist, die Probleme des Bikes zu erkennen, weil Marc mit seinem Können vieles richten kann? Marc kann auch mit einem Motorrad umgehen, das nicht ganz perfekt ist, und damit sogar gewinnen. Er gibt sein Maximum, aber erkennt dabei auch, wo das Problem am Motorrad liegt. Es gibt aber auch Dinge, die man einfach nicht verbessern kann. Dann gleicht er das mit seinem Talent aus.
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