Ferrari von Sebastian Vettel – ein grosses Geheimnis

Von Mathias Brunner
Michael Schumacher mit dem Ferrari F2004

Michael Schumacher mit dem Ferrari F2004

​Bald werden die Rennwagen der Saison 2018 vorgestellt. Dabei ist im GP-Sport so sicher wie Tomatensosse auf der Pizza: Ferrari macht um die Fahrzeugbezeichnung wieder ein Riesengeheimnis.

Am 22. Januar wird Ferrari im Internet den neuen Rennwagen von Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel präsentieren. Schon heute diskutieren die Tifosi leidenschaftlich darüber, wie das 2018er Auto heissen könnte. Denn Ferrari macht aus der Bezeichnung der roten Göttin stets ein Riesengeheimnis.

Eines ist heute schon sicher: 70 wird der Rennwagen nicht heissen. Denn die komplette Bezeichnung des 2017er Renners, SF70H, schlüsselte sich so auf – Scuderia Ferrari, 70 für den 70. Geburtstag der Firma, H für Hybridtechnik.

Oft verbinden die Italiener den Namen des neuen Renners mit dem Jahr, zum Beispiel SF16-H aus dem Jahre 2016 oder F2004 für jenes Auto, mit dem Michael Schumacher für Ferrari den fünften Titel in Serie einfuhr.

Es gibt auch Ungewöhnliches: 2011 wurden 150 Jahre Italien mit dem Ferrari 150º Italia gefeiert, 2003 hiess der Wagen F2003-GA, um an den verstorbenen Gianni Agnelli zu erinnern.

Enzo Ferrari selber mochte Typenbezeichnungen, die auf Zylinderzahl und Hubraum Rückschlüsse liessen. Der legendäre Ferrari 312 hiess so, weil er einen Dreiliter-Zwölfzylindermotor aufwies, der Haifischmaul-156er hiess so, weil im Heck ein 1,5-Liter-V6-Motor arbeitete.

Aber wie schaut das bei den anderen Rennwagenherstellern aus?

Mercedes nannte 2017 den Weltmeisterwagen F1 W08 EQ Power+, um an die glorreiche Rennvergangenheit anzuknüpfen, wie den W25 der Dreissiger Jahre oder den W196 der Fünfziger Jahre, das W steht schlicht für Wagen. 2018 sollte der 09 folgen, ob beim Hinweis auf die Hybridtechnik EQ Power+ bleibt, wird sich zeigen.

Red Bull Racing ist ganz pragmatisch: Auf RB13 von 2017 folgt logischerweise der RB14.

Bei Force India bezog sich VJM10 von 2017 auf den achten Wagen des Rennstalls von Unternehmer Vijay Mallya, also müsste nun an sich VJM11 an der Reihe sein.

McLaren stellte um. Der McLaren MP4-31 war 2016 der 30. Wagen von «Marlboro Project Four» – der ursprüngliche Rennstall von Ron Dennis in den Formeln 3 und 2. Die Zahl blieb, das Kürzel änderte: Um den Neuanfang beim britischen Traditionsrennstall zu zeigen, hiess der 2017er Bolide MCL32 (MCL für McLaren), daher wird 2018 der MCL33 folgen.

Die Scuderia Toro Rosso hat die Teambezeichnung zur Typennominatur STR abgekürzt, wir sind beim STR13 angelangt.

Renault wird weiter ein Kürzel aus Renault Sport und dem Jahr verwenden, Carlos Sainz und Nico Hülkenberg sitzen daher in einem RS18.

Haas begann sein Formel-1-Abenteuer mit dem Modell VF-16. Das VF bezieht sich auf die ersten CNC-Maschine des Unternehmers Gene Haas, die damals VF-1 genannt wurde. VF steht für vertikales Fräsen, intern wurde gewitzelt, die VF-1 bedeute die Allererste (very first one). So oder so: Der 2018er Renner von Haas wird VF-18 heissen.

FW38 hiess der Williams 2016 wegen Teamgründer Frank Williams. 2017 wäre der FW39 dran gewesen, aber der wurde übersprungen – weil Williams 40 Jahre alt wurde, hiess das Auto von Felipe Massa und Lance Stroll FW40. Der 2018er Wagen sollte daher FW41 heissen.

Auch das C des Sauber C37 bezieht sich auf einen Menschen – die Ehefrau von Firmengründer Peter Sauber, Christiane.

Früher gab es noch viel mehr Abkürzungen, die an Personen anspielten: Die Brabham-Renner erhielten jahrelang ein Kürzel BT für die beiden starken Männer – Teamchef und Fahrer Jack Brabham sowie Chefkonstrukteur Ron Tauranac. Das JS bei den Ligier-Rennern erinnerte an den 1968 tödlich verunglückten Franzosen Jo Schlesser. Die pechschwarzen Shadow-Renner trugen das Kürzel DN wegen Teamchef Don Nichols. Bei Ensign bezog sich das N des Rennwagentypen auf Firmenchef Mo Nunn, beim kleinen AGS-Rennstall das JH auf Firmengründer Henri Julien. Der Franzose fand lediglich, JH klinge besser als HJ, was auch an der französischen Aussprache liegt – sche-asch ist eingängiger und leichter zu sagen als asch-sche ...

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