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Lance Stroll (Williams): Vom Buhmann zum Helden

Von Mathias Brunner
Lance Stroll

Lance Stroll

Im Testwinter wurde Williams-Teenager Lance Stroll (18) an den Pranger gestellt: Zu viele Fahrfehler, nur wegen der Millionen seines Papas Lawrence Stroll im GP-Sport. Seit Platz 3 in Baku sind die Kritiker leise.

Rang 3 im Chaosrennen von Baku – die Leistung von Lance Stroll durfte sich wirklich sehen lassen. Klar hätte sich der 18-Jährige Williams-Fahrer aus Montreal auch darüber ärgern können, dass ihn Mercedes-Pilot Valtteri Bottas kurz vor der Ziellinie noch abfing, aber Lance sagt im Fahrerlager des Red Bull Rings: «Vom zweiten auf den dritten Rang zurückzufallen, war das geringste Übel, das mir passieren konnte. Stell dir vor, ich hätte auf der Ziellinie den Sieg eingebüsst. Oder den dritten Platz, also einen Podestplatz. DAS hätte wehgetan. Aber so war ich dennoch sehr happy.»

Was ging ihm durch den Kopf, als Bottas an ihm vorbeiflitzte? Lance beginnt zu lachen. «Ich dachte – Scheibe!»

Fühlt sich der Kanadier nun endgültig in der Formel 1 angekommen? Lance sagt: «Ich fahre nicht für die Kritiker. Ich fahre, um mich mit den besten Piloten der Welt zu messen und bei einem Duell im Idealfall die Nase vorn zu haben. Der Rest ist für mich nicht so wichtig.»

Viele Fans fragen sich: Was hat sich geändert? Wie wurde aus dem Buhmann des Testwinters nun einer der Baku-Helden? Lance überlegt kurz und sagt dann: «Es hat viel mit Vertrauen ins Auto zu tun. Wir haben uns im Laufe der ersten Saisonrennen immer weiter von einer Abstimmung entfernt, mit der ich mich wohlgefühlt hatte. Wenn die Abstimmung nicht ideal ist, dann fehlt dich das notwendige Selbstvertrauen. Du gerätst in eine Spirale. Ohne Selbstvertrauen fährst du einfach nicht schnell. Nun fühle ich mich mit dem Wagen wieder als Einheit, aber wir haben nicht nur beim Set-Up Fortschritte gemacht, sondern ich lerne auch als Fahrer ständig dazu. Die bessere Abstimmung hätte nicht funktioniert, wenn ich nicht selber mich auch besser dem Wagen anpassen könnte. Es sind also beide Seiten. Wir reden hier von ganz kleinen Zeitgewinnen, die sich aber auf eine Runde summieren.»

Fühlt sich Lance als anderer Mensch? «Nö», meint Stroll. «Denn ich weiss, dass es in Montreal und Baku gut gelaufen ist, aber es werden auch wieder schwierige Tage auf mich zukommen. Das ist nun mal so im Rennsport.»

Aber war Baku ein Selbstvertrauens-Turbo? Lance lacht: «Klar macht sich jedes gute Rennen stärker. Aber wichtiger ist, dass ich jetzt wieder den Eindruck habe, dass ich den Wagen ganz nach meinem Geschmack in die Kurven werfen kann. Und das sollte sich auch im weiteren Verlauf der Saison auszahlen.»

Was erwartet Stroll für das kommende Rennwochenende auf dem Red Bull Ring? «Ich schätze, wir sollten mit Force India auf Augenhöhe fahren können, einmal werden wir ein wenig konkurrenzfähiger sein, mal die Anderen. Aber es wäre vermessen, nur wegen des Resultats in Aserbaidschan von weiteren Podestplätzen zu reden. Dazu sind Mercedes, Ferrari und Red Bull Racing derzeit einfach zu stark. Wir machen konzentriert unsere Arbeit, wollen im Idealfall mit beiden Autos in die Punkte fahren.»

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