Sechs Superbike-WM-Piloten wurde nach dem Qualifying in Estoril die beste Rundenzeit gestrichen, weil sie sie unter gelber Flagge erzielt hatten. Die Regel trägt nachweislich nichts zur Sicherheit bei.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Weiterlesen
Werbung
Eugene Laverty, Axel Bassani, Lucas Mahias, Chaz Davies, Alvaro Bautista und Michael Rinaldi wurde wenige Minuten nach dem Ende der Superpole von der Rennleitung gemäß Artikel 1.23.2 die schnellste Runde gestrichen, weil sich herausgestellt hatte, dass diese nach dem Ausritt von Tito Rabat unter gelber Flagge gefahren worden waren. Diese Entscheidung hat teilweise massive Auswirkungen: Alex Lowes fiel dadurch von Startplatz 3 auf 10 zurück, Eugene Laverty von 8 auf 13 und Alvaro Bautista von 12 auf 18.
Werbung
Werbung
Seit diesem Jahr gilt in der Superbike-WM die gleiche Regel wie in der MotoGP-Klasse: Werden wegen einer vermeintlichen Gefahrensituation gelbe Flaggen geschwenkt, hat dies die Annullierung der Rundenzeit sämtlicher Fahrer zur Folge, die an dieser Stelle vorbeikommen. Der Unterschied zu MotoGP: Bei den Superbikes gibt es einen Qualifyer-Reifen, der nur eine Runde hält. Werden dem Fahrer in dieser Runde gelbe Flaggen gezeigt, ist seine Superpole zerstört – es gibt keine zweite Chance. "Das ist eine dumme Regel", hielt Eugene Laverty im Fahrerlager des Circuito do Estoril gegenüber SPEEDWEEK.com fest. "Als sie uns in Aragon erzählten, dass es diese Regel jetzt auch bei uns gibt, haben alle aufgestöhnt. Wie soll das funktionieren, wenn unser Reifen nur eine Runde hält? Weil Rabat in Kurve 1 geradeaus fuhr und deswegen die gelbe Flagge herauskam, wurde allen folgenden Fahrern die Rundenzeit gestrichen. Das gilt so lange, bis die Flaggen eingeholt werden. Das ist reines Glück, du legst es in Gottes Hände. Diese Regel muss geändert werden, sie macht keinen Sinn. Und sie trägt nichts zur Sicherheit bei. Ich bin ehrlich: Wenn ich mit dem Qualifyer auf meiner schnellen Runde bin und gelbe Flaggen sehe, höre ich deswegen nicht auf, ich habe nur diese eine Chance. Wir alle fuhren unsere schnellste Runde unter gelber Flagge. Wenn dann hinterher diese Rundenzeit gestrichen wird, trägt das doch nichts zur Sicherheit bei. Das ist ein Witz. Jedem war klar, dass es dazu kommen würde – und es passierte im zweiten Event. In MotoGP haben sie versucht, die Formel 1 zu kopieren."
Am Donnerstag vor Aragon gab es ein Gespräch zwischen den Offiziellen und den Fahrern. In Estoril setzten sich die Vertreter der Herstellervereinigung MSMA zusammen und kamen zu dem Schluss, dass die Regel so bleiben soll. Nachdem es in Estoril Fahrer mit Werksverträgen von BMW, Ducati und Kawasaki erwischt hat, wäre es nicht verwunderlich, wenn das Thema vor Misano erneut auf den Tisch kommt.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Verpassen Sie keine Highlights mehr: Der Speedweek Newsletter liefert Ihnen zweimal wöchentlich aktuelle Nachrichten, exklusive Kommentare und alle wichtigen Termine aus der Welt des Motorsports - direkt in Ihr E-Mail-Postfach
Die aktuellsten News rund um die Uhr, von Experten analysiert und kommentiert und exklusive Einblicke hinter die Kulissen. Hier schreiben Fans für Fans.