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TourenwagenKolumne
Als blutiger Amateur im professionellen Renngerät
Mit meinen Renn-Ambitionen hatte ich längst abgeschlossen. Aber den Angeboten, das eine oder andere Mal doch hinter dem Volant zu agieren, konnte ich nicht immer widerstehen.
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Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Der AMG Mercedes 450 SLC von 1979Der AMG Mercedes 450 SLC von 1979Foto: Archiv Uwe Mahla
Der AMG Mercedes 450 SLC von 1979© Archiv Uwe Mahla
Für eine Karriere als Rennfahrer reichte unter anderem mein Talent nicht aus. So landete ich später in der Motorsport-Berichterstattung. Von einigen der wenigen eigenen Renneinsätze habe ich schon erzählt – hier kommt der zweite Teil.
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Als Dank dafür, dass ich jahrelang den Schmiermaxe bei seinen Trips zur Europa-Bergmeisterschaft gemacht hatte, bot mir Helmut Mander 1975 an, seinen Pop-Kadett in Hockenheim zu fahren. Eine noble Geste, denn sein Eigenbau mit 215 PS-Irmscher-Querstrom-Motor war eine echte Rarität. Mander ärgerte mit diesem Auto gern die überlegene Konkurrenz speziell der BMW 2002 mit Vierventilmotoren und brachte es dabei zu Tourenwagen-Bergeuropameister-Ehren. Für einen ungeübten Fahrer wie mich war der Kadett extrem schwierig zu bewegen, außerdem war es kalt und die Slicks griffen so schlecht, dass es mich schon in der ersten Runde am Ausgang der Hockenheimer Ameisenkurve fast herauswedelte. Ich mühte mich nach Kräften, war aber weit davon entfernt, das Potential des aggressiv bellenden Opels auszuschöpfen.
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Schließlich übergab ich an Mander, der seinen Schatz nach wenigen Runden mit Motorschaden abstellen musste. Ob ich das Triebwerk vorgeschädigt hatte, war kein Thema, was ich meinem alten Freund nie hoch genug anrechnen konnte.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Und dann nochmal ein Highlight: Im Herbst 1978 meldete sich Hans-Werner Aufrecht am Telefon: „Sie können unseren Gruppe 2-AMG 450 SLC beim Akademischen fahren. Einen Lauf Sie, den zweiten der Kollege Uwe Brodbeck von auto, motor und sport. Abgemacht?“
380 PS – das war ja nun wirklich ein Wort, aber ich freute mich auf den prominenten Einsatz. Und ich genoss ihn. Es war wirklich erstaunlich, wie vergleichsweise easy sich der 1300 kg schwere Koloss durchs Motodrom manövrieren ließ. Bald hatte ich mich daran gewöhnt, die Automatik und die reichlich vorhandene Leistung ihre Arbeit machen zu lassen und munter vornweg zu fahren. Irgendwann wurde ich zu übermütig und schon fand ich mich nach einem Dreher im Innenbereich der Sachskurve wieder.
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Doch die Überlegenheit des mir anvertrauten Materials bahnte mir abermals den Weg nach vorn, was Aufrecht schmunzelnd mit den Worten kommentierte: „Unser Mann musste es mit seiner Pirouette aber doch erst einmal spannend machen.“ Der Vollständigkeit halber sollte ich noch von einem weiteren Einsatz beim „Akademischen“ berichten. 1979 hatte mir der Neusser Audi-Tuner Manfred Kilian seinen Audi 80 im Gruppe 2-Renntrimm anvertraut, über den ich zuvor einen Vergleich zum entsprechenden Rallye-Auto geschrieben hatte. Das 180 PS-Gerät lag gut in der Hand, wenngleich ich mit dem frontgetriebenen Leichtgewicht auf Asphalt doch größere Probleme hatte als im Rallye-Terrain. Es ließ sich alles recht gut an; ich mischte ordentlich im Gerangel mit, bis ich mich in einen Zweikampf mit einem schnellen Opel Kadett verbiss. Im Verlauf einige gegenseitiger Überholmanöver befand ich mich dann in einer schnellen Rechtskurve außen neben meinem Kontrahenten, da gingen mir Straße und Talent aus.
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Ich segelte in die Böschung und schon hob es den Audi aus, so dass ich auf dem Dach neben der Strecke landete. Die gesamte Rennbranche passierte mich; einige hämische Gesichter habe ich mir gemerkt. Schadenfreude… Zum Glück war der 80er ein Auslaufmodell und Kilian nahm mein Angebot, den Schaden abzustottern, großmütig wahr, aber nicht an. Für mich war das freiwillig-unfreiwillig der Anlass, Abschied vom aktiven Rennsport zu nehmen, und damit das ultimative Ende meine Rennfahrer-Karriere, die ja in Wahrheit nie eine gewesen war. Einer letzten Versuchung konnte ich trotzdem nicht widerstehen: Ich war zum Nürburgring abgeordnet, um einen Pressetermin mit dem beim 24 Stunden-Rennen am Nürburgring 1998 siegreichen BMW 320d (Bovensiepen/Duez/Menzel/Stuck) zu betreuen. Internationale Journalisten hatten die Gelegenheit, das „Wunderauto“ auf der Kurzanbindung der Grand Prix-Strecke zu fahren. Einer nach dem anderen wurde im Cockpit festgezurrt, drehte seine Runden und kam begeistert zurück.
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Ich stand so rum, machte gute Stimmung und klopfte blöde Sprüche. Plötzlich stülpte mir jemand einen Helm über den Kopf, und ehe ich mich´s recht versah, hockte ich hinter dem Lenkrad. Nicht fähig zu protestieren, dachte ich mir plötzlich, nein, die Chance, ein so geschichtsträchtiges Rennauto zu fahren – die lässt du dir nicht entgehen. Es machte einen Heidenspaß und es ging auch alles gut. Aber das war´s dann wirklich.
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