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Aragón-Sieger Valentin Debise: Der Bann ist gebrochen
Beim Supersport-Meeting im MotorLand Aragón schrieb sich Valentin Debise endlich in die Liste der Siegfahrer ein. Der Ducati-Pilot schrammte mehrfach an seinem ersten Triumph vorbei, für den er viel Geld bezahlen musste.
Sein Debüt in der Supersport-WM gab Valentin Debise bereits 2012, aber nach nur einer Saison war für den Franzosen Feierabend und er kam fortan nur noch als Ersatz- oder Gaststarter zum Einsatz. Seine Rückkehr als Stammfahrer gab der mittlerweile 33-Jährige 2023 mit GMT94 Yamaha und wechselte in diesem Jahr zum Ducati-Team Renzi Corse.
Die Bilanz von Debise: Nach 88 Rennen holte der Franzose 30 Top-Ergebnisse, davon acht dritte und drei zweite Plätze. Und am Samstag holte der Ducati-Pilot beim zehnten Saisonmeeting in Aragón im ersten Lauf seinen ersten Sieg!
Es gab niemanden im Fahrerlager, der Debise diesen Erfolg nicht gegönnt hat. "Es ist wunderbar", sagte Debise im Gespräch mit SPEEDWEEK.com-Redakteur Sebastian Fränzschky erleichtert. "Ich kam nach fast zehn Jahren zurück in diese Meisterschaft, was finanziell schwer zu stemmen war. Irgendwie habe ich es mit meinen Sponsoren geschafft, die Mitgift für ein Team zusammenzubekommen. Als Fahrer und Person habe ich mich weiter verbessern können. Schon vergangene Saison war ich stark und hatte den Sieg mehrmals vor Augen, aber immer kam etwas dazwischen. Ich habe mich nicht entmutigen lassen. Jetzt waren alle Puzzleteile an der richtigen Stelle und wir haben einen Sieg eingefahren. Nach der harten Arbeit fühlt sich das verdammt gut an."
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Schon am Freitag zeigte Debise als Schnellster im freien Training und als Zweiter der Superpole, dass mit ihm in Aragón zu rechnen ist. "Ich war mir selbst nicht sicher, denn mit der Ducati findet man schwer das richtige Fenster, in dem das Bike funktioniert", erzählte der Routinier. "Ich hatte eine gewisse Vorstellung, wie es uns hier gelingen kann und drängte mein Team dazu, es zu versuchen. Zuerst war es nicht perfekt, aber es gab positive Ansätze. Wir haben dann weiter daran gearbeitet und letztlich konnte ich meine Pace verbessern. Ich gehe davon aus, dass es auch auf anderen Rennstrecken besser sein wird."
Auffällig: Ducati hat 2025 erst ein Rennen gewonnen (Jaume Masia in Most, Lauf 1). Die meisten Siege fuhren Yamaha-Piloten ein, doch die R9 wurde vor dem Meeting in Aragón um 800/min kastriert. "Das macht sich bemerkbar", bestätigte Debise. "An den vorherigen Wochenende war mein Motorrad immer etwas langsamer als die der Konkurrenten. Jetzt war das Bike von Öncü auf der Geraden nicht schneller als meines. Die Yamaha-Piloten werden sich ärgern, aber ich denke, es ist jetzt fairer."
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Als Supersport-Sieger rückt Debise für 2026 möglicherweise in den Fokus anderer Teamchefs. "Natürlich möchte ich in der Weltmeisterschaft bleiben, aber mein Team verlangt einen Haufen Kohle von mir", sagte Debise mit einem Seitenhieb in Richtung von Renzi Corse. "Ich muss schauen, welche Optionen sich mir bieten. Meiner Meinung ist ein gutes Team in dieser Serie wichtiger als das Motorrad. Momentan scheint die R9 das beste Bike zu sein und das wird auch 2026 so sein."
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