Sebastian Vettel (Ferrari): «Das geht nicht nochmals»

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

​Sebastian Vettel hat sich mit der Pole-Position in Mexiko eine hervorragende Ausgangslage für einen Sieg geschaffen. Der Ferrari-Star gibt zu: «So etwas wie hier im Qualifying schaffe ich nicht noch einmal!»
Sebastian, viele Fahrer haben uns in den letzten Jahren gesagt: So etwas wie eine perfekte Runde gibt es nicht. Kam denn deine Bestzeit von Mexiko der Perfektion nahe?

(Lacht.) Also wenn ich mal aussen vor lasse, dass ich den Wagen in Kurve 6 fast aus der Kontrolle verloren hätte, dann vielleicht schon! Was mich wirklich verblüfft hat: Ich habe dadurch keine Zeit verloren, sondern sogar noch an Schwung mitgenommen. Von daher war es vielleicht doch perfekt, denn ich glaube nicht, dass ich so etwas noch mal hinbekomme!

Ich wusste, dass es gegen Max verflixt knapp werden würde. Ich wusste aber auch, dass ich noch etwas zulegen kann, vor allem im ersten Pistenteil. Hier geht es darum, die Reifen von der Haftung wirklich sofort auf den Punkt zu bringen und das Einlenken ebenfalls fehlerfrei zu schaffen. Als mir das dann alles gelang, fühlte ich Erleichterung, ich wusste, dass ich schnell unterwegs bin.

Dann kam der Schreck in Kurve 6, ab da war es nur noch ein Frage, ob der Rest der Runde sauber sein würde. Zum Glück war er das. Ich hoffte, das reicht gegen Max, aber sicher sein konnte ich nicht. Vor allem im zweiten Sektor war Max hier ganz stark.

Wir haben wirklich den Eindruck: Du gibst alles, um die geringe WM-Chance am Leben zu erhalten.

Das tun wir. Und das gilt auch für die meisten anderen Rennen. Leider hatten wir halt zwischendurch Grands Prix, in welchen wir aus den bekannten Gründen überhaupt nichts zeigen konnten. Das sind dann die bitteren Rennen. Aber daran will ich jetzt nicht denken. Wir haben guten Speed, das macht Mumm fürs Rennen.

War das eine deiner besten Pole-Fahrten?

Ich müsste jetzt lügen, würde ich behaupten, dass ich mich im Detail an alle 50 Pole-Positions erinnere. Aber es war sicher eine der besseren. Und wenn du dann bei einem so harten Kampf als Schnellster hervorgehst, dann ist das besonders süss. Es gibt zuvor diese Momente der Ungewissheit. Ich sah, dass ich schneller unterwegs war, und klar rechnete ich mir aus, dass das wohl reichen müsste. Aber ich war mir nicht sicher, ob Max selber noch unterwegs war und wie schnell.

Wie müssen wir uns den Start von Vettel gegen Verstappen und Hamilton am Sonntag vorstellen?

(Lacht.) Ich habe nichts dagegen, wenn es hinter mir feurig wird! Aber ich konzentriere mich auf meinen Start, das hat in den letzten Rennen nicht übel geklappt. Dann haben wir einen recht langen Weg hinunter zur ersten Kurve, da kann viel passieren. Aber ich bin guter Dinge.

Eine Weile sah es so aus, als würde Max Verstappen seinen zweiten Startplatz vielleicht preisgeben müssen. Wäre dir Hamilton an der Seite lieber gewesen?

Hmmm, Hamilton hat etwas mehr Power, also von daher – lieber nicht! In einem Beschleunigungsduell liegen wir noch hinten. Aber mit einem guten Start kann man das wettmachen, das haben wir in Austin gesehen.

Generell ist es auf dieser Strecke hier sehr einfach, Fehler zu machen. Die Autos rutschen stark, und wenn die Haftung abreisst, dann passiert das schlagartig. Das liegt daran, dass der Asphalt hier kaum altert. Wenn du neben die Spur gerätst, verlierst du sofort Zeit.

Ihr habt von gestern auf heute den Wagen umgebaut. War schon im dritten freien Training klar, dass es besser läuft?

Ja, das Gefühl war schon am Morgen recht gut, obschon es da noch recht kühl war. Am Nachmittag lag der Wagen dann immer besser, da haben wir nur noch Details feineingestellt.

Wie lautet dein Resümee?

Wir haben eine gute Chance auf den Sieg. Was hinter uns passiert, das kann ich nicht beeinflussen.

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