HRC-Paukenschlag: Technical Director Yokoyama geht
Bei Honda ist Technical Director Takeo Yokoyama zwar in Misano noch in der Box zu sehen. Aber seine Tage bei HRC sind gezählt. Er ist das erste Opfer der MotoGP-Misere der Japaner.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Seit vielen Monaten stellt man sich die Frage, wann bei der Honda Racing Corporation (HRC) endlich die ersten Köpfe rollen, wie es bei Yamaha in der Schwächephase von 2015 bis zum Titelgewinn mit Fabio Quartararo 2021 immer wieder der Fall war.
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Inzwischen ist im MotoGP-Paddock durchgesickert: Seit dem Silverstone-GP steht fest, dass die Tage von Technical Director Takeo Yokoyama gezählt sind. Der Japaner spielte bei den On-Track-Aktivitäten bei HRC seit ca. 15 Jahren im MotoGP-Sport eine Rolle. Er muss seinen Job spätestens nach dieser Saison abgeben. Nach dem Abgang von Shuhei Nakamoto und Teamprinzipal Livio Suppo 2018 wurde von HRC ein MotoGP-Führungstrio installiert, das sich aus Takeo Yokoyama, Shinichi Kokubo und Tetsuhiro Kuwata zusammensetzte.
Aber Honda ist jetzt 2020 und 2021 zweimal in Serie in der Konstrukteurs-WM an sechster und letzter Stelle gelandet, auch heute im FP1 in Misano kam keine Honda in die Top-Ten. Beim Sachsenring-GP fuhr erstmals seit dem Schweden-GP 1983 kein Honda-Fahrer in der "premier class" in die Punkteränge.
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Bei einem Blick auf die Tabellen der drei WM-Wertungen bekommt jeder Honda-Fan Schüttelfrost.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Fahrer-WM: 15. Marc Márquez. 16. Nakagami. 17. Pol Espargaró. 18. Alex Márquez. (Stefan Bradl hat bei acht GP-Einsätzen noch keinen Punkt eingesammelt)
Natürlich redet sich Honda gern auf die Auswirkungen der Covid19-Seuche aus, auf die Reisebeschränkungen und so weiter. Aber Suzuki und Yamaha haben als japanische Werke 2020 und 2021 die Fahrer-WM gewonnen. Bei Honda erinnert sich auf Anhieb gar niemand daran, wann zum letzten Mal ein technischer Fortschritt in der MotoGP-WM erzielt wurde. Pol Esparhgaró startete mit Platz 3 in Doha in die Saison 2022, seither ging's bergab. Bei den letzten sechs Rennen erbeutete der WM-Fünfte von 2020 (auf Red Bull-KTM) nur einen 14. Platz – und fünf Nuller. Dass die Moto3-WM voraussichtlich zum dritten Mal in Serie an die Pierer-Gruppe verloren geht, passt ins Bild. Selbst Taka Nakagami prangerte am Freitag die mangelhafte Kommunikation bei Honda an. Beim HRC-Top-Management bekommt man nur noch mürrische und ratlose Gesichter zu sehen.
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Yamaha führt zwar die Fahrer-WM klar an. Aber inzwischen wurde Formel-1-Ingenieur Luca Marmorini engagiert, der in der Vergangenheit in der Formel 1 bei Toyota und Ferrari in der Motorenabteilung tätig war und beim M1-YZR-Reihenvierzylinder für mehr Power sorgen soll. Auch Marc Márquez forderte beim Österreich-GP, Honda müsse von den europäischen Werken Ducati, Aprilia und KTM lernen und schneller entwickeln. Diese Ruf scheint bei den HRC-Technikern angekommen zu sein.
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