Nach der Trennung der FIM von US-Supercross-Serienvermarkter 'Feld Entertainment' hat der Weltverband die Vermarktungsrechte an der Supercross-WM ausgeschrieben und sucht einen neuen Promoter.
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Dass die US-Supercrossmeisterschaft der 450ccm-Klasse ab dem nächsten Jahr nicht mehr den Status einer offiziellen Weltmeisterschaft hat, wurde in den USA mit Gelassenheit aufgenommen. Die Amerikaner sind sich bewusst, dass ihre Serie die zurzeit beste und renommierteste ist. Viele Amerikaner empfanden die Trennung zwischen Serienvermarkter 'Feld Entertainment' und dem FIM-Weltverband deshalb sogar eher als Befreiung. Die US-Szene hat den unwürdigen Abgang von Supercross-Ikone James Stewart nach Dopingvorwürfen nicht vergessen. Auch Broc Tickle ereilte ein ähnliches Schicksal. Einen Gerichtsmarathon wie im Fall Claudia Pechstein wollten sich die US-Athleten nicht geben.
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Unmittelbar nach der Trennung der FIM von 'Feld Entertainment' kündigte FIM-Präsident Jorge Viegas eine Neuausschreibung der Supercross-WM an. Diese Ankündigung hat er nun wahr gemacht: Die FIM sucht nach einem Promoter für die Supercross-WM bis 2031. Der Motorrad-Werltverband FIM versteht sich als oberste internationale Instanz, die Motorradveranstaltungen mit einem offiziellen WM-Prädikat vergeben darf.
Es gibt für den Supercrossbereich außerhalb der USA aber nur wenige Wettkampfserien und -stätten. In Europa werden einige lokale Prädikate ausgefahren: Die britischen Arenacrossmeisterschaften, die französische SX-Tour, die deutsche ADAC-Supercross-Serie sowie weitere kleinere Veranstaltungen und Serien. All diese Rennen haben aber nach amerikanischen Maßstäben kein Supercross-Format, da die überdimensionalen Footballstadien in Europa nicht zur Verfügung stehen. Zuschauerzahlen von 70.000 bis 90.000 waren in Vorcoronazeiten die Regel, nicht die Ausnahme. Dazu kommen in den USA noch legendäre Motorsport-Venues wie Daytona, Atlanta oder das Sam-Boyd-Stadium von Las Vegas.
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Die bedeutendsten Rennen in Europa waren bisher Paris und Genf. Aber auch deren Streckencharakter ist nach amerikanischer Lesart eher Arenacross, was in kleineren Hallen und auf engeren Strecken stattfindet.
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Natürlich findet Supercross auch in anderen Teilen der Erde statt: Beispiel Australien. Dort wird ebenfalls eine Meisterschaft in größeren Stadien ausgefahren. In Neuseeland gibt es die 'Auckland SX Open', ein wichtiges internationales Event.
Die Ziele der FIM sind also sehr ambitioniert. Ausdrücklich sind Rennen in Europa und anderen Teilen der Welt erwähnt. Wie und ob das funktioniert, wird die Zukunft zeigen. Im Moment ist die Situation klar: Wer Supercross auf höchstem Niveau fahren will, geht in die USA. Das war bei Jean Michel Bayle vor 30 Jahren schon so und das ist bei der heutigen Fahrergeneration immer noch so, von Dylan Ferrandis über Ken Roczen bis zu den Lawrence-Brüdern. Supercross ist per Definition amerikanisch. Ein potenzieller Bewerber wird viel aufbieten müssen, um die Besten der Besten aus den USA in eine neu aufgestellte Supercross-WM zu locken. Nicht zuletzt stellt sich die Frage nach der Zuschauerakzeptanz. In den USA ist Supercross eine etablierte Größe. In Europa ist die Situation anders, siehe 'Supermotocross' auf Schalke im Jahre 2016.
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