Jerez-GP mit Stefan Bradl: «Möchte dosiert agieren»
Erstmals in diesem Jahr erleben wir in Jerez ein MotoGP-Rennen mit deutscher Beteiligung. Stefan Bradl tritt im Team HRC als Wildcard-Pilot an. «Ich will in die Punkte fahren», sagt er.
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Stefan Bradl bestreitet am Wochenende in Jerez seinen ersten Wildcard-Einsatz in diesem Jahr. Er hat in diesem Jahr im Februar in Sepang, im Januar und März in Jerez und dazu am vergangenen Wochenende in Misano (27./28. April) bereits elf Testtage auf der Honda RC213V absolviert. Er fühlt sich also deutlich besser vorbereitet als bei seinem ersten Renneinsatz 2018 auf dem Sachsenring, als er nach dem FP1 bei Marc VDS Honda für Franco Morbidelli einsprang, nachdem er mehr als drei Monate auf keiner Rennmaschine gesessen war.
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Bradl hätte schon 2018 gern als Wildcard-Fahrer am GP von Spanien teilgenommen. Aber als damals die Nennfrist für die Wildcards ablief, litt er noch an den Nachwirkungen seiner Portimão-Handverletzung vom September 2017. "Damals war das neue europäische Testteam noch in der Entstehung, auch bei mir herrschte noch etwas Verunsicherung, ich war noch nicht so fit", erinnert sich der 29-jährige Bayer, der Ende November und 2019 schon zweimal in Jerez getestet hat. "Jerez ist normalweise eine gute Strecke für mich. Ich sollte rumfinden", meint der Moto2-Weltmeister von 2011. "HRC hat bereits angekündigt, dass ich an diesem Wochenende noch einiges auszuprobieren habe. Wir sehen das als Test unter Rennbedingungen. Was ich genau testen muss und wie viel, das erfahre ich erst am Donnerstag. Es wird wahrscheinlich nicht der Fall sein, dass ich mich ausschließlich auf das Wochenende konzentrieren kann. Aber das Verständnis zwischen HRC und mir ist seit dem letzten Jahr besser geworden. Deshalb versucht man, einen Kompromiss zu finden, damit ich mich als Rennfahrer am Wochenende zurecht finde und dass wir trotzdem noch vernünftig für HRC etwas ausprobieren kann. Mittlerweile verstehen wir uns untereinander ganz gut. Das Wetter soll konstant gut sein, das ist erfreulich." Momentan liegen die Zeiten in der MotoGP sehr dicht beisammen, manchmal rutscht sogar ein Fahrer wie Johann Zarco auf Platz 21 zurück. Was rechnet sich Stefan Bradl aus?
"Es geht schnell, dass man mal in einem Training ruckzuck unter den ersten zehn ist, man kann aber im nächsten Training dann nur an 18. oder 21. Stelle sein", ist sich der Honda-Werkspilot bewusst. "Aber im Rennen möchte ich schon Punkte sammeln. Das ist mein Ziel. Ich bin bei den Tests gute Rundenzeiten gefahren. Jetzt müssen wir schauen, wie sich der Grip verändert hat und wie ich am GP-Wochenende zurechtkomme."
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"Im Vorjahr bin ich bei den zwei Wildcard-Rennen nicht ins Ziel gekommen. Das möchte ich diesmal schaffen. Ich orientiere mich ein bisschen an den anderen Honda-Piloten, mein Speed ist nicht so schlecht", ist Bradl überzeugt. "Ich möchte nicht der langsamste der fünf Honda-Fahrer sein. Gleichzeitig soll ich nicht auf volles Risiko gehen, sondern an den drei Tagen etwas dosiert agieren. Wir haben 2019 bisher wieder nur zwei Wildcard-Einsätze geplant, deshalb möchte ich das Motorrad ins Ziel bringen, mit Hirn fahren und vielleicht nicht das Letzte rauskitzeln. Ich will nicht mit der Brechstange ans Werk gehen. Das ist an so einem Wochenende nicht meine Aufgabe und nicht der Anspruch an einen Testfahrer."
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Bradl und HRC haben für Brünn (4. August) einen zweiten Wildcard-Einsatz vereinbart. Maximal wären drei Rennen erlaubt.
Übrigens: Bei seinen letzten beiden GP-Einsätzen bei LCR-Honda als Crutchlow-Ersatz in Sepang und Valencia gelangen Bradl die Plätze 13 und 9.
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