Lieber Schweden als Russland
Günther Bauer
Nächste Woche beginnt Günther Bauer mit der intensiven Vorbereitung auf die anstehende Eisspeedwaysaison. Sein Cheftechniker Vladimir Belanogov kommt nach München geflogen, um sich mit dem Material des Eisspeedway-Stars zu beschäftigen.
«Er wird sich vor allen Dingen um den Aufbau neuer Reifen kümmern», sagt Bauer, der mit Belanogov einen Star als Mechaniker in seinem Team hat. Es gibt nichts, auf das er in technischen Dingen keine Antwort fände, sagt man im Fahrerlager. Speziell bei den Reifen hat er ein glückliches Händchen: Beim Eisspeedway werden die in etwa 350 Spikes per Hand in die Reifen gedreht. Keiner kann das so gut wie der russische Technik-Fuchs, der bereits viele Weltmeister mit seinem Material ausgestattet hat. Die Anordnung der Spikes, ist, neben dem richtigen Rohreifen, das A und O.
Die neuen Fahrwerke sind noch in der Produktion müssten aber auch bald in der Teambasis in Reit im Winkl eintreffen. «Wo ich meine ersten Testfahrten unternehme, weiss ich jetzt noch nicht. Ich habe aber vor im Dezember entweder nach Schweden oder Russland zu fahren. Der Vorteil von Schweden wäre, dass ich mit meinem eigenen Material fahren könnte», so Bauer.
Der logistische Aufwand mit den Renntransportern in die Weiten Sibiriens zum Training zu fahren, wäre ungemein grösser als aus Bayern über die Autobahn zur Ostseefähre zu gelangen. Es hängt jedoch vom Wetter ab, ab wann auf schwedischem Natureis trainiert werden kann.
Bauers Sohn Luca, der selbstverständlich seine eigene Eisspeedwaymaschine besitzt, fährt seit diesem Jahr erfolgreich Motocross-Rennen. Beim Alpen-Pokal und dem Südbayern-Cup liegt der 11-Jährige auf dem siebten Platz bei knapp 30 Fahrern. Günther selbst nimmt seine Maschine auch immer mit, allerdings fährt er nur Training. «Motocross-Rennen wären mir viel zu gefährlich», sagt der Vollblut-Racer, der sonst mit Wahnsinns-Schräglagen auf 28-mm-langen Stahlstiften gegen drei andere ohne Bremsen über das Eis jagt.