Sylvain Guintoli: Geheimnisvolle neue Hinterradbremse
Suzuki-Ecstar-Testfahrer Sylvain Guintoli wurde in Motegi mit einem illegalen Motor erwischt und bestraft. Dazu testete er heimlich eine neue Methode zur Betätigung für die Hinterradbremse.
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Der 37-jährige Suzuki-Testfahrer Sylvain Guintoli, 2014 noch Superbike-Weltmeister auf der Werks-Aprilia, lieferte in Motegi als Wildcard-Fahrer eine diskrete Vorstellung. Nur im regennassen FP3 fiel er mit der fünftbesten Zeit auf, und am Freitag wurde alle seine Rundenzeiten vom FP1 und FP2 gestrichen, weil ihm Suzuki bei seiner GSX-RR illegalerweise einen Prototyp-Motor von 2020 eingebaut hatte.
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Guintoli verriet in Japan, dass Suzuki mit dem Reihen-Vierzylinder, der seit 2015 im Einsatz ist (von 2002 bis 2011 wurde in der MotoGP mit V4-Motoren gefahren) im Vergleich zur V4-Konkurrenz mit Nachteilen bei der Motorleistung leben muss. "Das Reihenmotor-Prinzip unterliegt bei der rohen Power natürliche Beschränkungen", ist der Franzose überzeugt. "Wir bemühen uns um mehr Leistung, wollen aber die Konkurrenzfähigkeit des Gesamtpakets nicht aufs Spiel setzen." Denn mit den zwei GP-Siegen von Alex Rins erlebt Suzuki Ecstar momentan die beste Saison seit Beginn der MotoGP-Viertakt-Ära 2002.
Nur zwei MotoGP-Siege gab es vorher zu feiern: 2007 im Regen von Le Mans durch Chris Vermeulen und 2016 durch Maverick Viñales in Silverstone.
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Aufmerksame Beobachtern fiel auf, dass Guintoli quasi zwei Hebel für die Hinterradbremse montiert hatte. "Ja, das war in Motegi neu", räumte der Suzuki-Pilot ein. "Ich kann also auf der Geraden mit voller Wucht anbremsen und dann meinen Fuß zurückziehen, damit er in der Kurve bei maximaler Schräglage nicht im Weg ist. In den letzten Jahren hat man gesehen, dass sich die Position des Hinterradbremshebels immer an einer blödsinnigen Stelle befand. Sie ist unerreichbar, besonders in den Rechtskurven. Es ist eine merkwürdige Position, besonders für Menschen mit langen Beinen, zu denen ich gehöre. Jetzt habe ich eine doppelte Raste, also muss ich meinen Fuß nicht so weit nach vorne stellen. Er streift jetzt nicht mehr auf dem Asphalt. Beim Betätigen der Hinterradbremse sinkt hinten der Schwerpunkt ab. Du kannst besser bremsen, und du kannst den negativen Slip hinten bekämpfen, du kannst das Hinterrad beim Beschleunigen am Durchdrehen hindern. Das heißt: Ich kann das Bike in der Kurvenmitte besser kontrollieren, manchmal sogar am Kurvenausgang. Viele Fahrer lösen das Problem mit einem Hand- oder Daumenhebel. Wir haben auch darüber nachgedacht. Aber die jetzige Lösung ist mir lieber. Ich habe bisher nie eine Daumenbremse probiert, aber sie wäre bei uns verfügbar. Wir haben verschiedene Versionen."
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Inzwischen haben manche GP-Fahrer unter dem Kupplungshebel links am Lenker einen Hebel für die Hinterradbremse montiert, den sie mit ein bis zwei Fingern betätigen, ähnlich wie bei einem Scooter. Karel Abrahm bevorzugt zum Beispiel diese Methode, was durchaus Sinn ergibt. Guintoli: "Wir verwenden ja die Kupplung nur einmal, bei Losfahren."
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