2019 feierte nicht nur die Motorrad-WM ihr 70-jähriges Bestehen, auch Honda beging ein Jubiläum: 1959 bestritt der japanische Hersteller den ersten Grand Prix seiner Geschichte.
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Im Juni 1959 veränderte sich die GP-Szene für immer, als ein kleines Team mit fremden Fahrern und Ingenieuren auf der Isle of Man auftauchte: Es war der erste Rennauftritt von Honda – und die Motorrad-WM sollte nicht mehr dieselbe sein.
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Das Team nahm anfangs zwar nicht an der gesamten Weltmeisterschaft teil, aber bei der Tourist Trophy überraschten vier 125er-Rookies das Fahrerlager mit den Plätzen 6, 7, 8 und 11 – und machten Honda damit auf Anhieb zum besten Hersteller der Klasse. Es folgte die erste volle Saison im nächsten Jahr – und der erste Sieg 1961. Tom Phillis und Kunimitsu Takahashi gewannen in den Klassen 125 und 250 ccm, aber der wahre Coup gelang den Japanern mit den Verpflichtungen des Briten Mike Hailwood und des Rhodesiers Jim Redman. Hailwood bescherte Honda 1961 den ersten WM-Titel, Redman holte in den Jahren 1962 und 1963 vier Titel – und 1964 waren Honda und Redman in der Klasse 350 ccm mit acht Siegen in acht Grand Prix gar unschlagbar.
Nach seinem sechsten und letzten WM-Titel 1965 trug sich Redman 1966 schließlich noch als erster Honda-Pilot in die Siegerlisten der "premier class" ein. Übrigens: In Le Mans feierte Marc Márquez 2019 schon Hondas 300. GP-Sieg in der Königsklasse der Motorrad-WM.
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Honda mag in den 1960er-Jahren zwar der erfolgreichste japanische Hersteller gewesen sein, aber noch lange nicht der einzige: Zwischen 1962 und 1967 gingen 24 der insgesamt 30 WM-Titel in allen Klassen nach Japan – 15 an Honda, sechs an Suzuki und drei an Yamaha.
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Dafür sorgten auch Rennfahrer aus der Schweiz und Deutschland: Luigi Taveri kürte sich auf Honda zum dreifachen 125er-Weltmeister (1962, 1964, 1966); Ernst Degner (1962) und Hans Georg Anscheidt (1966, 1967, 1968) bescherten Suzuki insgesamt vier WM-Kronen in der Klasse 50 ccm.
Niederlagen und vorläufiger Rückzug Ein Projekt lief aber nicht ganz nach Wunsch: Der Aufstieg in die Königsklasse 500 ccm. Honda warb Hailwood mit einem ansehnlichen Honorar von MV Agusta ab, nachdem er von 1962 bis 1965 vier Titel in Folge geholt hatte. Die glorreiche Honda RC181 war zwar schnell, erwies sich aber als wenig zuverlässig. Hailwood siegte in den elf Rennen, in denen er die Zielflagge sah, acht Mal – aber gegen den talentierten Giacomo Agostini auf Hailwoods ehemaliger MV bedeuteten sieben Ausfälle in zwei Jahren, dass Honda der Titel verwehrt blieb.
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Und während die japanischen Hersteller auswärts Erfolge feierten, war die Motorrad-WM immer noch in europäischer Hand – und die Hersteller in Europa, die den direkten Draht zu den Verantwortlichen hatten, waren mit der plötzlichen Degradierung durch die Japaner alles andere als glücklich. So kamen neue Regeln, die darauf aus waren, die Kosten zu reduzieren, indem die Komplexität der Rennmaschinen massiv eingeschränkt wurde. Von einem Tag auf den anderen verschwanden das komplizierte 14-Gang-Getriebe der 50 ccm Suzuki oder die Honda 250er mit sechs Zylindern und wurden stattdessen mit Bikes ersetzt, die wesentlich näher an den Maschinen waren, die tagtäglich auf den Straßen unterwegs waren. Mit dem Verschwinden dieser technisch fortschrittlichen Bikes ging das Verschwinden der japanischen Hersteller einher. Erbost über das Regelwerk, das sie als Versuch verstanden, die Wettbewerbsfähigkeit von Europa aufrecht zu erhalten und im Gegenzug die japanischen Marken zu schwächen, drehten sie der Motorrad-WM den Rücken zu. Auch wenn Yamaha und Suzuki in den folgenden sechs Jahren langsam zurückkamen, sollte die Rückkehr von Honda bis 1979 auf sich warten lassen. Und erst 1982 standen sie mit Freddie Spencer wieder auf dem Podest.
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Die Meilensteine von 1959 bis 1967 1959: Honda nimmt erstmals an der Tourist Trophy teil 1961: Der Argentinien-GP ist das erste Rennen außerhalb Europas 1962: Mike Hailwood gewinnt den ersten von vier aufeinanderfolgenden 500er-Titeln für MV Agusta 1963: Der Japan-GP ist das erste Rennen in Asien 1964: Der Grand Prix der USA ist das erste Rennen in Nordamerika 1966: Honda gewinnt in allen fünf Klassen die Konstrukteurs-WM 1966: Giacomo Agostini gewinnt auf MV Agusta den ersten von sieben 500er-Titeln in Folge 1967: Honda zieht sich aus Protest gegen das Regelwerk zurück
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